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Emigration SU
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Stand Jan 2018
 

 Quellen zum GULag-Buch und Nachträge

 

Die Abkürzungen bei den hier gelieferten Quellenangaben einschl. der Literaturangaben sind in der Untersuchung "Von der Ruhr in den GULag" aufgelöst. Informationen jüngeren Datums aus dem Kominternarchiv sind hier mit der nach Erscheinen eingeführten amtlichen Abkürzung "RGASPI" gekennzeichnet. Akten aus dem ehemaligen Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, heute Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Standort Düsseldorf, finden sich weiter unter der alten Bezeichung "HStA".

Nachträglich bekannt  gewordene Repressierte, die in die Sammlung der biographischen Skizzen Verfolgter bei früherem Bekanntwerden aufzunehmen gewesen wären, sind in einem gesonderten Abschnitt hier unter 3. angefügt.

 

   

1. Ausgewählte biographische Skizzen Verfolgter

 

Harzheim, Willi

Persönliche Daten: Meldekartei Stadt Gelsenkirchen. – Die Schreibweise des Vornamens wechselt in den Quellen immer wieder zwischen Willi und Willy. Lediglich in amtlichen Urkunden erscheint Wilhelm. Hier wird bei Quellenzitaten die dort verwendete Schreibweise beibehalten, sonst regelmäßig „Willi“ gesetzt.

Tätigkeit im Bergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Politische Organisierung: „NKWD“; Fritz Zimmermann, „Ich liebe zu schreiben“, S. 230 Anm. 6

Aufenthalt Stuttgart: Ab-/Anmeldung Gelsenkirchen in der Meldekarte. Keine Meldekarte in Stuttgart

Veröffentlichungsverzeichnis Harzheim: Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Berlin, Bibliothek, Zettelkatalog der Abt Gesch. d. soz. Literatur/Leipzig. Ergänzend eigene Ermittlungen des Verfassers [Nachträgliche Ergänzung: Harzheims Erzählung „Zwischen Tanks und Stacheldraht“ findet sich unter der Signatur 95 A 156 in der SAPMO-Bibliothek im BArch in Berlin]

Mitarbeit beim „Ruhr Echo“: PAAA Vernehmungen etc R 104553 (August Dreyer)

Abmeldung nach Berlin: Meldekarte Stadt Gelsenkirchen.

Berlin-Aufenthalt: Emma Tromm, Erinnerungen, BzG 2/92 S. 188; Fritz Zimmermann, „Ich liebe zu schreiben“, S. 206

Lesungen Berlin: Elisabeth Simons, Zur Tätigkeit des BPRS, S. 438f, und Rote Fahne Nr. 59 v. 11.3.1930, Beilage

Bechers Förderung: Christoph Hein, Der BPRS, S. 77; R. Müller, Die Säuberung, S. 155f

„Linkskurve“: Der Funktionär, 1930/3; Die Agitproptruppe probt, 1930/9

Red.sekr. Linkskurve/BPRS Berlin/Sekretariat BPRS: Chr. Hein, Der BPRS, S. 294

Schriftstellerkonferenz Charkow: Zur Tradition d.soz.Literatur, S. 767ff; Lit.d.Weltrevolution, zweite int.konf. rev. schriftsteller, Prot. S. 188, 264

Linkskurve/Weinert: Kliche/Seidel, „Die Linkskurve“, S. 10

Berlin 1931: Emma Tromm aaO

Heirat: Standesamt Berlin-Wilmersdorf, Heiratsurkunde Nr. 169/1932

Strafverfahren Nora Harzheim: BArch NJ 4668 und 6361

Ausbürgerung: Ausbürgerungsakten PAAA R 99840 Ausbürgerungen; Liste 162, Deutscher Reichsanzeiger Nr 67 v. 13.3.1940

Herkunft, Emigration und Rückkehr: Auskunft Landesarchiv Berlin und dortige Akte C Rep 118 VdN A 18982; Auskunft Stiftung „Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum“.- Als Zeitpunkt der Emigration nennt Sara Harzheim im Lebenslauf in der VdN-Akte März 1939, in einem Fragebogen der Jüdischen Gemeinde Berlin den März 1938

SED: BArch DY/30/IV 2/4/461

Tod: Auskunft: Landeseinwohneramt Berlin.- Auskunft von Mitbewohnern

Reni Begun: R. Müller, Die Säuberung, S. 155f

Ankunft Becher in Moskau: Nach S. Barck, J. R. Bechers Publizistik, S. 55, hatte Becher am 2. April 1933 in Moskau auf einer Versammlung deutscher Schriftsteller bereits seinen ersten Moskauer Auftritt. Nach Dwars, Abgrund des Widerspruchs, S. 363ff. ist Becher allerdings erst am 18. April von Brünn, wo er fast einen Monat gemeldet war, Richtung Moskau aufgebrochen. Welche Darstellung auch immer zutrifft, Harzheim dürfte noch vor Becher dort gewesen sein.

Anerkennung als PE: RCChIDNI 495/ 175/134 Bl. 88

Auftrag in der SU: R. Müller, Die Säuberung, S. 156; Fritz Zimmermann, „Ich liebe zu schreiben“, S. 230 Anm. 6. Näher liegt es, angesichts der Aufgabe der Betreuung der deutschen „Kolonie“ in Prokopjewsk, die Gewerkschaften als Auftraggeber Harzheim anzunehmen.

Prokopjewsk 1934: PAAA Vernehmungen etc R 104561 Emil Rattay und R 104553 August Dreyer

Rundfunkreden: Ausbürgerungsakte Nora Harzheim aaO; Auskunft von Heinz Harzheim, Gelsenkirchen. Verifizieren ließen sich diese Aktenaufzeichnungen und Erinnerungen nicht. Wohl gab es in dieser Zeit regelmäßige Sendungen des „Grossenders des Zentralrats der Gewerkschaften“ aus Moskau; vgl. z.B. DZZ v. 5.1.1935 „Moskau sendet“.

Agitproptruppe: DZZ Jahrg. 10 Nr. 235 v. 4.10.35 und Nr. 285 v. 12.12.1935; PAAA Vernehmungen etc R 104559 Fritz Mutmann

Fabisch: „NKWD“; Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S. 136.

Emma Tromm als PE: Jarmatz u.a., Exil in der UdSSR, S. 252; RCChIDNI 495/174/134 Bl. 88

Briefe an E.Tromm: Fritz Zimmermann, „Ich liebe zu schreiben“, S.203

Ankunft in Prokopjewsk: E. Tromm, Erinnerungen, S. 188f

Eiferer, A. Binder: Fritz Zimmermann, „Ich liebe zu schreiben“, S. 209; RCChIDNI 495/205/14066 (Kaderakte Binder)

E. Tromm in Prokopjewsk: Erinnerungen aaO S. 190

Nachträgliche Ergänzung: Gemeinsam mit Harzheim schrieb Emma Tromm am 24.3.37 einen umfangreichen Brief an Dengel in Moskau, den sie ausdrücklich nicht an ihren Schwager  [Dengel war mit Emmas Schwester verheiratet] sondern an den „Genossen der Internationalen Kontrollkommission“ richtete. Darin kritisieren sie sehr deutlich und scharf die Arbeitsbedingungen der ausländ. Bergarbeiter (z.B. erzwungene Überstunden ohne Lohnzuschlag, verspätete Lohnzahlung, sehr unzulängliche ärztliche Versorgung), aber auch die völlig unzulängliche „Kultur-Massenarbeit“, die sie für „Abfahrer-Stimmung, Untergrabung des Vertrauens zur Partei und Gewerkschaft“ verantwortlich machen.

Quelle:  Kaderakte RCChIDNI 495/205/4663 Bl. 3-5 (Zum Wortlaut siehe den link im Vorspann)

Unruhe in Prokopjewsk: „Die Folgen der Schädlingsarbeit energisch liquidieren!“ in DZZ v. 6.8.1937

Letzter Leserbrief von WHarzheim: DZZ v. 23.9.37 „Wir wollen uns Ernst Thälmann würdig erweisen“. Ernst Thälmann, KPD-Vorsitzender, wurde im März 1933 verhaftet und im August 1944 im KZ Buchenwald erschossen. Max Maddalena, an führender Stelle in der illegalen KPD in Deutschland tätig, wurde 1935 verhaftet, 1937 zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt und starb im Oktober 1943 in der Haft. Liesel (Liselotte, meist Lilo genannt) Herrmann wurde 1937 vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats zum Tode verurteilt und 1938 hingerichtet; vgl. zu ihr und „dem Ende einer DDR-Legende“ über sie Ditte Clemens, Schweigen über Lilo, Ravensburg 1993, und Alfred Behr, Ein schwäbischer Streit der Historiker um ein Denkmal, FAZ v. 4.2.19893, S. 4

Verhaftungen: Fritz Zimmermann, „Ich liebe zu schreiben“, S. 206ff; E. Tromm, Erinnerungen aaO S. 190f

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 566

Erschießung: Schr. d. Militärhauptstaatsanwaltschaft an Deutsche Botschaft Moskau v. 3.3.99, AZ Nr. 5ud-80-57.

Veränderungen des Strafmaßes: Verordn. d. Zentral-Exek.kom. der UdSSR v. 2.10.1937 in DZZ v. 3.10.37

Rückkehr Tromm: Fritz Zimmermann, „Ich liebe zu schreiben“, S.18

Auskunft Rotes Kreuz: PAAA Bestand MfAA A 1065 Bd 14 Bl. 178ff

Partei-Rehabilitierung: BArch DY/30/IV 2/4/463

Rehabilitierung: Schreiben des Westsib. Bezirksmilitärgerichts v. 6.6.2000 Nr. 1204 an die Deutsche Botschaft Moskau mit angefügter Bescheinigung vom gleichen Tage Nr. 1206

Nachträglich bekannt geworden:

Der 1903 wie Harzheim in Horst geborene Karl Tuttas war als Jugendlicher gemeinsam mit Harzheim als Helfer der beim Kapp-Putsch kämpfenden Arbeiter aktiv. Beide gingen gemeinsam zum KJVD. Lt. Tuttas ist Harzheim nach seiner Hauerausbildung Schachthauer geworden.- Nach seinem Weggang nach Berlin sei Harzheim dort zur Parteischule gegangen.

Tuttas bestätigt, daß Harzheim 1931 in Horst war. Er habe auf seinen Wunsch als „proletarischer Schriftsteller aus Berlin“ bei einer KPD-Kundgebung auf einem Sportplatz gesprochen. Ihm habe Harzheim einige Bücher mit Widmung geschenkt. Bis zur Machtergreifung sei Harzheim Sekretär des BPRS gewesen und sei dann mit Becher und Renn über die Schweiz in die SU emigriert.- Als Tuttas 1933/34 in Moskau zur Militärpolit. Schule ging, habe er brieflichen Kontakt mit Harzheim gehabt. Der habe geschrieben, er sei nach einem Lehrgang nun Steiger.- Nach dem Krieg habe er erfahren, daß Harzheim „im Kampf gegen Hitler-Deutschland gefallen“ sei.

Q: Karl Tuttas, Einer von jenen  Erinnerungen, Halle 1980, S. 46ff (Kap. 6), S.172f.

[Die Angaben über die Emigration sind so nicht richtig, aber doch der Wahrheit nicht völlig fern. Daß die Darstellung über Harzheims Ende falsch war, muß allen an der Publikation Beteiligten bekannt gewesen sein.]

 

Harzheim hatte als Jugendlicher einen Arbeitskollegen, der bei den revolutionären Matrosen in Norddeutschland gewesen war. Mit ihm zusammen war er bei den Kämpfen um Essen während des Kapp-Putsches. Zu der Zeit trat er dem KJVD bei. Beim KJVD wurde er UBLeiter Buer, kam in die engere Bezirksleitung. Schon vor seinem Parteibeitritt 1923 wirkte er in der Agitpropleitung der KPD mit, produzierte Betriebszellenzeitungen. 1927 war er Vorsitzender des Streikausschusses beim Streik auf dem Stinnes-Schacht I/II. Er wurde entlassen, arbeitete als Schachthauer auf der Zeche Levin, wurde wiederum entlassen. Daraufhin ging er nach Stuttgart, arbeitete dort als Elektriker und Bauarbeiter [war also nicht, wie spekulativ angenommen, beim Reichsliteraturvertrieb der KPD] war zugleich Mitglied der Bezirksleitung des KJVD. Als er auch dort entlassen wurde, ging Harzheim zurück ins Ruhrgebiet.- Als er 1929 (tippelnd) nach Berlin kam, nahm er dort zunächst Arbeit als Rohrleger an, war auch gewerkschaftlich aktiv.- Er wurde in den Vorstand des BPRS gewählt, reiste im Mai 1930 mit Otto Biha zur Vorbereitung des Internat. Schriftstellerkongresses, an dem er später auch teilnahm, nach Charkow. In verschiedenen Straßenzellen seiner Partei in Berlin war Harzheim Agitpropleiter. Er ging am 14. April 1933 ohne Parteizustimmung in die SU, berief sich auf einen Auftrag von Johannes R. Becher. Die deutsche Kominternsektion sprach sich aber für sein Verbleiben aus, Fritz Heckert schickte ihn nach Prokopjewsk. Dort wurde er Redakteur der Zeitung „Der Rote Bergmann“, Kulturarbeiter und Leiter der deutschen Radiostunde. Wegen „dummer Frauengeschichten“ mußte er seit 1935 wieder als Bergmann arbeiten. Er wurde am 1.10.1935 Sowjetbürger. Sein Antrag auf Aufnahme in die KPdSU wurde nicht befürwortet, statt dessen seine Remigration empfohlen, allerdings, wie üblich, ohne unmittelbare Konsequenzen.

Q: Kaderakte RCChIDNI 495/205/4663 Bl. 1, 2, 25ff

 

Arnold Klein

Grunddaten zur Person und zur Verfolgung: Geburtsurkunde Stadt Budapest. Archiv des Jüdischen Friedhofs Kosma Straße, Budapest, W.W.Klein Sign. 32-63-57, Bittner Josefine 17/E-27-37. Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S. 78 mit Nachweisungen, S. 99; „NKWD“, unter „Bloch, Hans (Alexander)“; Weber, Weiße Flecken, unter „Bloch, Hans; Sonderfahndungsliste UdSSR, Eintragung Kolossa, Edwin; Biogr. Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Bd. I, „Kolossa, Edwin Heinrich“

Zur Tätigkeit im Ruhrgebiet und in Holland: IML, Die ungarische Räterepublik, S. 70f. BArch R 1507  114: Reichskommissar für die Überwachung der öff. Ordnung „Ungarn in Deutschland“(Bl. 31ff, „In Deutschland lebende Kommunisten“ Liste v. 7.1.1922 mit 150 Namen ohne A. Klein. Bl. 62ff Schr. des Staatskommissars für öffentlich Ordnung an Verteiler [u.a. PreußMP und InnMin] v. 25.5.1922: Ungar. Sektion der KPD ...überweist [Flüchtlinge] behufs Arbeitsbeschaffung an kommunistische BezVbde.) Peukert, Die KPD im Widerstand, S. 99f, 135f; Herlemann, Die Emigration als Kampfposten, S. 66; Bludau, Gestapo, S. 151ff.- Bludau hatte Anfang der 70er Jahre zwar die Akten Dombrowski, nicht aber die in der DDR verwahrten Akten Arnold Klein zur Verfügung und hat deshalb Dombrowkis Aussagen über ihn als richtig unterstellt. [Nachträgliche Ergänzung: Daß das noch 1993 in Kenntnis der von ihnen zitierten Ermittlungsakte Klein, aus der sich die Falschaussagen Dombrowskis und deren endliche Richtigstellung im Detail ergeben, Bernd Kaufmann u.a. in „Der Nachrichtendienst der KPD 1919-1937“ S. 423 taten, ist – jedenfalls mit guten Gründen - nur schwer nachvollziehbar, selbst, wenn man unterstellt, daß den Verfassern die Warnung sowohl der Gestapo wie der KPD bereits 1934 vor Dombrowski als möglichem Doppelagenten (vgl. HStA Düsseldorf RW 36-12 Bl. 56) nicht bekannt war.]- Zu den Mystifikationen um Kolossa/Klein nach seiner Emigration nach Holland zählen nicht nur die, im Ermittlungsverfahren des Oberreichsanwalts gegen ihn ausgeräumten, Behauptungen über Tätigkeiten in Holland bis 1938, sondern auch Darstellungen über die Anwesenheit von „Heinrich“ bei einem Treffen im Ruhrgebiet noch Ende April 1934. Vgl. den Bericht des Gladbecker KPD-Stadtleiters Fritz Grabowski, auszugsweise abgedruckt bei Bajohr, Verdrängte Jahre, S. 119f. Der dort genannte „Heinrich“ von der BezLeitung Ruhrgebiet kann auch nach der Schilderung seines Äußeren nicht Kolossa/Klein gewesen sein.

Emigration, Arbeit in der SU: RCChIDNI 495/175/134 Nr. 903 v. 2.1.1935, Liste deutscher Emigranten, „Bloch, Hans / Klein, Arnold“.- Beiträge in der DZZ v. 9.7.1935 „Intellektuellennot in Deutschland“, v. 29.9.1935 „So lebt der Mensch, v. 30.1.1936 „Wie es mit Hitlers Vierjahresplan‘ steht“, v. 16.2.37 „Die Stimme ihres Herrn“, v. 27.4.37 „Die ‚Verfassung‘ des Dritten Reiches“, v. 17.5.37 „Todesstrahlen“ Ein Buch über die Waffen des modernen Krieges, v. 21.6.37 „Rüstungskonjunktur und Lohnraub im Dritten Reich“, v. 27.7.37 „Das Wahl’recht‘ im Dritten Reich und das Wahlrecht bei uns“, v. 24.8.37 „Alltag im Dritten Reich“ und v. 9.10.37 „Die ‚Achse Rom-Berlin‘“. Die Angabe bei Pike, Deutsche Schriftsteller, S. 444, „Hans Blochs“ letzter Artikel in der DZZ sei am 24.8.1937 erschienen, ist also nicht richtig.- Mitglied der Prüfungskommission: RCChIDNI 495/205/1366.

Zur Verfolgung in der SU und zum Lebenslauf: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 812, Liste der KPD-Parteiausschlüsse „Bloch, Hans“; PAAA Vernehmungen etc R 104557, Vernehmung Arnold Klein vom 26.2.1940 in Lublin; PAAA Botschaft Moskau, Namensakte Hans Bloch, R 3 Nr. 6 Karton 580.

Zum Prozeß gegen „Hans Bloch“ in der SU: Müller, Der Fall des „Antikomintern-Blocks“, Jahrb. f. hist. Komm.forschung 1996, S.187ff (hier Anhang S. 202ff)

Zur Person und zur Rückkehr: Wehner, H., Zeugnis, S. 79, 212f; Buber-Neumann, M., Als Gefangene, S. 155f, 161 (dort jeweils ohne Namensnennung)

Nachträgliche Einfügung:

Zur AbschiebehaftEine Abschiebung nach Ungarn, die Klein nach dem Bericht von Buber-Neumann halb erhoffte, halb befürchtete, hatten die NS-Behörden jedenfalls 1938 auch für kommunistische Juden noch praktiziert. Vgl. die Gestapo-Akten des ungar. Ehepaares Freireich HStA Düsseldorf RW 58 31300 und 31301.

Zum Lebenslauf, zur Tätigkeit in Deutschland, zu Carola Baum: Bundesarchiv Z/C 12065 Bände 1 – 4, Ermittlungsverfahren A. Klein, hier insbesondere:

Bl. 29R f Vermerk über Anmeldung und Wohnung v. Edwin Kolossa v. 1.11.36;

Bl.37a Haftbefehl des Ermittelungsrichters beim Volksgerichtshof gegen Arnold Klein;

Bl. 46ff Aussagen von J. Dombrowski gegen Klein;

Bl. 53ff Vernehmungen von Klein;

Bl. 99 Auskunft der Eltern Baum über Carolas Aufenthalt;

Bl. 101ff Aussage Käseberg über „Leichenheinrich“ und über die Mordsache Niederwerfer; Bl. 107 Aussage Rattai über AM-Apparat;

Bl. 118ff Vernehmungen Klein v. 29. und 30.7.1940;

Bl. 171R Vernehmung von M. Buber-Neumann;

Bl. 174 Vernehmung J. Braeuner über Flucht nach Holland;

Bl. 194 Überstellung von Klein an Gestapo wegen Vernehmungen zu seiner holl. Zeit;

Bl. 202ff Bericht über die Ermittlungen in Holland

Bl. 207f Wesentliches Ergebnis der Ermittlungen, Essen 15.1.41 (Klein hat unheilbare TB)

Bl. 211f Vernehmungen Just-Kogge und Scheckenreuter;

Bl. 216 Vernehmung Klein v. 27.1.41;

Bl. 265 Arztgutachten Bezirkskrankenhaus Düsseldorf;

Bl. 289 Todesbescheinigung

Zu Carola Bloch: BArch RY 1/I 2/3/84 Bl. 12 Parteimitgliedschaft Carola Bloch. SAPMO-BArch, ZPA, NL 36/517, Bl. 63 – 73, veröff. in P. Erler, Heeresschau und Einsatzplanung in Schroeder/Wilke, Geschichte und Transformation des SED-Staates, S. 53ff (63)

Sterbeurkunde Arnold Klein Standesamt Düsseldorf  Nr. 72 C 1942

Geburtsurkunde Karoline Albertine Baum: Standesamt Essen I Nr. 4108 v. 3.12.1909

 

Familie Marsmann

Paßantrag: PAAA Botschaft Moskau Personenakte Marsmann, Schreiben von Irene Marsmann v. 18.4.37

Familie Berger, Jugend von Irene Berger: Auskunft von Frau Doris Wedell, Magdeburg, Nichte von Irene Berger-Marsmann, Todesanzeige von Anna Berger geb. Ibing, Stadtarchiv Duisburg

Familie Marsmann: PAAA Vernehmungen etc R 104558 Vernehmungsprotokoll von W.M. vom 10. Okt,. 1938, München. Auskünfte von Frau Bettina Koch, Reinbek, Tochter von Susanne Obermann-Marsmann.

Heirat, Kinder: PAAA Personenakte

Wilhelm Marsmann Kommunismus/Moskau/Beer-Jergitsch:  PAAA Vernehmungsprotokoll

Kader-Nummer, auch Verhaftung: RCChIDNI 495/175/118 Teil II/-2- Nr. 505

Wohnungskündigung durch Hedwig Marsmann: HStA Düsseldorf RW 58 46600, Abschrift Schr. Fritz Berger an Gestapo-Chef Essen v. 8.6.1938

Familie in Moskau, verschiedene Arbeitsplätze: PAAA Vernehmungsprotokoll

„Tante Xenia“: PAAA Personenakte, Schr. W. Marsmann an Schwinner v. 21.4.1939

Familienkontakt: PAAA Personenakte Schr. Fritz Berger an AA v. 14.1.38

Wilhelm Marsmann Verhaftung/Beschuldigung: PAAA Vernehmungsprotokoll

Besuch bei Lilly Jergitsch. Aufzeichnung Königseder v. 3.4.1940. Die Erinnerungen von L. Beer-Jergitsch enthalten weder einen Hinweis auf die Bekanntschaft mit Wilhelm Marsmann noch auf den Besuch von Irene Berger-Marsmann.

Psychoterror, Ausweisung: PAAA Vernehmungsprotokoll, PAAA Personenakte, Schr. des VfAA an die Botschaft Moskau v. 14.2.38

Verabschiedung Irene Marsmanns von den Kindern: PAAA Personenakte, Schr. W. Marsmann an Schwinner v. 21.4.1939

Kinderheim „Schkolny Detdom“: PAAA Personenakte, Briefe von Stefan und Susanne Marsmann. MOPR-Heim „Stassowa“: vgl. Bericht der DZZ v. 2.6.1935

W. Marsmanns Rückkehr, Psychiatrie: PAAA Vernehmungsprotokoll, Auskunft Doris Wedell

Verbalnoten der Botschaft, Schreiben von Fritz Berger, Herausgabe der Kinder: PAAA Personenakte.

Mäntel der Kinder: PAAA Personenakte, Schr. von W. Marsmann an Schwinner v. 21.4.39

Verbleib der Kinder: Auskunft Doris Wedell, Magdeburg

Suche nach Irene Marsmann, Todesnachricht: PAAA Personenakte

Stefan Marsmann/weiteres Schicksal: Auskunft von Doris Wedell

Wilhelm Marsmann/weiteres Schicksal: PAAA Vernehmungsprotokoll, Auskunft Stadtarchiv München, Bettina Koch

Susanne Marsmann/weiteres Schicksal: Auskünfte Doris Wedell, Bettina Koch und Stadtarchiv München

Nachträgliche Ergänzung:

Am 14.1.1938 durch einen Beschluß des NKWD und der Staatsanwaltschaft der UdSSR wegen Beteiligung in einer antisowjetischen Organisation, Spionage und faschistischer Agitation (ohne Bezug auf Artikel des StGB) zum Tode durch Erschießen verurteilt.- Am 23.12.1963 durch das Militärtribunal des Militärbezirks Moskau rehabilitiert, da keine Straftat vorlag.

Q: Rehabilitierungsbescheinigung der Generalstaatsanwaltschaft der Russ. Föderation vom 30.7.2001 Nr. 13 – 1599 – 2001, mit Schreiben vom 31.7.01 der Deutschen Botschaft Moskau übermittelt [Das wirkliche Todesdatum könnte danach vor dem mitgeteilten liegen, da die Erschießungsurteile in der Regel alsbald vollstreckt wurden.]

 

 Die Geschichte der Marsmanns wurde in dem Film "Russland, mein Schicksal" dargestellt.

Siehe dazu

https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/russland-mein-schicksal/protagonisten/irene-und-wilhelm-marsmann-terror-unter-stalin-100.html

 

 

Sobottka jun., Gustav / Hans Boden

Lebenslauf G.S. sen. : SAPMO BArch RY 5/I 6/10/24 Bl. 33ff und Kaderakte G.S.sen. RCChIDNI 495/205/35 Bl. 57ff

Taufe/Nicht-Taufe der Kinder von G.S. sen.: Auskunft nach den Kirchenbüchern der evang. Kirchengemeinde Röhlinghausen von Lehrer Gerd Schmitz, Herne

Lebenslauf G.S. jun. Kaderakte RCChIDNI 495/205/924 Bl.2f

Schulabgang/Empfehlung der Genossen, Arbeit im Verlag „Junge Garde“, G.S. sen verläßt Berlin: Kaderakte G.S.jun. Bl. 28 (Schreiben Sobottka sen. an deutsche Vertretung beim EKKI v. 10.1.37)

Verhaftung, KZ Sonnenberg: Kaderakte G.S.jun. Bl. 3

Saargebiet, Frankreich: Kaderakte G.S.jun. Bl. 28ff

Emigration in die SU, Anerkennung: Kaderakte G.S.jun. Bl. 7ff, Emigrantenliste RCChIDNI 495/175/134 Nr. 1152

Ausbildung und Schule in Moskau: Brief G.S. sen an Vertretung der Deutschen Partei [KPD] beim EKKI v. 6.2.38, Kaderakte G.S. jun Bl 36ff

Parteiaufnahme: Kaderakte G.S.jun. Bl. 1, 13

Öffentliche Selbstverpflichtung: DZZ v. 1.4.36 „Wir freuen uns auf unser Jugendfest!“. Die Mitunterzeichner M. Maddalena und H. Schmidt nannte Boden später im Verhör vom 21.4.38 als Angehörige der von ihm geführten „Spionage- und Diversionsgruppe“ (3. Bd. Bl. 215).

Sowjetbürgerschaft, Denunziationen, Rechtfertigung G.S. jun.: Schreiben G.S. sen v. 10.1.37 Kaderakte G.S.jun. Bl. 25ff und Bl. 14 und 22, 18ff. In der NKWD-Akte wird u.a. zu Beginn des Protokolls der Vernehmung vom 21.4.38 für den Einbürgerungsantrag der März 1937 angegeben. Das Datum kann aber angesichts des Schreibens seines Vaters vom Januar 1937 nicht richtig sein. Auch in der NKWD-Akte wird an anderer Stelle der Dezember 1936 angegeben.

Ausbürgerung: Hepp, Ausbürgerungen, Liste 11 v. 14.4.37, PAAA R 99659 Ausbürgerungen, Kaderakte G.S. jun. Bl. 37R

Rabfak: Beer-Jergitsch, 18 Jahre, S. 76

Kritik an der Schule, Auseinandersetzung mit dem Leiter des Thälmann-Klubs: Schr. G.S. sen v. 6.2.38 Kaderakte G.S.jun. Bl. 37ff und Bl. 35/35R

Verhaftung: NKWD-Akte 1.Bd Bl. 42. Schr. G.S. sen. v. 6.2.38 aaO Bl 36

Parteiausschluß von G.S: jun.: Liste RCChIDNI 495/175/100 Nr. 663

Sippenhaftung: „Sobottka-Übersicht“, Typoskript v. 22.8.1994 von Prof. Manfred Kliem, überlassen und mit Anmerkungen versehen von Lehrer Gerd Schmitz, Herne.- DZZ v. 2.7.1938 „Das Zwangsarbeitsgesetz in Deutschland“

Brief an Molotow: R. Müller, „Wir kommen alle dran“, S.127ff mit weiterer Quellenangabe

Ganz spurlos nicht: NKWD-Akten 7.Bd P-22720 Bl. 340

Bodens Verbrechen: NKWD-Akte 3.Bd Bl 215,217.

Hitlerjugend: Zu dieser fiktiven Organisation und den Ermittlungen gegen ihre angeblichen Mitglieder eingehend Schafranek/Mussijenko, Kinderheim Nr. 6, S. 114ff.

Nachträgliche Ergänzung:

Den Fall der fiktiven „Hitlerjugend“ hat Schafranek noch einmal intensiv dargestellt in seinem Beitrag „Kontingentierte ‚Volksfeinde“ und ‚Agenturarbeit’“ in IWK 1/2001 S. 1ff. Dort ist auch das übersetzte Protokoll der Vernehmung Hans Bodens v. 21.4.1938 vollständig abgedruckt.

Karl Gröhnert: Verhörprot. v. 5.2.38, Aufzählung der Boden bekannten, in Moskau arbeitenden Deutschen, und Vermerk von Kusin v. 24. VII. 40, NKWD-Akte Bd. 1 Bl. 112

Verhör vom 29.12.1938: NKWD-Akte 3.Bd Bl. 240ff. Das Verhör gibt auch R.Müller, Der Antikomintern-Block, in UTOPIE kreativ Sonderdruck S. 49f wieder.

Verfahrenszusammenfassung, Anklageerweiterung 26.1.39: NKWD-Akte 7.Bd Bl. 276. Die Anklage gegen Hans Boden u.a. ist abgedruckt bei R. Müller, Der Fall des „Antikomintern-Blocks“, Jahrb. f. hist. Kommunismusforschung 1996, Anhang S. 202ff

Auskunft über Prozeßeinstellung, Schreiben von G.S. sen. vom Dez. 1939 an die Komintern: C.Tischler, Flucht in die Verfolgung, S. 118f mit weiterer Quellenangabe

Eingabe von Hans Boden vom 13.4.40: NKWD-Akte 1. Bd Bl. 121f . Auch R. Müller, „Schrecken ohne Ende“, Exil Jahrg. 1997 Nr. 2 S. 71

Pieck-Brief Mai 1940: NKWD-Akte Bd 10 Bl. 126

Akteneinsicht, Beendigung der Untersuchung: NKWD-Akte 9.Bd Bl. 273

Kusin-Vermerk: NKWD-Akte 1.Bd Bl. 112-120

„Dem Gen. Sobottka sein Sohn....“: Kaderakte G.S. jun. Bl 40 (Wehners Hinweis in Zeugnis, S. 219, Sobottka habe erst nach über einem Jahr vom Tode seines Sohnes erfahren, ist etwas übertrieben; immerhin Anfang 1941 war er offenbar unterrichtet, wie sich mindestens aus seinem Brief an Molotow vom Februar 1941 ergibt.)

Einstellung der Untersuchung: NKWD-Akte 9.Bd Bl. 282ff

G.S. sen. nach dem Krieg: Personalfragebogen Kaderakte G.S.sen. Bl. 1f (2R)

Todeserklärung: AG B-Köpenick AZ 740 F 1519/1953 v. 25.1.54

Bescheinigung „Keinerlei Belastungsmaterial“: NKWD-Akte 9.Bd Bl. 327

„Rehabilitierung“: NKWD-Akte 9.Bd Bl. 394-396

Schreiben v. Henriette Sobottka v. 27.2.1961 und Antwort: SAPMO BArch Sg Y 21/V 260/1

 

2. Die Verfolgten - Kurzbiographien

Antes, Kurt

Eltern/Geburt/Tod: Geburtsurkunde Nr. 96/2906 Standesamt Ottweiler mit Sterbevermerk

Lebenslauf: vom 29.9.1933 aus der Kaderakte „Ernst Abel“ aus dem Komintern-Archiv, später RCChIDNI 495/205/?? [1990 in Kopie an Peter Erler, damals Institut für Geschichte der Arbeiterbewegung, Berlin, in Moskau übergeben. Die Identität von Kurt Antes und „Ernst Abel“ ist nicht nur von Antes selbst bestätigt sondern ergibt sich auch aus allen wesentlichen Daten und Ortsangaben.], eigene Vernehmung am 10.3.1938 in PAAA Vernehmungen etc R 104551. Zeitangaben zur Mitgliedschaft in Organisationen wurden aus dem Komintern-Lebenslauf übernommen.

Ehefrau, Kind: Vernehmung v 10.3.38. Dort spricht A. von Frau und Kind. In einem abgefangenen Brief an seine Schwester in Duisburg v. 28.3.37 hatte er berichtet, ein Kind sei 1934 gestorben (HStA Düsseldorf RW 58 67890).

Äußerungen von Rückkehrern über Kurt Antes: PAAA Vernehmungen etc R 104551, Frau Balzert; R 104551 Hermann und Auguste Beusch; HStA Düsseldorf RW 58 Vernehmung Drawert; PAAA Vernehmungen etc R 104557 Willi Klaus; R 104557 Kozjek; R 104559 Niefeld; R 104561 Robatzek

Einbürgerungsantrag/Parteiausschluß: PAAA R 104551 eigene Vernehmung

Kontakt zur Familie: HStA Düsseldorf RW 58 67890

Entlassung auf der Arbeitsstelle/Haft/Ausweisung/Gestapo: PAAA R 104551 eigene Vernehmung

 

Appler, Hugo

Eltern, Eheschließungen: Urkunden des Standesamts Hagen

Berufliche Tätigkeiten, polit. Position, Vertrag mit Kislotonpor, Verhaftung, Rückkehr: PAAA Vernehmungen etc R 104551, Vernehmung 30.5.38 in Hagen

Hohes Einkommen, 2 russ. Frauen, Trinker, nicht rückkehrwillig: HStA Düsseldorf RW 58 30201 Vernehmung L. Pilny

 

Bachor, Friedrich

Personen- und Meldedaten Familien Bachor und Marcinczyk: Auskunft Meldebehörde und Standesamt Gelsenkirchen

Bergbautätigkeit von Friedrich B. sen. und jun.: Stammkarten Bundesknappschaft

Sowjetbürgerschaft von Wilhelmine Marcinczyk, Scheidung von Johann M., Zusammenleben mit Friedrich Bachor jun. und Bruder Willi, Verweisungen von den Lehranstalten: HStA Düsseldorf RW 58 63476 (Marcinczyk) und PAAA Vernehmungen etc R 104563 Stawoski, HStA Düsseldorf RW 58 57335 Stawoski.

Ausreise Friedrich Bachor senmit Familie: PAAA Vernehmungen etc R 104551 Friedrich B. sen., Anna B., Albert B.

Arbeit im Donbass, Verhaftung, angebl. Ausweisung: „NKWD“

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Bl. 11 (korrig. in 29)

 

Baer, Simon

Personendaten, Meldeangaben, Ehefrau, Bruder: RCChIDNI 495/175/117 Bl. 16 und HStA Düsseldorf RW 58 60069

Emigration und Kaderbewertung: RCChIDNI 495/292/83 Bl. 38f

Nachträgliche Ergänzung:

4. September 1936

Kaderabteilung an Dimitrow,Manuilski, Moskwin

„Über Trotzkisten und andere feindliche Elemente in der Emigranten-Gemeinde der Deutschen KP

...Eine Gruppe von Emigranten aus Polen und Litauen, die aus verschiedenen Orten kommend und mit unterschiedlichen Darstellungen ihrer Vorgeschichte zur deutschen Partei und, durch sie, als Politemigranten in die UdSSR kamen, verdienen Aufmerksamkeit......Baer Sima stammt aus Wilna....“

Q: RGASPI f. 495 op. 74 d. 124 p. 11ff zit. Das Dokument ist in deutscher Sprache veröffentlicht bei : Deutschland, Russland, Komintern - Dokumente (1918–1943):...herausgegeben von Hermann Weber, Jakov Drabkin, Bernhard H. Bayerlein, Gleb  Albert

Anerkennung als Politemigrant: RCChIDNI 495/175/134 Bl. 24

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 204 und BArch RY 1/I 2/3/20

 

Baltes, Fritz

Meldedaten: Auskunft Stadt Recklinghausen

Familie: Eigene Angaben in PAAA Vernehmungen etc R 104551

Arbeit im deutschen Bergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Ausreise in die SU, Aufenthalt dort, Heirat, Verhaftung, Verurteilung, Ausweisung: Eigene Angaben in der Vernehmung am 21.5.1940 in Lublin

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 514 „Fritz Balde“

Verhaftung auch: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 11 „Fritz Baldes“; „NKWD“; Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo

Verurteilung auch: PAAA Vernehmungen etc R 104557 A.Kuschnereit jun.

Nachträgliche Ergänzung:

Wegen der Verhängung der Todesstrafe gegen Winter gab es einen Schriftwechsel innerhalb der sowjetischen Regierung. Der stellvertr. Volkskommissar für Auswärt. Angelegenheiten W.P.Potjomkin schrieb dem Vors. des Rates der Volkskommissare Molotow am 21.2.1938:

„Zu Ihrer Anfrage v. 20 Februar d.J. Nr. M-778 über die Möglichkeit, die Höchststrafe gegenüber den deutschen Staatsangehörigen Winter und Baltes anzuwenden, die durch das Militärtribunal im Ural-Bezirk zum Tode durch Erschießen verurteilt wurden, vertritt das Volkskommissariat für Auswärtige Angelegenheiten folgende Auffassung:

Unter Berücksichtigung dessen, daß bisher die Höchststrafe gegenüber deutschen Staatsbürgern, die von unseren Gerichten zum Tode durch Erschießen verurteilt wurden, nicht angewandt worden ist, und um die Erwiderung dieser Repressalien im Hinblick auf unsere eigenen Bürger, die in Deutschland leben, zu verhindern, hält es das Volkskommissariat für Auswärtige Angelegenheiten für möglich, das Todesurteil gegen Winter und Baltes durch eine 20jährige Haftstrafe zu ersetzen.“

Q: Nikita Ochotkin / Arseni Roginski (Moskau), Zur Geschichte der „Deutschen Operation“ des NKWD 1937-1938, in Jahrbuch für hist. Kommunismusforschung 2000/2001, S. 89ff (105) mit der Quellenangabe APRF, F 3, Op. 58, D. 333, L. 182

Der Schriftwechsel (der allerdings von falschen Voraussetzungen ausgeht, denn z.B. waren am 16.8.1937 ÞMathias Lückel, am 15.1.1938 ÞHeinrich Böllert, am 20. Januar 1938 ÞIrene Marsmann, alle deutsche Staatsangehörige, erschossen worden) erklärt die Begnadigung von Baltes zu einer Haftstrafe.

 

Balzert, Bernhard

Personendaten der Familie; Umzug nach Essen, politische Zugehörigkeit, Ausreise  in die SU, Arbeit und polit. Zugehörigkeit dort, Einbürgerung, Verhaftung, Ausweisung: PAAA Vernehmungen etc R 104551 Kath. Balzert.- Der für Kath. Balzert genannte Geburtstermin 21.2.1896 muß nach den Umständen falsch sein; richtig dürfte der 21.2.1886 sein. Der von ihr angegebene Reisetermin ihres Mannes 17.6.30 beruht wohl auf einem Zahlendreher; der Sammeltransport von Altenessen ging am 16.7.30.

Wohnung, Arbeitsplatz, polit. Zugehörigkeit, Ausreise, SU-Staatsangehörigkeit: HStA Düsseldorf RW 58 35903

SU-Staatsangehörigkeit auch: PAAA Vernehmungen etc R 104557 Kozjek, 104561 Robatzek, HStA Düsseldorf RW 58 66133 (Sellikat)

Bekannte in Brjansk: PAAA Vernehmungen etc R 104551 Kath. Balzert und HStA Düsseldorf RW 58 35903, 35907, 42884. Zu den Bekannten zählten u.a. die Familien Antes, Beusch, Fogler, Kitscha, Kratzke/Konopka, Niefeld, Robatzek, Sellikat, Stark, Tessmer, Trussat

Die Verhaftung erscheint trotz Parteimitgliedschaft nicht in den Listen der Komintern.

Nachträgliche Ergänzung

Verhaftet vom NKWD in Sergow, verurteilt durch Sonderberatung vom 4.12.1937 wegen Teilnahme an einer Diversionsorganisation zum Tode durch Erschießen, rehabilitiert durch Beschluß des Staatsanwalts des Gebiets Woroschylowgrad v. 27.6.1989.

Q: Archivbescheinigung der Staatlichen Gebietsverwaltung Lugansk Nr. 8 v. 27.2.2002 zu P-3747, op. 2, Sache 16073-p, übersandt durch die Deutsche Botschaft Kiew, 22.8.02 GeschZ RK 544. 10 SE Balzert.

 

Bammerlin, Ludwig, und Bammerlin, Emma, geb. Reikowski

Eltern: Gustav Bammerlin und Catharine geb. Heymann.

Geburt/Heirat: Standesamt Braubach Nr. 84/1899, Standesamt Essen I Nr. 212/1926. Emma Bammerlin gab als Heiratstermin den März 1927 an. Wenn sie sich nicht irrte, könnte das der Zeitpunkt einer kirchlichen Heirat gewesen sein.

Alle übrigen Angaben: PAAA Vern. etc R 104551 und HStA Düsseldorf RW 58 35919 und 55622. HStA Düsseldorf RW 58 35920 enthält keine zusätzlichen Informationen

Nachträgliche Ergänzung:

Bammerlin ist bereits im November 1922, nicht erst – wie seine Frau angab – 1925 in den Ruhrbergbau gegangen. Er war wohl seit Mitte März 1931 arbeitslos.

Q: Stammkarte Bundesknappschaft

Die Verhaftung erscheint trotz Parteimitgliedschaft nicht in den Listen der Komintern.- Das Schicksal von Otto Lehmann ist unklar; er ist möglicherweise mit einem Spanienkämpfer identisch, der jedenfalls noch 1943 in der SU gelebt hat.

 

Barutzki, Michael

Alle Angaben: HStA Düsseldorf RW 58 62229 (L.Pilny), Gestapo-Bericht vom 6.8.1937 und RW 58 65284 (Vernehmung Waschwill)

 

Baumann, Oskar

Eltern: Auskunft Stadt Bochum, Geburtsurkunde. Soldbuch von Friedrich Baumann im Besitz von Peter Baumann, Bad Wünnenberg

Arbeit im Ruhrbergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Wohnung in Buer, Paß: PAAA Botschaft Moskau Personenakte Baumann, Oskar

Unpolitisch, Arbeitslosigkeit: Schreiben von Fritz Baumann an AA v. 18.11.1938 in der Personenakte

Arbeitslosigkeit, KPD-Unterstützung, Schutzhaft der Eltern, Malariaerkrankung: Undatierter Brief von Oskar und „Hinna“ Baumann und Brief vom 28.10.1933 an die Eltern Baumann im Besitz von Peter Baumann

Flucht vor der Gestapo: „NKWD“; Weber, Weiße Flecken

Viktoria Zychanowicz: Personenakte Schreiben des Konsulats Nowosibirsk an AA v. 6.9.1937 und Fritz Baumann an AA v. 18.11.38. Baumann sen. bezeichnete sie als Ärztin aus einer deutschstämmigen Familie. Die wiedergegebenen Angaben des Konsulats dürften nach den Umständen von ihr selbst stammen.

Verhaftung, Beschlagnahme: Personenakte, Schr. Konsulat an AA v. 6.9.37

Verhaftung auch: „NKWD“; Weber, Weiße Flecken

Besuche von Viktoria B. im Gefängnis und beim Konsulat: Personenakte, Schr. Kons. Nowosibirsk an Fritz Baumann v. 15.11.37; PAAA Botschaft Moskau 420, Bericht des Konsulats an die Botschaft Moskau vom 15.1.38

Verurteilung: Personenakte, Verbalnote des VfAA v. 13.4.39 an Botschaft Moskau und Verbalnote der Botschaft an VfAA mit Bestätigung/Nachfrage v. 27.4.39; PAAA Botschaft Moskau 393, Haftliste März 1940, rechtskräftig Verurteilte, Haftliste Jan. 1941, gelöschte Fälle

Verurteilung, Erschießung, Rehabilitierung von Viktoria B.: Schreiben der Generalstaatsanwaltschaft der Russ. Föderation – Militärhauptstaatanwaltschaft – v. an die Deutsche Botschaft Moskau Nr. 7ud-130-2001 v. 31.1.2001

Korrespondenz mit Fritz Baumann: Konsulat an Baumann 15.11.37 und 7.3.38, Botschaft an Baumann vom 13.12.38, 3.2.40 und 16.7.40; Baumann an AA v. 18.11.38 und Botschaft v. 14.1.40.

 

Beierlein, Johannes

Eltern: Auskünfte NRW-Personenstandsarchiv Rheinland; Stadt Essen, Geburtsurkunde, auch HStA Düsseldorf RW 58 36985

Personaldaten der Ehefrau: Sonderfahndungsliste UdSSR

Personaldaten der Kinder: Auskunft Stadt Essen (keine Beischreibung zu den Geburtsurkunden). PAAA Botschaft Moskau Kult 6a, Personenakte Beierlein, Schreiben von Agnes Beierlein vom 15.2 und 2.4.1939

Arbeit im Ruhrbergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Landwirtschaft in Ostpreußen, polit. Tätigkeit, Funktionen, Heirat, Kinder: RCChIDNI 495/205/6655, Kaderakte, auch HStA Düsseldorf aaO

Karpinski-Sache, Emigration, GPU-Haft, 1. Parteiverfahren, Anerkennung: HStA Düsseldorf aaO, PAAA Personenakte Beierlein aaO Schreiben Gestapo Berlin an Botschaft Moskau vom 29.4.39, Erläuterung zur „Karpinskistraße“ im Essener Adreßbuch 1934, S. 189, National Zeitung Organ der NSDAP v. 4.7.1932 S.1, Kaderakte aaO, PAAA R 104553 Vernehmungen etc Rückkehrer Bernhard Feldkamp am 15.12.1937 in Oberhausen, RCChIDNI 495/175/134 Nr. 637

Mitglied der WKP(b): Kaderakte aaO

Wohnsitz in Borodinsk/Tula: RCChIDNI 495/175/124, Liste vom 20.2.1938

Verhaftung, Gerichtsverfahren, Haftentlassung, 2. Parteiverfahren: BArch ZPA I 2/3/83 S. 13, RCChIDNI 495/175/118 Bl. 40, 41 [Zahl nicht eindeutig]

Nachfrage Agnes Beierlein beim AA: Personenakte Beierlein aaO

Julia Beierlein: Archiv Peter Erler, Forschungsverbund SED-Staat

 

Beusch, Hermann

Herkunft, Leben bis zum Umzug ins Ruhrgebiet: PAAA Vernehmungen etc 104551 Hermann Beusch

Arbeit im Ruhrbergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Frau und Kinder: PAAA Vernehmungen etc R 104551 Auguste Beusch. Auch PAAA R 104402, Schr. des Reichs- und Preuss. MindInn vom 29.3.1938 an AA.

Verurteilungen in Gelsenkirchen: PAAA Botschaft Moskau Personenakte Hermann Beusch, Karton 577, GeStaPoAmt Berlin Schr. 4.8.1937 an AA

Mitgliedschaft und Tätigkeiten in polit. Organisationen: Vernehmungen von Hermann und Auguste B. aaO

Max Wessoly: HStA Düsseldorf RW 58 66256, Vernehmung Auguste B am 23.2.1939 in Halle

Josef Esser, Ausreise: Vernehmung Hermann B. aaO

Arbeit, Einkommen in Irmeno: Vernehmung Hermann B. aaO. Krupinski, Rückkehrer berichten über die SU, S. 25

Wechsel nach Brjansk-Rudnik, Leben und Tätigkeiten dort: Vernehmungen Hermann und Auguste B aaO. HStA RW Düsseldorf 58 32234 Vernehmung Ernst Niefeld. PAAA Vern. etc R 104557 W.Kitscha, Vernehmung v. 17.6.38

Verhaftung, Auslieferung von Hermann B.: Vernehmungen von Hermann und Auguste B. aaO. PAAA Botschaft Moskau Personenakte Hermann B., Schr. des Kons Charkow an AA

Ausreise von Auguste B.: In der ersten Vernehmung (PAAA Vernehmungen etc R 104551 v. 23.2.1938) spricht sie von einem “Ausreisebefehl vom 1. Dezember“. In einer Vernehmung am 24.2.39, während ihrer deutschen Haftzeit (HStA Düsseldorf RW 58 66256), korrigiert sie: sie sei nicht ausgewiesen worden, sondern aus eigenem Entschluß ausgereist, allerdings mit Rücksicht auf die Paßfrist.

Schreiben an GenKons Kiew und Kons Charkow: PAAA Botschaft Moskau Personenakte Hermann Beusch, Karton 577

Haft und Verfahren in Deutschland: HStA Düsseldorf RW 58 66256

Tod von Hermann und Heinz B., Wiederverheiratung von Auguste B.: Auskunft Stadtverwaltung Gelsenkirchen

Betreuung von Auguste Koppers in Gelsenkirchen: Auskunft Institut für Stadtgeschichte

 

Binder, Alois

Jugend, Arbeit im Ruhrbergbau, Argentinien, KPD-Mitgliedschaft, Ausreise in die SU: RCChIDNI 495/205/14066, Kaderakte. PAAA Vernehmungen etc R 104551 Maria Binder

Arbeit im Ruhrbergbau, Todesdatum, Rente: Stammkarte Bundesknappschaft

Aufnahmeantrag WKP, Einbürgerungsantrag, Verfahren: Kaderakte aaO. Das Schreiben der Genossen aus Prokopjewsk liegt nicht vor; sein Inhalt ist aus dem undatierten und ungezeichneten Vermerk des Bürgen teilweise zu rekonstruieren. Vernehmung Maria Binder aaO

Beiträge in der DZZ: 3.1.1935 „Kohlengewinnung in Westsibirien“; 9.1.1935 „Ich will Kommandeur der Kohlenfront werden“.

Ablieferung des Passes: PAAA Botschaft Moskau Personenakte W.Dreyer, Aktennotiz Kons. Nowosibirsk v. 13.2.1936

Deutschlandurlaub 1935: Vernehmung Maria Binder aaO; das von ihr genannte Jahr 1935 erscheint glaubwürdiger als das von anderen genannte Jahr 1934. PAAA R 104552 Vernehmungen etc. Theodor van den Boom, Buer, Vernehmung 31.1.1939

Italien. Staatsbürger: RCChIDNI 495/175/117 S.14

Verhaftung: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 38. Auch GAKO R-177/3 Delo 9 Bl. 68, dort wird er mit deutscher Herkunft aufgeführt.

Parteiausschluss: RCChIDNI 495/175/100 ListenNr. 164. Protokoll der Ausschlußverhandlung in „NKWD“ S. 375

 

Birkenhauer, Erich

Lebenslauf Oktober 1937: BArch RY 5/I 6/10/93, abgedruckt bei R.Müller, Linie und Häresie, in EXIL Jahrg. 1991 Nr. 1 S. 46ff(51ff).

[Nachträgliche Ergänzung: Die Formulierung zum Zeitpunkt der  Entlassung aus NS-Haft und zur anschließenden Emigration nach Frankreich (S. 182) ist ungenau: Birkenhauer wurde bereits am 23. September freigelassen.]

Thälmann Artikel: DZZ v. 23.12.35 unter dem Namen Erich Belfort.

Protokoll der „Sitzung deutscher Genossen“: BArch RY 1/I 2/3/20

R.Müller, Die Akte Wehner: S. 134, 136

R.Sassning: Die Verhaftung Ernst Thälmanns, Teil I S. 52

Wehner: Zeugnis, S. 202f

Birkenhauer Verhaftung, Parteiausschluß, Materialübersendung: R. Müller, Die Akte Wehner, S. 318f Dok. 29

Verurteilung: „NKWD“

Butyrka Zelle 97: PAAA Vernehmungen etc R 104554 Gesthuysen und R 104553 Fenüs

B. verlangt Auslieferung: R.Müller, Deutsche Politemigranten in der SU, in Weber/Mählert, Terror, S. 148 Anm. 164

2. Verurteilung: „NKWD“

Erschießung: P. Erler, Zwischen stalinistischem Terror und Repression, Jahrb. f. hist. Kommunismusforschung 1996, S. 148ff (153)

Rehabilitierung: BStU MfS IX/11 SV 170/88 Bd. 15 Bl. 55

 

Bockermann, Kurt

Schmidt, Lichter in der Finsternis, S. 127ff

Personendaten: Auskunft Stadtarchiv Essen. Geburtsurkunde

Einreise in die SU, Gefängnis, Lager: RCChIDNI 495/205/6769, Kaderakte

Anerkennung als Emigrant: RCChIDNI 495/175/134 Bl. 24, 3.10.1934, Emigrantenliste

Antrag auf Aufnahme in die WKP(b): Kaderakte aaO

Schicksale von Lodenkämper und Schwenk: PAAA Vern. etc R 104557, Vernehmung F. Kozjek: er hat H.L. aus Essen kennengelernt, der 1934 nach Sibirien verbannt wurde. HStA Düsseldorf RW 58 51563 (A.Empting), Schreiben Gestapo Frankfurt/M an Gestapo Düsseldorf am 20.5.38: Russlandrückkehrer Heinrich Bratka aus Essen-Stoppenberg hat in Prokopjewsk im Frühjahr 1934 H.L. kennengelernt; der soll wegen Auseinandersetzungen mit Behörden zu 5 J Zwangsarbeit verurteilt worden sein und sie in Kamschatka am Weiss-Meer-Kanal verbüßen.- PAAA Vern. etc R 104551 / HStA Düsseldorf RW 58 35919, Emma Bammerlin: Schwenk hatte die SU-Staatsangehörigkeit, von dem NKWD festgenommen [nach E.B.s Angaben rückgerechnet etwa Februar 1938].

 

Böck, Josef

Personen- und Meldedaten: Auskunft Stadtarchiv Essen. Sonderfahndungsliste UdSSR. Auskunft Standesamt Gars am Inn: keine Beischreibung des Todes in der Geburtsurkunde von J.B.

Nachträgliche Ergänzung:

War von Mai 1910 bis Mittel Juli 1930 im Ruhrbergbau tätig, seit 1922 auf der Zeche Zollverein in Essen. Quelle: Stammkarte der Bundesknappschaft

Aufenthalt in Juny Komunar, Verhaftung: DZZ v. 10.2.35 „Rekordleistungen durch sozialistischen Wettbewerb“. DZZ v. 23.4.35 „Parteischulung auf Schacht ‚Juny Kommunar‘“. DZZ v. 14.5.35 „Unsere Prämiierung – ein neuer Ansporn!“. DZZ v. 30.5.35 „Vertieft die politische Schulung“. DZZ v. 5.7.35 „Otlitschniki werden bevorzugt“. PAAA Vernehmungen etc R 104561 Franz Rogalla, R 104563 Johann Stawoski.

 

Familie Böllert

Schmidt, Lichter in der Finsternis“ S. 91ff

Personendaten: Personenstandsurkunden, NRW Personenstandsarchiv Rheinland. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR. Kop. von Sterbeurkunden, Zeugnis und Beurteilung von Fritz Böllert

Arbeitsstelle von Heinrich Böllert in Leningrad: PAAA Vern. etc R 104552 A. Borucki

Verhaftungen, Verbannung, Rehabilitierungen, Heirat etc: Schrftl. Bericht von Fritz Böllert an den Autor, Kopien der Sterbe- und Rehab.-Urkunden.- Dittbender-Liste: RCChIDNI 495/292/83/Bl. 38/52.- Verhaftung Heinrich Böllert auch: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 43

Repatriierungsbemühungen: PAAA Bestand MfAA, A 1065 Bd. 4 Bl. 180ff, Fiche 3 und Bericht von Fritz B. an den Autor

 

 

Borucki, Albert

Personendaten (Geburt, Heirat, Tod): Auskunft Stadt Essen, Geburtsurkunde Borbeck Nr. 828/1902. AG Osnabrück 8 II 216/50

Schule, Arbeit in Essen: PAAA Vernehmungen etc R 104552. Stammkarte Bundesknappschaft. A.B. gibt an, nach der Schule eine Dachdeckerlehre gemacht zu haben. Seine Stammkarte weist allerdings aus, daß er am 16.3.1916 die Arbeit auf der Zeche König Wilhelm aufgenommen hat.

Eheschließung, Tochter Sonja: PAAA Vernehmungsprotokoll aaO. Auskunft Stadt Marl. Auskunft von Frau Sonja Chlosta-Boruki, Haltern

Ausreise in die SU, Arbeit dort, Familie in der SU, Verhaftung, Ausweisung, Rückführung : PAAA Vernehmungsprotokoll aaO. PAAA Botschaft Moskau 463 (15.1./24.1.1938). (Die Namensakte B. im PAAA unter DR3 Nr 2 Karton 590 enthält nur Hinweise auf das Vorkommen des Namens in Akten Dritter.)

Brief an die Eltern aus Leningrad: HStA Düsseldorf RW 58 12796

Russische Frau nicht wiedergesehen, angebl. geschieden: PAAA Vernehmungsprotokoll aaO. PAAA Botschaft Moskau 463

Strafverfahren in Deutschland, Antrag wg Wehrwürdigkeit, Wehrmacht: HStA aaO, OLG Hamm II. Strafsenat v. 26.7.38, 5.O.Js.37-38. Auskunft Sonja Chlosta-Boruki.

 

Breilmann, Johannes

Personendaten, Familie: Auskunft Stadt Gelsenkirchen, PAAA Vernehmungen etc R 104552 / HStA Düsseldorf RW 58 9578

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Ausreise, Arbeit in der SU, Heirat dort, Verhaftung, Ausweisung: Vernehmung Breilmann aaO

Quittierung der AusweisungPAAA Vernehmungen etc R 104557 Albert Kuschnereit jun

Listenvermerk bei der Botschaft: PAAA Botschaft Moskau 416, Haftlisten Okt. 1937, Jan. 1938

Verfassung bei Heimkehr, Wohnung, Wehrmacht : HStA Düsseldorf RW 58 9578

 

Burger, Josef

Alle Angaben: PAAA Vernehmungen etc R 104552 Josef Burger sen., Karoline Burger, Josef Burger jun., Sonderfahndungsliste UdSSR und, für Todesdatum, Stadt Duisburg

 

Czychollas, Anton

PersonendatenAuskünfte Stadt Recklinghausen und NRW Personenstandsarchiv Rheinland

Arbeit im Ruhrbergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Wanderschaft: Auskunft Stadt Recklinghausen, Meldekartei

Polit. Betätigung in Deutschland: RCChIDNI. 495/205/3940, Kaderakte

Ermittlungsverfahren: BArch NJ 5556, GStA Hamm O.J. 557/34 Einstellungsbeschluß v. 14.11.34

Zeitpunkt der Emigration: Kaderakte aaO. Stadt Recklinghausen, Meldekartei

Magnitogorsk: Kaderakte aaO

Anerkennung als Emigrant: RCChIDNI 495/175/134, Emigrantenliste Nr. 668, 14.4.34

Verhaftung: „NKWD“

 

Damer, Paul

Personendaten: Sonderfahndungsliste UdSSR. Auch Stammkarte Bundesknappschaft und HStA Düsseldorf RW 58 44805, Schr. Gestapo E an Gestapo D v. 10.1.39. Heirat nur durch Sonderfahndungsliste UdSSR belegt; kein Vermerk in der GebUrk von Johanna Näffgen in Essen.

Arbeit in Ostpreußen und im Ruhrbergbau, Militärdienst: Stammkarte Bundesknappschaft mit weiteren Hinweisen

Wohnung Stoppenberg, polit. Funktionen: : BArch R 58 3230, Bericht Stapo Essen, 15.8.34

(Zeitpunkt der) Ausreise in die SU, SU-Staatsbürgerschaft, KP: Stammkarte Bundesknappschaft. DZZ-  Quellen wie bei Böck. PAAA Vernehmungen etc. R 104555, HStA Düsseldorf RW 58 26262, 50763, Otto Hertwig. HStA Düsseldorf RW 58 44805, Zusatz zur Vern. von Paul [richtig Albert] Lemke am 6.1.39. Leserbrief (gemeinsam mit anderen) in der DZZ v. 2.8.1935 „Wir haben uns zu Sowjetmenschen entwickelt“

Verhaftung: PAAA Vernehmungen etc.. R 104551 Friedrich Bachor sen v. Febr. 1938. Vernehmung Otto Hertwig aaO

 

Delvendahl, Willy

Personendaten: Eigene Angaben in der „Anketa“ v. 24.8.1929, RCChIDNI 495/205/4718 (Kaderakte). Sonderfahndungsliste UdSSR (Auf welcher Grundlage er dort als Bäcker bezeichnet wird, ist nicht nachvollziehbar.) Bei der Stadt Hamm kein Geburtseintrag zu ermitteln, bei der Kath. Kirchengemeinde St. Agnes und bei der Evgl. Landeskirche kein Taufeintrag.

Lebenslauf bis 1935: maschinenschrftl. Lebenslauf und „Anketa“ in der Kaderakte aaO

Verfolgung durch die deutsche Justiz, Kur in der SU, Studium an der KUNMS: NKWD-Akte W.D. 24899-P, Ministerium für Sicherheit der Russischen Föderation für das Gebiet Odessa (Kop. aus dem Besitz von M.Stark),Verhör Bl. 33f. D gesteht dort ein, daß er die Parteizustimmung nur für die Kur, nicht für den Verbleib zum Studium hatte. Aus der von Remmele besorgten Zustimmung der MOPR hat er wohl in der Anketa für seine Kaderakte die Ausreise zum Studium auf Anweisung des ZK der KPD gemacht. Bemerkenswert ist aber hier auch, daß das NKWD-Verhör sich mit Sachverhalten befaßt, die eindeutig in den Parteibereich, hier den der deutschen KP gehören.

Gefängnistagebuch: Orig. jetzt im Besitz von Meinhard Stark, Berlin

Kommandierung nach Moskau, Arbeit in Stalinsawod, Studium, Dozentur: BArch DY 30/IV 2/11 v. 4827 (Elly B.- Im Hinblick darauf, daß M. Stark seinen Beitrag über sie ohne den vollen Namen veröffentlicht hat, wird auch hier die Abkürzung verwendet.)

WKP(b)-Mitgliedschaft: „Anketa“, Kaderakte aaO

Aspirant, Dozent bei der KUNMS, Verweis: Kaderakte aaO. BArch DY 30/IV 2/11 v. 4827 Akte Elly B. PAAA Vernehmungen etc R 104551 K.Antes

Elly B. und W.Delvendahl: M.Stark, Ich muß sagen, wie es war, S. 108 und 265 mit weiteren Quellenangaben.

Verhaftung und Parteiausschluß von Delvendahl: RCChIDNI 495/175/118 Bl.3 Nr. 74. RCChIDNI 495/175/100 Nr. 138

Prozeß und Urteil Delvendahl: NKWD-Akte W.D. 24899-P, Ministerium für Sicherheit der Russischen Föderation für das Gebiet Odessa (Kop. aus dem Besitz von M.Stark)

Elly B. beim ZK der SED: BArch aaO

Nachträgliche Ergänzung:

Studium an der KUNMS 1928-1932, Aspirant 1932/33-1934/35, unterrichtete Geschichte der KPD und der WKP(b), wurde am 15.9.1934 von der Arbeit suspendiert.

Q: J.Köstenberger, Die Geschichte der KUNMZ, Jahrb. f. hist. Komm.forsch. 2000/2001, 248ff(268) mit weiteren Hinweisen

 

Deussen, Wilhelm

Personendaten: Stammkarte Bundesknappschaft. „NKWD“. Sonderfahndungsliste UdSSR. Archiv Peter Erler

Familie: Mdl. Auskunft von Frau Wilhelmine Pellny geb. Deussen, Dormagen

Lebenslauf bis zur Ausreise in die SU: RCChIDNI 495/205/4717 (Kaderakte). Stammkarte Bundesknappschaft

Vollwaise, Bruder Ernst, Anschrift in Wanne-Eickel, Ehefrau, Scheidung: PAAA Botschaft Moskau Personenakte Deussen, Wilhelm

Prokopjewsk, Heirat/Scheidung, Verbindung zu Remus, letzte Nachricht: Mdl. Information durch Heinz Remus, Wanne-Eickel, am 19.5.1999.

Brigadier, Stachanow-Leistungen: DZZ v. 3.1.35 „Kohlengewinnung in Westsibirien“. 23.3.36 „Stachanow-Dekade in Prokopjewsk“. 4.4.36 „Stachanow-Dekade der Prokopjewsker Schächte“, 23.4.36 „Die Lehren der Stachanow-Dekade auf dem Koksschacht in Prokopjewsk“. 18.5.36 „Brigade Dimic erhielt die Wanderfahne“. 4.9.36 „Stachanow-Dekade der Prokopjewsker Schächte“.

Verhaftung, Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 76. RCChIDNI 495/175/100, 2.8.1937, Nr. 310. BArch RY 1/I 2/3/20. Botschaft Moskau 419. Auch PAAA Vernehmungen etc. R 104553 Aug. Dreyer.- Verhaftung, unter „Wilhelm Dreisen, * 1903“ auch in GAKO R-177/3 delo 9 Bl. 68.

Nievenheim: PAAA Botschaft Moskau Personenakte Deussen, Wilhelm, Schr. NSDAP-Ausl.org. an AA v. 28.6.39.- Hilfsaktionen unter der Parole „Brüder in Not“ aus Deutschland gab es für Rußlanddeutsche seit Jahren. Solches Geld, an dem „das Blut der besten Kämpfer für die Arbeiter – und Bauernmacht in Deutschland klebt“ wurde von kommunistischer Seite empört zurückgewiesen; die DZZ brachte Appelle, es der MOPR zu überlassen; vgl. DZZ v. 17.1.35 „Das Faschistengeld bekommt unsere MOPR“.

Höchststrafe und Aufhebung: Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation – Militärhauptstaatsanwaltschaft, Schr. v. 14.April 2000 Nr. 7ud-80-57  103160 Moskau K-160 an Botschaft Moskau

 

Dimic, Johann

Personendaten: Auskunft Stadt Bochum, Geburtsurkunde. Auskunft von Joh. Dimic jun., Zittau

Herkunft Laibach: PAAA Bestand MfAA, A 1065 Bd 7 Fiche 3, Bl. 174-251, Repatriierungsakten

Arbeit in Deutschland, Militär: Stammkarte Bundesknappschaft

Heirat: Repatriierungsakten aaO

Engagement in Politik und Sport: RCChIDNI 495/205/4547, Kaderakte. Auskunft Biefang

Zusammenstöße mit Nazis, Polizei, Ausreise in die SU: Repatriierungsakten aaO. Auch „NKWD“.

Prokopjewsk, Arbeit und politBetätigung: Kaderakte aaO. DZZ v. 28.1.36“Fortschritte in Prokopjewsk“. DZZ v. 18.5.36 „“Brigade Dimic erhielt die Wanderfahne“. Repatriierungsakte aaO

Verhaftung, Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 79. RCChIDNI 495/175/100 Bl.11 korrig. in 29.

Tod von JohDimic sen., Rehabilitierung: Auskunft von Joh. Dimic jun. Sterbeurkunde

Repatriierung: Repatriierungsakten aaO. Lothar Bolz als Lehrer in Prokopjewsk: Emma Tromm, Erinnerungen Bl. 39, BArch Sg y 30/1293

Rehabilitierung: Schreiben des Westsib. Bezirksmilitärgerichts an die Deutsche Botschaft, Moskau, Nr. 1204 v. 6.6.2000 mit angefügter Bescheinigung gleichen Datums Nr. 1205

 

Dismann, Willy

Personendaten: Stadt Bochum, Geburtsurkunde. Stadt Dortmund, Meldeblatt (letzter Eintrag „Soll fort sein 30.5.33“)

Gustav Dismann/Geheimrat Baare: Gantenberg/Köhling/Spieker, Kohle und Stahl bestimmten ihr Leben, S. 170f. Über die publizierten Angaben hinaus war Köhling nicht zur Auskunft bereit; dadurch bleibt eine Restunsicherheit über die Identität von Dismanns Vater mit dem hier genannten Dismann, die sich bisher nicht auflösen ließ.

Jugend, Beruf: RCChIDNI 495/205/4653 Kaderakte, Lebenslauf.

Heirat, Scheidung: Stadt Dortmund Meldeblatt. PAAA R 99701 Ausbürgerungen. Kaderakte, Lebenslauf aaO

Polit. Funktionen: Kaderakte aaO

Zieroth-Mord: BArch R 58 3236 (Bl.179ff Akte Karl Käseberg). Kaderakte aaO. Auch PAAA R 99701 Ausbürgerungen

Emigration und Gründe: Kaderakte aaO. Ausbürgerungsakte aaO. Auch „NKWD“

Anerkennung: RCChIDNI 495/175/134 Nr. 905

WKP(b)-Überführung: Kaderakte aaO

Taganrog, Frau und Kind: RCChIDNI 495/175/118/22

Verhaftung, Parteiausschluß: Nr. 80 RCChIDNI 495/175/118 Nr. 80. RCChIDNI 495/175/100 Nr. 373 Parteiausschluss am 25.8.1937. BArch RY 1/I 2/3/20 Begründung für Parteiausschluß

Ausbürgerung, Kurierdienste: PAAA R 99701 Ausbürgerungen. BArch RY 1/I 2/3/110 Bl.18. Liste 51 vom 10.6.1938 (PAAA R 99704)

 

Nachträgl. Ergänzung:

Eine Akte zu W. Dismann liegt im Regionalarchiv des FSB in 344081 Rostow/Don, ul. Bolschaja Sadowaja 31, Sign. P-30779. Q: Mitteilung des MWD Inform.zentrums in Rostow vom April 2011.

 

Dolief, August und Maria

Personendaten: Sonderfahndungsliste UdSSR. PAAA Vernehmungen etc R 104552 Maria Dolief

Alle Angaben bis zur Rückkehr von Maria Dolief: Vernehmungsprotokoll aaO

Wohnung in Essen: Auskunft Stadt Essen

Keine Nachricht, Verwandtschaft Kösling: Auskunft von Hilde Handke geb. Kösling, Berlin

 

Nachträgliche Ergänzung:

August Dolief wurde am 28.3.1938 in Tscheljabinsk wegen Diversion, konterrevolutionärer Agitation etc zur Höchststrafe (Erschießen) verurteilt und am 15.4.1938 erschossen. Er wurde am 31.7.1989 durch die Staatsanwaltschaft Tscheljabinsk rehabilitiert.

Mitteilung der Staatsanwaltschaft Tscheljabinsk v. 1.7.2013 No 13-130-2013, gez. A.I.Sarajev.

 

Drawert, Paul

Lebenslauf: PAAA Vernehmungen etc R 104553/ HStA Düsseldorf RW 58 8339 Vernehmung Paul Drawert. RW 58 8338 Vernehmung Elly Fritz. Auch „NKWD“ und Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo

PolitBetätigung in Deutschland und in der SU: RCChIDNI 495/205/4715 Kaderakte. Vernehmungen aaO. Auch PAAA Vernehmungen etc R 104555 Paul Hensel und R 104557 W.Kitscha.- Für die tschistka in der SU gibt D. in seiner Vernehmung 1934 an. Richtig dürfte die Angabe Aug. 1935 in seiner Kaderakte sein, die sich mit der umfangreichen Parteisäuberung in diesem Jahr zusammenfügt.

Heirat in Rußland, Scheidung in Deutschland: HStA Düsseldorf RW 58 51947 S. 52

Verhaftung: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 472. Das Datum nennen er und Elly Fritz übereinstimmend in ihren Vernehmungen.

Parteiausschluß: D. erscheint zwar in der Liste der Ausgeschlossenen RCChIDNI 495/175/100, Nr. 454. Aber korrekter ist wohl die Feststellung im „Prot. der Sitzung deutscher Genossen v. 26.9.37“: „Verhaftung des in die KPdSU Überführten wird z.K. genommen“, BArch RY 1/I 2/3/20. Denn D. war ja seit 1935 aus der WKP(b) ausgeschlossen.

Arbeit nach Rückkehr aus der SU: Stammkarte Bundesknappschaft

 

Dreyer, Walter

Personendaten: PAAA Vernehmungen etc. R 104553 August D. Sonderfahndungsliste UdSSR

SU-Ausreise, Heirat, SU-Staatsbürgerschaft, Verhaftung, Ausweisung Eltern, Korrespondenz mit Botschaft Moskau: PAAA Botschaft Moskau Personenakte W.Dreyer. Auch Vernehmungsprotokoll.- Den Namen des Rußlandrückkehrers erwähnte Frau Dreyer in ihrer Anfrage an die Botschaft nicht; eine Überprüfung des entspr. Vernehmungsprotokolls war also nicht möglich.- Verhaftung auch: GAKO R-177/3 Delo 9 Bl. 30.

KJVD, Pionierleiter, Irkutsk: RCChIDNI 495/175/118 S. 90. Der Vermerk v. 20.4.40 trägt den handschrftl. Zusatz „Alle diese Feststellungen wurden 1936 oder 1937 gemacht“

Todeserklärung: Standesamt Berlin I Todeserklärung Nr. 41046/1957

 

Duschnat, Walter

Personendaten: Auskunft Stadt Essen

Alle anderen Angaben: PAAA Vernehmungen etc R 104553 und HStA Düsseldorf RW 58 32233

 

 

Ebel, Adolf

 

Personendaten, Arbeit im Ruhrbergbau: Sonderfahndungsliste UdSSR. Stammkarte Bundesknappschaft

Ausbildung: „Wie ein Schacht entsteht“ in DZZ v. 10.1.1935

aus BO-Langendreer, Aufenthalt, Tätigkeit in Prokopjewsk: Theodor v.d.Boom in der Vernehmung durch Gestapa Berlin am 3.2.37, Abschrift in HStA Düsseldorf RW 58 36218 (Stickling). Auch PAAA Vernehmungen etc R 104562 Schmittka. DZZ v. 8.4.1935 S. 2

Antrag auf SU-Staatsbürgerschaft: PAAA Botschaft Moskau Aktennotiz Konsulat Nowosibirsk v. 13.2.36 in Personenakte W. Dreyer.

Tätigkeit in der Schule, Jude, verheiratet mit Russin, 2 Kinder, verhaftet 2. Quart. 1937: GAKO R-177/3 Delo 9 Bl. 68

Verhaftet in Prokopjewsk, angeblich aus Essen: PAAA Vernehmungen etc R 104554 Greinke

Verhaftet in Prokopjewsk vor August 1937: PAAA Vernehmungen etc R 104561 Remus

Aus Dortmund, Ausbilder bei Osoaviachim,  verhaftet in Prokopjewsk: PAAA Vernehmungen etc. R 104559 Mutmann

stellv. Schuldirektor, verhaftet wg Zusammenarbeit mit Schestow-Bande: Emma Tromm, Erinnerungen, BArch Sg y 30/1293; Bl. 27, 116, 124. Zu Schestow: Urteil gegen Pjatakow, Sokolnikow, Radek u.a. und Schestow in DZZ v. 30.1.1937 S. 1 und 4.2.1937. Schumann = Sczcepanski: Parteiausschlussliste RCChIDNI 495/175/100 Nr 568

Nachträgliche Ergänzung:

Ebel, Adolf Adolfowitsch, vor der Inhaftierung in Prokopjewsk, ul Interntionalnaja 12, Wohnung 6, verhaftet am 8. April 1937, verfolgt durch die „Troika“ der NKWD-Verwaltung in der Westsibirischen Verwaltungsregion am 25. August 1937, verurteilt nach Art. 58-9, 58-11 StGB der RSFSR (konterrevolutionäre Sabotagetätigkeit), Höchststrafe – Tod durch Erschießen. Rehabilitiert 18. November 1960, Militärtribunal des Militärbezirks Sibirien.

Quelle: Schr der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation, Moskau, Nr. 13-2207-2001 v. 17.5.2002, AW Nr. 004093, an die Deutsche Botschaft Moskau. [Danach ist wohl davon auszugehen, daß Ebel am 25.8.1937 erschossen worden ist.]

 

Esser, Josef

Personendaten: Bohlinger, Familienbuch Marpingen, S. 118. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit in Deutschland, Militär: Stammkarte Bundesknappschaft (Danach hat er allerdings erstmals im Jan. 1910 im Bergbau gearbeitet.)

Polit. Aktivitäten, Verhaftung, Gefängnishaft: RCChIDNI 495/205/1296 Kaderakte. HStA Düsseldorf RW 58 13456. Darin: „Fragebogen zur Registrierung der leitenden Funktionäre“ (ohne Datum, mit Angaben bis 1925. Beschlagnahmt aus Geheimversteck im Karl-Liebknecht-Haus). Auch „NKWD“

Mitarbeit bei der Werbekommission: PAAA Vernehmungen etc R 104552 Brotte; R 104551 Beusch; R 104557 Kozjek.

Ausreise in die SU, Instrukteur auf Schacht 12 in Brjansk, Rekommandierung zur KUNMS: Kaderakte aaO. Auch: PAAA Vernehmungen etc R 104557 F.Kozjek; R 104561 Wilh. Robatzek; R 104551 K.Antes.

Verhaftung: Vernehmung F. Kozjek aaO. „NKWD“. Weber, Weiße Flecken. Die „Anketa“ für die KUNMS in Essers Kaderakte trägt in einer Handschrift, die aus anderen Kaderakten geläufig ist und in der sonst die Vermerke über Verhaftungen eingetragen sind, unter dem 17.4.37 einen Vermerk über Eintritt und Ausscheiden bei der KUNMS

Nachträgliche Ergänzung

J.E. wurde am 26.5.1938 durch Beschluß der NKWD-Kommission und des Staatsanwaltes der UdSSR zur Höchststrafe verurteilt und am 21.6.1938 erschossen. Durch Bestimmung des Militärkollegiums des Obersten Gerichtshofes der UdSSR vom 5.1.1957 wurde der Beschluß aufgehoben und das Verfahren eingestellt, da kein Straftatbestand vorlag; Esser wurde postum rehabilitiert.

Quelle: Schreiben der Generalstaatsanwaltschaft der Russ. Föderation - Militärhauptstaatsanwaltschaft – vom 13.8.2001 Nr. 7ud-51582-54 und des Militärkollegiums des Ob. Gerichtshofs der Russ. Föderation v. 28.9.2001 Nr. 4n-019519/56 an die Deutsche Botschaft Moskau.

 

Falter, Wilhelm, Luise, Heinrich

Schmidt, Lichter in der Finsternis, S. 84ff. Jahnke, Aus der UdSSR ins faschistische Deutschland ausgewi esen, S. 241f.

Quellen für alle anderen Angaben: PAAA Vernehmungen etc R 104553 Heinz Falter. HStA Düsseldorf RW 58 47641, 54616 zu Wilhelm, 49916, 54617 zu Heinrich Falter. Sonderfahndungsliste UdSSR. Die Toten von Butowo, ND v. 17.6.1993 S. 7. – Die Eltern von Heinz Falter, die schon bei ihrer kirchlichen Heirat (1910, kath. Kirchengemeinde St. Gertrud, Essen) und in ihrem ganzen weiteren Leben die Vornamen Wilhelm und Luise führten, sind in (auch späteren) Urkunden der Stadt Essen mit den Vornamen August Anton und Johanna Pauline bezeichnet. Eine Erklärung für diese Namensänderung konnte der Sohn Heinz Falter nicht liefern.

Luise Falter bei Zielasko, im Gef. Tula: HStA Düsseldorf RW 58 48568, 30257, 3898, PAAA Vern. etc R 104560 Pauline Pilny

 

Feldkamp, Bernhard

Personendaten, An- und Abmeldungen: Auskunft Stadt Oberhausen. Auch Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Polit. Aktivitäten in Deutschland und in der SU: PAAA Vernehmungen etc R 104553 selbst. Osoaviachim: R 104560 Ossenkemper.

Aufenthalt, Bruder Peter F., Verhaftung, Ausweisung aus der SU: Vernehmungsprotokoll aaO. Auch PAAA Vernehmungen etc Heinrich Willems, R 104565 und R 104557 Willi Klaus.

Schutzhaft, KZ in Deutschland: HStA Düsseldorf RW 58 32374

Nachträgliche Ergänzung:

Feldkamp (Häftlingsnummer 431) war jedenfalls bis zum 25.1.1945 im KZ Buchenwald, zuletzt Kommando Halberstadt.

Quelle: Gedenkstätte Buchenwald Archiv Arbeitseinsatzliste NSU Bu/136 B

Feldkamp war von März bis Juni 1942 in einer besonderen Strafabteilung „Sonderkommando in der Strafkompanie“, die fast ausschließl. aus kommunist. Häftlingsfunktionären bestand.- Feldkamp ist 1958 gestorben

Q: Walter Strnad/Ernst Strnad, Befehl: „Ans Tor!“, Kamenz 1994, S. 140 (ohne weitere Quellenangabe)

 

Fenüs, Heinrich

Personendaten: Auskunft Stadt Oberhausen. Auch Stammkarte Bundesknappschaft. PAAA Vernehmungen etc R 104553, Protokolle Lublin 21.1.40 und Essen 22.2.40.

Arbeit in Deutschland, Militär: Stammkarte Bundesknappschaft. Fenüs selbst meinte in seiner Vernehmung, er sei erst im Mai 1919 bei der Marine entlassen worden.

Arbeit in der SU, Verhaftung, Ausweisung: „Im Wettbewerb mit dem Donbass“ in DZZ v. 17.1.35. Vernehmungsprotokoll aaO. Auch PAAA Botschaft Moskau 422 und 416 (Haftlisten)

Sache Meinhold: HStA Düsseldorf RW 58 4304

Ausreise eines Bruders in die SU, Haft von H.F. in Murmansk: Auskunft von Werner Fenüs, Rees.

Begegnung mit Creutzburg und Birkenhauer/Belfort: Vernehmungsprotokoll 22.2.40 aaO

Reisekostenvorschuß des Konsulats: HStA Düsseldorf aaO]

 

Finkemeier, Heinrich

Personen- und Meldedaten: Auskünfte Stadt Mülheim, Stadt Oberhausen und NRW-Personenstandsarchiv Rheinland (Eltern). Auch Stammkarte Bundesknappschaft und PAAA Vernehmungen etc R 104553 / HStA Düsseldorf RW 58 49742, Vernehmungsprotokoll Gertrud F.(im PAAA an einigen Stellen, z.B.  PAAA R 104403, GStAmt v. 24.11.1938 an AA, versehentlich unter dem Namen ihres Mannes genannt) Sonderfahndungsliste UdSSR

Polit. Aktivitäten in Deutschland: „NKWD“. Peukert, Die KPD im Widerstand, S. 296

Abgefangene Postkarten: BArch R 58 3775a Bl.34

Emigration, Magnitogorsk, RH-Heim Moskau, Verhaftung, Rückkehr: Vernehmungsprotokoll aaO.

Situation im RH-Heim: Schreiben von Dietrich [d.i. Paul Jäkel] an ZK der KPD und Deutsche Vertretung beim EKKI, Gen. Dengel, vom 29.4.1938, RCChIDNI 495/292/101, abgedruckt bei L. Bies, Deutsche Emigranten in der UdSSR. Zwei Dokumente, in MarxBl. 5/92, S. 53ff und bei R.Müller, Terror und Exil in der Sowjetunion, in: Opfer wofür?, S. 21ff

Gestapo-Beobachtung, Propagandabuch: : HStA Düsseldorf RW 58 49742 S. 27, Schr. Gestapo OB an D v. 25.6.40. K.Krupinski, Rückkehrer berichten über die SU, Berlin 1942, S.54f, S. 73f, S. 201, S. 216, 224.

Nachträgliche Ergänzung:

Finkemeier, Heinrich Heinrichowitsch, zuletzt Moskau, ul. Obucha 3, Wohnung 22,

verhaftet am 17.Februar 1938, verfolgt durch die Sonderberatung beim NKWD der UdSSR, verurteilt unter dem Vorwurf der Spionage zu 8 Jahren Freiheitsentzug. Rehabilitiert am 30. Juni 1989, Staatsanwaltschaft des Militärbezirks Moskau.

Q: Schr der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation, Moskau, Nr. 13-2207-2001 v. 17.5.2002, AW Nr. 004094, an die Deutsche Botschaft Moskau [Es wurde kein Todesdatum mitgeteilt.]

 

Fogler, Franz

Personendaten: Auskunft Stadt Castrop-Rauxel, Geburtsurkunde. PAAA Vernehmungen etc. R 104553. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR. Für Emma Fogler auch Auskunft Stadt Hamm

Josef Fogler: Auskunft von Günther Fogler, Hamm

Heirat, Arbeit in Deutschland, Ausreise, Verhaftung: Vernehmungsprotokoll aaO. Auch HStA Düsseldorf RW 8339 Drawert, S. 38. PAAA Vernehmungen R 104557 Franz Kozjek. R 104557 W.Kitscha. R 104551 Kath. Balzert.

Stachanow: „Rückstände in der Planerfüllung werden aufgeholt – Ausländ. Arbeiter in Stachanow-Brigaden“ in DZZ v. 26.10.1935

SU-Staatsangehörigkeit: Vernehmungsprotokoll Emma Fogler aaO. Auch Drawert, Kozjek, Kitscha aaO

Fogler bei KP in Brjansk: PAAA Vernehmungen etc R 104561 Robatzek. R 104557 Kitscha

Irrsinnig geworden in der Haft: Vernehmungsprotokolle Drawert, Kozjek, Kitscha aaO

Emma F. ./ Konsulat Charkow: PAAA Botschaft Moskau, Personenakte Beusch

Rückkehr Emma F.: Vernehmungsprotokoll aaO

 

Frank, Erich

Personendaten: Sonderfahndungsliste UdSSR. PAAA Vernehmungen etc R 104553.

Arbeit in Deutschland, Ausreise in die SU, Aufenthalt dort: Vernehmungsprotokoll aaO.

Kemerowo: „Im Wettbewerb mit Donbass“ in DZZ v. 17.1.1935

Verhaftung, Verurteilung, Ausweisung: Vernehmungsprotokoll aaO. Auch PAAA Vernehmungen R 104552 Fenüs und R104560 E.Proboll.

 

Franzen, Viktor

Personen-/Meldedaten, Elternhaus, Heirat, Scheidung, Wiederheirat: Auskünfte Stadt Gelsenkirchen, Stadt Büren und Frau Helga Brinkmann-Franzen, Paderborn. Der Geburtsort „Dratzig“ ließ sich in einschlägigen Gemeindeverzeichnissen nicht ermitteln.

Jugend, Arbeit in Deutschland: PAAA Vernehmungen etc. R 104553

Politische Aktivitäten, Strafverfahren, Emigration: Vernehmungsprotokoll aaO. BArch RY 1/I 2/3/346, Blatt 44 (Emi-Erlaubnis). RCChIDNI 495/175/134 Nr. 289 „Viktor St. Franzens“ (Emi-Liste). RCChIDNI 495/292/83 S. 38/41 (Paßproblem)

Parteiausschluß, Verhaftung, Ausweisung: Vernehmungsprotokoll aaO. RCChIDNI 495/175/100 Nr. 216 (Parteiausschluß). RCChIDNI 495/175/118 Bl. 4 und PAAA Botsch.Moskau 416, Haftliste Moskau, Zusammenstellung der in der UdSSR verhafteten deutschen Reichsangehörigen etc.etc., Bericht Haftliste 11.10.1937, Bericht Jan. 1938 und Liste „gelöschte Haftfälle nach dem 5.2.1938“. PAAA R 104402 Schr. GenKons Kiew v. 14.1.1938 an AA (Verzögerung der Ausweisung)

Ereignisse nach Rückkehr aus der SU: Frau Helga Brinkmann-Franzen.

 

Fromm, Wilhelm

Personen- und Meldedaten: Auskünfte Stadt Waltrop und Stadt Erwitte. HStA Düsseldorf RW 58 4211 (Ein Vernehmungsprotokoll des Rückkehrers Fromm findet sich weder in dieser Akte noch im PAAA)

Arbeit in Deutschland bis 1926, Rente: Stammkarte Bundesknappschaft

Ausreise in die SU, Verhaftung, Ausweisung: Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S. 138. PAAA Vernehmungen etc R 104564 H.Umek. PAAA Botsch.Moskau 416, Haftliste Moskau, Zusammenstellung der in der UdSSR verhafteten deutschen Reichsangehörigen etc.etc., Liste der Verhafteten April 1938 Bl. 526ff Nr. 26

Nachträgliche Ergänzung:

Fromm, der mit dem ersten „Rückwanderer“-Transport nach Abschluß des Hitler/Stalin-Pakts kam, dessen Angehörige in Brest-Litowsk unmittelbar der deutschen Seite „ausgeliefert“ wurden, kam – wie die übrigen Angehörigen dieses Transports - unterernährt und völlig abgerissen an; er litt zudem an epileptischen Anfällen.

Q: BArch Z/R 925 Akte 4 Bl. 35, Aktennotiz v. 13.12.39

 

Gebhardt, Franz

Schmidt, Lichter in der Finsternis, S. 57ff.

Personendaten: Geburtsurkunde Stadt Essen. Stammkarte Bundesknappschaft. Sonderfahndungsliste UdSSR

Gebhardt in der SU: „NKWD“. PAAA Vernehmungen etc R 104553 B.Feldkamp. R 104555 Karoline Herzig. R 104551 K.Antes. HStA Düsseldorf RW 58 4226 A.Saffran.

Ausbürgerung: PAAA R 99704 Ausbürgerungen. Hepp, Ausbürgerung, Liste 54, S.59f

Nachträgliche Ergänzung:

Studierte an der KUNMS 1931/32-1934, wurde dort 1935/35 Aspirant und stellvertr. Leiter des deutschen Sektors. Wurde 1936 nach Auflösung der KUNMS zur Parteiarbeit nach Engels geschickt. Verhaftung Anfang 1938.

Q: J.Köstenberger, Die Geschichte der KUNMZ, Jahrbuch für hist. Kommunismusforschung 2000/2001, 248ff(269, 302) mit weiteren Hinweisen

 

Gesthuysen, Wilhelm

Personendaten: Auskunft Stadt Marl. Auch PAAA Vernehmungen etc. R 104554.

Ausbildung, Arbeit in Deutschland, Familie, Polit. Engagement: Vernehmungsprotokoll aaO. Stammkarte Bundesknappschaft. (Gesthuysens Angaben über die Zeit der Arbeitslosigkeit in seiner Vernehmung – seit Ende Dez. 1928 anhaltend - stimmen mit den Angaben in seiner Stammkarte nicht überein.)

Kontaktsuche der Familie: Botschaft Moskau Personenakte Gesthuysen

Ausweisung: Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S. 84f, 138.

 

Gordon, Lasar

Personen-/Meldedaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen, Institut für Stadtgeschichte. Die Daten auf dem Meldeblatt sind z.T. nur noch schwer lesbar.

Arbeit auf Bismarck ¼, 1932 auf Amerikanka: Archiv Peter Erler, Berlin

Transportführer Juli 1930: PAAA Vernehmungen etc R 104560 Ossenkemper

In Prokopjewsk: Mdl. Mitteilung von Renate Herrmann-Nysenbaum, Castrop-Rauxel

Elsa Gordon verhaftete Frau eines verhafteten Deutschen: PAAA Botsch.Moskau 420

Schr. GenKons Kiew 23.2.1938 an Botsch.Moskau

Braut von Rzadki: HStA Düsseldorf RW 58 42775 Vernehmung Rzadki aus RE am 24.3.38. Auskunft Stadt Ahlen: am Wohnort von Rzadki nicht ermittelt.

 

de Graaf, Jonny

Quellen:  Auskunft Stadt Ahlen: Eltern, Geburt, amtl. Abmeldung.-

Funktionen/Verwendungen von de Graaf sen.: BArch RY 1/I 2/3/110 Bl. 33, BArch Ry 1/I 2/3/81 Bl. 211.

Ausreise der Familie, Rückkehr von Frau und Kindern, Jonny in der SU, Tätigkeiten von de Graaf sen. auch: HStA Düsseldorf RW 58 50684 und 39516. Der Zeitpunkt der Wiedereinreise von Jonny de Graaf in die SU war nach der bestimmten Erinnerung seiner Schwester etliche Zeit vor dem Tod der Mutter im März 1933, nach RCChIDNI 495/175/86/251 ist er erst nach Juli 1933 wieder eingereist.

Verhaftung, Sowjetbürgerschaft, Kommandierung von de Graaf sen.: RCChIDNI 495/175/136/40/Archiv P. Erler;

Verhaftung in Sachen Hitler-Jugend: Schr. W. Pieck an Militärstaatsanwalt Israilow v. 30.8.1940, abgedruckt bei Dehl, Verratene Ideale, S. 251ff(255) als Dok II/15. 2.Verhaftung: Levenstijn, Die Karl-Liebknecht-Schule, S. 68, und Werner Eberlein, Geboren am 9. November - Erinnerungen, S.82; nach Levenstijn, Die Karl-Liebknecht-Schule, am 11.9.41 in der Taganka.- Nach Mitteilung von Frau Oberschild-de Graaf, Ahlen, hat der Vater 1945 (als Offizier der brit. Armee) in Ahlen den anderen Kindern mitgeteilt, Jonny sei als Flieger der Roten Armee abgestürzt.

Nachträgliche Ergänzung:

Weder im Zentralarchiv des FSB noch im Auskunftszentrum des Staatl. Histor. Zentrums des russ. Innenministeriums finden sich Informationen bezüglich einer Verurteilung oder zum Aufbewahrungsort der Strafakten.

Q: Schr. der Generalstaatsanwaltschaft der Russ. Föderation an Botschaft Moskau v. 20.11.2001, Nr. 13-2207-01

Hinweis: Die inzwischen verfügbare, im übrigen sehr umfangreiche, Kaderakte von Jonny de Graaf sen. (RGASPI 495/205/6385) enthält keine weiteren Informationen zu J.d.G. jun.

 

Aber:

Alexander Vatlin, Moskau, teilte am 22.7.2012 mit, ihm sei die Strafakte bekannt:

J.d.G. jun. wurde im Sept. 1941 noch einmal verhaftet. Am 31.Okt. 1942 erhielt er eine Lagerstrafe von 8 Jahren. A.V. nimmt an, dass J.d.G. jun diese Lagerstrafe nicht überlebt hat.

Ein Photo aus der Strafakte steht zur Verfügung.

 

Grabowski, Johann

Personendaten, Zuzug/Wegzug, Staatsangehörigkeit: Auskunft Stadt Hamm und Landkreis Löbau-Zittau. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Ausreise in die SU: PAAA Vernehmungen etc R 104563 Stöhr. Rückführungsakte PAAA Bestand MfAA, A 1065 Bd 13 Fiche 1. Auch „NKWD“

Lebenslauf, Parteitätigkeit: Kaderakte RCChIDNI 495/2057/4539

Verhaftung: RCChIDNI 495/175/118 Bl.4

Verurteilung: Auskunft von Frau Anneliese Grabowski, Zittau

Verbleib der Familie nach der Verhaftung: Rückführungsakte aaO

Rückführung: Rückführungsakte aaO

Todesmitteilung: Schreiben des DRK in der DDR an Frau O.G. vom 18.2.59

Rehabilitierung: BArch DY 30/IV 2/11 v. 4901

 

Hahn, Ludwig

Personendaten: Auskunft Stadt Duisburg, Geburtsurkunde mit Sterbeeintrag

Lebenslauf: PAAA Vernehmungen etc. R 104555. Auch „NKWD“.

Aussage Fedosseew: Weber/Staritz, Kommunisten verfolgen Kommunisten, S. 268

Festnahme Berlin: PAAA R 104402,“Ergänzung zum Verzeichnis der im Sonderheim 2 des Obdachs der Reichshauptstadt untergebrachten reichsdeutschen Rückwanderer aus Sowjet-Russland, Nr. 915 Hahn, Ludwig Schlosser * 9.2.1877 Ruhrort, Aufnahmetag 22.2.1938, Entlassung: Von der Gestapo abgeholt“

 

Hausladen, Hans

Personendaten, Meldedaten, Vermerke über Ausbürgerung und deren Aufhebung: Stadtverwaltung Bottrop, Meldekarte. Ausgebürgert Liste 58 v. 12.8.1938 (PAAA R 99710). Aufhebung: Erlaß von Heß. Staatsministerium  der Min.des Innern AZ VI Ib Nr. 1446/48 v. 24.9.48

Arbeit im Ruhrbergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Politische Betätigung und Ämter, auch Emigration: H.Weber, Weiße Flecken, S.76f. (Hinsichtlich der Gewerkschaftszugehörigkeit – RGO oder Einheitsverband – wird der sehr präzisen Angabe in dem von Pieck an Manuilski geschickten Material der Kaderabteilung des EKKI – vgl. die nachfolg. Quellenangabe – gefolgt.) „NKWD“, S.333ff(337). Auch Auskunft Frau Chr. Hausladen-Sambale.

Stadtverordneter in Bottrop: Stadt Bottrop 6. Jahrbuch 1929/30 - 1939/31, Bottrop 1932 (Typoskript)

Gestapo-Notiz „Hausladen 1936 im Ruhrgebiet“: BArch R 58 3782 Bl. 27

Brief an Pieck wg. „Funk“: R.Müller, Die Akte Wehner, S. 84f, 88, 199ff

Remmele-Brief: Weber/Mählert, Terror, Dokument 6, S. 103f

 

Nachträgliche Ergänzung:

Jedenfalls nach dem Remmele-Hinweis (ohne daß klar ist, ob deswegen) wurde Hans Hausladen im Herbst 1936 in den Westen beordert, um dort Kontakte zu Kieler Matrosen zu  suchen und sie zum Widerstand gegen ihre Verlegung in spanische Gewässer zu bewegen („daß sie gegen ihre eigenen Interessen handeln, wenn sie sich gegen das spanische Volk gebrauchen lassen“) und militärisch ausgebildete zuverlässige Emigranten und Facharbeiter der Rüstungsindustrie für den Einsatz im Bürgerkrieg in Spanien zu gewinnen. SAPMO/BArch RY 1 I/2/3/286 Bl. 14.- Noch in einer Aufstellung “M/F v. 3.10.36 ‚Streng vertraulich’“ wurde Hausladens Parteitreue mit den Sätzen bestätigt:  „Politische Schwankungen nicht bekannt. Nachteiliges ist nichts bekannt geworden.“ RGASPI 495/21/35 Bl. 73 [Die Kenntnis von diesem Auftrag und der Aufstellung ist Reinhard Müller, Hamburg, zu verdanken. Ob Hausladen tatsächlich gereist und wann er dann zurückgekehrt ist, ließ sich bisher nicht feststellen.]

 

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 741

Brief Pieck/Manuilski: „NKWD“ aaO

Schreiben Jäkel: RCChIDNI 495/292/101 S. 15 „Material zur Information“ v. 29.4.38, zit. nach C.Tischler, Flucht in die Verfolgung, S. 114f

Erschießung: Die Toten von Butowo, Neues Deutschland v. 17.6.1993 S.8 Nr. 119

 

Heerwagen, Otto

Personendaten, Familien, Arbeit und polit. Betätigung, Ausreise, Verhaftung und Rückkehr: PAAA Vernehmungen etc R 104555 Otto und Ida H. Auch „NKWD“.

Verhaftung auch: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 157

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 339. BArch RY 1/I 2/3/20

Ausweisung auch: Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo

Schutzhaft etc: HStA Düsseldorf RW 58 59242

 

Hensel, Paul

Personendaten, Familie: Auskunft Stadt Gelsenkirchen.- In einer Vernehmung von Hensel als Schutzhäftling in Oranienburg am 20.1.39 ist sein Geburtsort mit „Kunchen (Gut) Kr. Görlitz“ angegeben (BArch NJ 12239 Bl. 53).

Lebenslauf: PAAA Vernehmungen etc R 104555

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Verhaftung, Ausweisung: Vernehmung aaO

Bigamie-Verdacht, Gestapo-Ermittlungen, KZ: HStA Düsseldorf RW 58 42793 (darin Auguste Siemer „Hetzredner, Denunziant“, Paul Drawert und Erich Rautenberg jun. „unter Druck“), 32249, 8106. PAAA Vernehmungen etc R 104555 Hellmann („Parteiredner“)

 

Hertwig, Otto

Personendaten, Lebenslauf, Ausreise, Verhaftung und Rückkehr: PAAA Vernehmungen etc. R 104555 und HStA Düsseldorf RW 58 26262, 50763

Arbeit im Ruhrbergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Arbeit in der SU, russ. Frau: PAAA Vernehmungen etc R 104557 Kuschnerus, R 104561 F.Rogalla

 

Herzig, Heinrich

Schmidt, Lichter in der Finsternis, S. 37ff

Stadtverordneter: B.Herlemann, Kommunalpolitik, S.311, 279

Streikteilnahme, Parteizustimmung zur Ausreise, Aufnahmeantrag für die KPdSU: Kaderakte RCChIDNI 495/205/4685

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 530

Hausladen: siehe dort

Ausweisung/Abschiebung Anna Herzig: „NKWD“. Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo

Todeserklärung: Auskunft Stadt Gelsenkirchen, AG Essen v. 7.11.1955

Nachträgliche Ergänzung:

Ukraine, Staatsverwaltung der Stadt Kiew, Staatliches Archiv der Stadt Kiew, Nr.Γ-1 v. 29.5.2002, Archivbescheinigung

Heinrich Henrychowitsch Herzig....war bis 1937 in der Stadt Woroschylowgrad wohnhaft und hat als Modellmacher in der Modellabteilung des Werkes „OR“ gearbeitet.

Am 16. Juni 1937 wurde H von der Verwaltung für Staatssicherheit, Verwaltung des Volkskommissariats des Innern im Gebiet Woroschylowgrad festgenommen. Er wurde wegen Verletzung der Art. 54-6, 54-9 und 54-11 des StGB der UkrSSR angeklagt. In den Dokumenten der Strafsache gegen H wurden keine Beweismittel gefunden, die seine Heranziehung zur strafrechtlichen Verantwortung hätten rechtfertigen können.

Nach Beschluß des Volkskommissariats des Innern der UdSSR und des Staatsanwalts der UdSSR vom 14. Oktober 1937 wurde H ohne Beschlagnahme des Eigentums erschossen.

Gemäß Beschluß des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 16.1.1989 „Über zusätzliche Maßnahmen zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit hinsichtlich der Opfer der Repressalien im Zeitraum der 30er, 40er Jahre und am Anfang der 50er Jahre“ wurde H rehabilitiert.

Grundlage: Bescheinigung des Staatlichen Archivs des Sicherheitsdienstes der Ukraine v. 29.3.2002

Q: Schreiben des Ministeriums des Auswärtigen der Ukraine, Departement des Konsularischen Dienstes 712.CB-23-571/ΦPH-769-02 v. 31.7.2002 mit beigefügter Archivbescheinigung

 

Herzig, Willi

Schmidt, Lichter in der Finsternis, S. 37ff

Eltern, Wohnung: Auskunft Stadt Gelsenkirchen

Anwerbung, Verhaftung der Eheleute, Treffen in der Haft: PAAA Vernehmungen etc R 104555

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 811

Todeserklärung: Auskunft Stadt Gelsenkirchen, Beschluß des AG Essen v. 5.7.1954

Nachträgliche Ergänzung:

Ukraine, Staatsverwaltung der Stadt Kiew, Staatliches Archiv der Stadt Kiew, Nr.Γ-2 v. 29.5.2002, Archivbescheinigung

Wilhelm Henrychowitsch Herzig....war bis 1937 in der Eisenbahnstation Schtschetowo, Gebiet Donezk wohnhaft und hat als Leiter des Elektrolokomotivendepots im Schacht Nr. ¾ des Trusts „Bokowo-Antrazyt“ gearbeitet.

Am 19. Juni 1937 wurde H von der Verwaltung für Staatssicherheit, Verwaltung des Volkskommissariats des Innern im Gebiet Woroschylowgrad festgenommen. Er wurde wegen Verletzung der Art. 17, 54-6, 54-9 und 54-11 des StGB der UkrSSR angeklagt. In den Dokumenten der Strafsache gegen H wurden keine Beweismittel gefunden, die seine Heranziehung zur strafrechtlichen Verantwortung hätten rechtfertigen können.

Nach Beschluß des Volkskommissariats des Innern der UdSSR und des Staatsanwalts der UdSSR vom 14. Oktober 1937 wurde H ohne Beschlagnahme des Eigentums erschossen.

Gemäß Beschluß des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 16.1.1989 „Über zusätzliche Maßnahmen zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit hinsichtlich der Opfer der Repressalien im Zeitraum der 30er, 40er Jahre und am Anfang der 50er Jahre“ wurde H rehabilitiert.

Grundlage: Bescheinigung des Staatlichen Archivs des Sicherheitsdienstes der Ukraine v. 29.3.2002

Q: Schreiben des Ministeriums des Auswärtigen der Ukraine, Departement des Konsularischen Dienstes 712.CB-23-571/ΦPH-769-02 v. 31.7.2002 mit beigefügter Archivbescheinigung

 

Hildebrandt, Fritz

Personendaten: Auskunft Stadt Essen, Geburtsurkunde

Arbeit in Deutschland, politische Tätigkeit, Emigration, Arbeit in der SU, Antrag auf Aufnahme in die WKP(b): RCChIDNI 529/4/13 (Antrag und Lebenslauf). Auch „NKWD“. RCChIDNI 495/175/134 Nr. 1049 (Emigrantenliste)

Volkskorrespondent: DZZ v. 30.12.1935 „Stankosawod im Korrespondentenwettbewerb“

Verhaftung: „NKWD“ (dort „Juli 1937“). PAAA Botschaft Moskau 416, 419, Haftliste , Oktober 1937, Jan. 1938 Nr.92. RCChIDNI 495/175/118 Nr. 167 (Verhaftungsliste)

Parteiausschluß: RCChIDNI 495 / 175 / 100 Nr. 309. Auch BArch RY 1/I 2/3/20

Ausweisungsbeschluß: PAAA Botsch.Moskau 420, Schr. Botsch. an AA 14.3.1938 mit Liste der seit dem 21.2.1938 als zur Ausweisung verurteilt vom VfAA Mitgeteilten. Auch PAAA Botsch.Moskau 421 Botschaft an AA 4.1.1939 „Liste der zur Ausweisung Verurteilten“ 586 Hildebrandt, Fritz.

Grenzübertritt, Durchreisevisum: PAAA Botschaft Moskau 393. PAAA Namensakte Fritz Hildebrandt DR 3 Nr 2 Karton 587. Dort Schr Botschaft Moskau an Poln GenKons v. 23.2.38. Bitte um Durchreisevisum für ausgewiesenen Fritz Hildebrandt u.a.

Schr 14.2.38 an VfAA Übersendung visierte Pässe für F.H. ua..

Untergetaucht: vgl. Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S. 52f.

 

Hurtig, August

Alle Angaben: Auskunft Stadt Gelsenkirchen (Meldekarte). PAAA Vernehmungen etc R 104563 Stawoski

 

Karas, Ludwig und Ella

Personenangaben: Auskunft Stadt Hamm. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Lebenslauf, Antrag auf Aufnahme in die WKP(b): RCChIDNI 495/205/679 Kaderakte Ludwig Karas. Auch „NKWD“, vor allem für Ella Karas.

Karas in Prokopjewsk: „Kohlengewinnung in Westsibirien“ in DZZ v. 3.1.35. „Stachanow-Dekade der Prokopjewsker Schächte“ in DZZ v. 4.9.36. : PAAA Vern. etc R 104562 Schmittka. R 104553, Walter Dreyer. HStA Düsseldorf RW 58 37295 Minna Kemmeries.

Einbürgerungsantrag: PAAA Botschaft Moskau Personenakte W.Dreyer, Aktennotiz Konsulat Nowosibirsk 13.2.1936

Verhaftung: “NKWD“

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 748

Verhaftung Ella Karas, Wiederaufnahme in die Partei: BArch DY 30/IV 2/11/ v. 4946

Rückkehrzustimmung: SAPMO BArch DY 30/IV 2/11/188/52

 

Kemmeries, Otto

Personendaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Alle anderen Angaben: PAAA Vernehmungen etc. R 104556, HStA Düsseldorf RW 58 37296, auch 53124  Otto Kemmeries. HStA Düsseldorf RW 58 37295 Minna Kemmeries. PAAA Vernehmungen etc. R 104556 Hans Kemmeries. Für die Verhaftung nennt Minna Kemmeries den 20.6.1937, er selbst den 19.6.1937. Seine Angabe wird bestätigt durch PAAA Botschaft Moskau 422 Sammelausweis VI für Ausreisende, 12.12.1939. Die abweichenden Angaben über die Ausreisen der Eheleute Kemmeries bei Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, beruhen wohl auf Übertragungsfehlern.- Beschäftigung in Prokopjewsk und Verhaftung auch: GAKO R-177/3 Delo 9 Bl. 68.

Nachträgliche Ergänzung:

O.K. wurde am 25.10.1938 durch das Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR nach Art. 58 1, 8, 9, 11 StGB der RSFSR zu 25 Jahren Gef.  mit Einziehung des Vermögens verurteilt. Am 14.12.1939 wurde die Strafhaft durch das Plenum des Obersten Gerichts der UdSSR  in Verbannung aus der SU umgewandelt.

Gem.  Art. 3 u. 5 des Gesetzes der Russ. Föderation über die Rehabilit. von Opfern polit. Repressionen v. 18.10.1991 durch Beschluß der Staatsanwaltschaft des Gebietes Kemerowo vom 18.6.2001 rehabilitiert.

Q: Rehabilitierungsbescheinigung  der Staatsanwaltschaft der Russ. Föderation / Staatsanwaltschaft des Verwaltungsgebietes Kemerowo Nr. 13-2-02 v. 12.2.02

 [Das Datum des Verbannungsbescheides , das nach der Aufnahme in den Sammelausweis für die Ausreise liegt, ist möglicherweise  unzutreffend.]

 

Kensy, Alfred

Personendaten, Sowjetbürgerschaft: Auskunft Stadt Gelsenkirchen und Stadt Bottrop

Heirat, Scheidung, Schicksal von A.M.Aronstein: Heiratsurkunde Standesamt Elberfeld Nr. 565/1929, Auskunft Stadt Wuppertal. Todeserklärungsverfahren AG Düsseldorf v. 5.7.1950, AZ 42 II 445-446/50.

Verhaftung Kensy, Rehabilitierung: Archiv Peter Erler, Berlin.

Erschossen: „Die Toten von Butowo  - Moskauer Forscher ermitteln Namen Deutscher, die 1937 und 1938 vom NKWD erschossen wurden, Neues Deutschland 17.6.1993, S. 7

 

Kiese, Max

Alle Angaben: Stammkarte Bundesknappschaft, PAAA Vernehmungen etc R 104557 und Auskunft von Charlotte Kiese, Datteln, über Brüder, Tod von M. K. und der Ehefrau sowie Brigade „Fritz Heckert“.

Verhaftung, russische Ehefrau: GAKO R-177/3 Delo 9 Bl. 68. In den Akten des Arbeitgebers erscheint kein Hinweis auf das Kind.

Verhaftung, Ausweisung auch: Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, und PAAA Vernehmungen etc R 104561 Remus

Nachträgliche Ergänzung:

M.K. wurde am 25.10.1938 durch das Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR gem. Art 58 8, 9, 11 StGB der RSFSR zu 15 J Gefängnis mit Einziehung des Vermögens verurteilt. Gem. Art 3 u. 5 des Gesetzes der Russ. Föderation über die Rehabilit. von Opfern polit. Repressionen v. 18.10.1991 durch Beschluß der Staatsanwaltschaft des Gebietes Kemerowo vom 7.6.1996 rehabilitiert.

Q: Rehabilitierungsbescheinigung  der Staatsanwaltschaft der Russ. Föderation / Staatsanwaltschaft des Verwaltungsgebietes Kemerowo Nr. 13-2-02 v. 12.2.02 (Die Rehabilitierung enthält keinen Hinweis auf Kieses spätere Verbannung/Ausweisung.)

 [Kiese gehört also zu den nach strafrechtlicher Verurteilung und nachträglicher Urteilsumwandlung Ausgewiesenen; vgl. dazu W. Mensing, Die sowjetische Auslieferung deutscher Emigranten, in: Jahrbuch Extremismus & Demokratie 2011 S. 37-65.]

 

Kirch, August

Personendaten, Eheschließung, Scheidung: Auskunft Stadt Dortmund, Geburts-/Heiratsurkunde. Auch PAAA R 99703 Ausbürgerungen (Scheidung, Tod eines Kindes)

Lebenslauf in Deutschland, Arbeit und polit. Tätigkeit: RCChIDNI 495/205/4650 Kaderakte und RCChIDNI 495/175/117 S.21. Stammkarte Bundesknappschaft. Auch Ausbürgerung aaO

Emigrationsgenehmigung, Anerkennung: BArch RY 1/I 2/3/346, Blatt 44. RCChIDNI 495/175/134 Nr. 246

Tätigkeit in Juny Kommunar/Jenakiwo: PAAA Vernehmungen etc R 104558 Franz Lewin, R 104561/HStA RW 58 55282 und 4212 F.Rogalla.

Veröffentlichungen in der DZZ: v. 17.7.36 Stachanow-Erfolge im Schacht ‚Karl-Marx‘ im Donbass. v. 23.4.37 Eine verlotterte Rote Ecke.

Verhaftung: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 1793. „NKWD“

Parteiausschluß: BArch RY 1/I 2/3/20. RCChIDNI 495/175/100 Nr. 242, 21.6.1937. Ein weiterer Ausschluß für „Kirsch, August, Ruhrgebiet“ findet sich aaO am 25.8.37 unter der Nr. 338. Man kann wohl nicht ausschließen, daß das der übliche Ausschluß nach der Verhaftung ist, bei dem der frühere übersehen wurde.

Frau in Moskau: RCChIDNI 495/175/118 S.25

Ausbürgerung: Liste 53 v. 24.6.1938 (PAAA R 99703)

 

Kitscha, Willi

Personendaten: Auskunft Stadt Bochum. Die Geburtsurkunde enthält auch einen Vermerk von 1923 zur Änderung der Schreibweise des Familiennamens.

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft („Kicza“)

Lebenslauf: PAAA Vernehmungen etc R 104557. HStA Düsseldorf RW 58 61224

Antrag auf Sowjetstaatsbürgerschaft: Vernehmung aaO. Zuschrift M. Sommer, Stalino/Donbass in DZZ v. 5.11.35

Tätigkeit in der SU: PAAA Vernehmungen R 104557 F.Kozjek. R 104551 H.Beusch. HStA RW 58 57344, 68108, PAAA Vernehmungen etc R 104557 Josef Klaus. HStA Düsseldorf RW 58 24732 Bl. 27 L. Szymczak.

Verhaftung, Ausweisung, Schutzhaft: Vernehmung aaO

 

Klaus, Josef

Alle Angaben: HStA Düsseldorf RW 58 57344, 68108, PAAA Vernehmungen etc R 104557, eigene Vernehmung. R 104557 Vernehmung Willi Klaus.

Vater Gründungsmitglied der KPD: Zeppenfeld/Pasch, Auf der Suche nach dem schwarzen Gold

 

Klaus Willi

Alle Angaben: PAAA Vernehmungen etc R 104557. Auch HStA Düsseldorf RW 58 57344, 68108, PAAA Vernehmungen etc R 104557 Josef Klaus.- Bergassessor Dr. Wüster wird im Schauprozeß gegen das „Sowjetfeindliche trotzkistische Zentrum“ vom 23.-30. Januar 1937 vor allem in den Vernehmungen der Angeklagten Schestow und Stroilow als angeblicher Spion, Diversant und Saboteur im Auftrag deutscher Schachtbauunternehmen häufig genannt (vgl. z.B. Volkskommissariat f. Justizwesen der UdSSR, Prozessbericht über die Strafsache..., Moskau 1937, S. 275ff).

 

Klein, Heinrich

Personendaten: Auskunft Stadt Bochum, Geburtsurkunde ohne Todesvermerk; keine Todeserklärung.

Arbeit im Ruhrbergbau, Heirat, Ausreise in die SU, Aufenthalt dort: Stammkarte Bundesknappschaft. HStA Düsseldorf RW 58 8882 Martha Klein

Leninsk, Sowjetstaatsangehörigkeit, Verhaftung: HStA Düsseldorf RW 58 65282 Minna Waschwill. Auch RW 58 8882.

NKWD: HStA Düsseldorf RW 58 65284 Fritz Waschwill

Todesurteil/Rehabilitierung: Bescheinigung des Bezirksmilitärgerichts Westsibirien v. 25. September 2000 Nr. 1943

 

Kloß, Franz

Personen-/Meldedaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen, Meldekarte

Arbeit im Bergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Parteimitgliedschaft: RCChIDNI 495/205/2508 Kaderakte. Nach „NKWD“ allerdings schon seit 1927

Tötung des Polizeibeamten Niederwerfer: Kaderakte aaO, darin Schr. Exekutivkomitee der Internat. Roten Hilfe an die Deutsche Vertretung beim EKKI v. 5.5.32. Berichte in Gelsenkirchener Allgemeine Zeitung, Buersche Zeitung v. 29.10.1931.

Emigration: Organisation: BArch Z/C 12065 Bde 1-4 Ermittlungsakten Arnold Klein, Aussagen Bl.101ff: Karl Käseberg, Bl.107 Rattai, Bl.118 Klein.- Parteizustimmung:

BArch RY 1/I 2/3/346, Blatt 44. Anerkennung: RCChIDNI 495/175/134 Nr. 358 (die Zuordnung der Nr 368 in der Liste ist ein offensichtlicher Schreibfehler)

Aufenthalt in Nischni Tagil etc: Kaderakte aaO

Verhaftung/Verurteilung: „NKWD“. Auch Weber, Weiße Flecken, S. 63

MOPR-Akten: Abschrift in der Kaderakte aaO

Nachträgliche Ergänzung:

Die Berichte des RP Münster und des Oberstaatsanwalts Essen über die Tötung des Polizeibeamten Niederwerfer durch die Gruppe von Franz Kloß an den PreußMindInn bzw. den ORA finden sich im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Berlin, I. HA Rep. 77 Tit. 4043 Nr. 183
(Mitteilung von Daniel Schmidt, Münster).

 

Kluczkowski (Klutzkowski), Max, * ?.?.?? [nachträgl. Erg.: * 1897] in Lodz, + 1943 in der SU

Kluczkowski (Klutzkowski), Rosa, * ?.?.?? in ??, + 1942 in der SU

Wohnung, Beruf in Essen: Auskunft Stadtarchiv Essen, gestützt auf Adreßbuch Essen; Meldeunterlagen sind nicht auffindbar.

Herkunft M.K. aus Lodz, Emigration, Tod: PAAA Bestand MfAA, A 1065 Bd 9 Fiche 1 Bl.39f, Repatriierungsakte G. Erster

Geburt von Rosa K. jun., Tod von Max K. und Rosa K.: BArch DY 30/IV 2/11/v.4859 (G.Erster, Kaderakte)

Emma Tromm bei K.s in Moskau, Schicksal von Max und Rosa K., Kinder: BArch Sg y 30 1293 Erinnerungen Emma Tromm Bl. 22, 24, 59

Max K. als Referenz für Hermann Staudinger, Rosa K.s Beziehungen zu Grete Krause: RCChIDNI 495/205/1366, Kaderakte Hermann Staudinger. Grete Krause ist möglicherweise mit der ausgewiesenen Margarete Krause, * 16.12.1900, PAAA Vernehmungen etc R 104557, identisch.

Personendaten zu G.Erster: Auskunft Stadt Gelsenkirchen

Verhaftung von Max und Rosa K.: P.Erler, Zwischen stalinist Terror und Repression ..., Jahrb.f.hist.Komm.forschung ’96, S.150f.

Schicksal von G.Erster nach der Verhaftung von Max und Rosa K.: Kaderakte BArch aaO

Nachträgliche Ergänzung:

M.K., Jahrgang 1897,  kam 1915 als Zivilgefangener ins Ruhrgebiet, Mitglied der KPD seit 1918, ging 1919 nach Lodz zurück, desertierte aus dem Militärdienst erneut nach Deutschland.

In den 20er Jahren war er Vertreter einer Wäschefirma und hatte unter sich 80 Agenten, die für ihn auf Prozente arbeiteten. Zu der Zeit besass er auch ein eigenes Auto.

Seit 1930 Angestellter der [sowjetischen] Handelsvertretung in Hamburg (in seinen Kaderunterlagen war festgehalten, daß er damals keine Beiträge an die KPD zahlen wollte) .

Die Kommission der KPD lehnte K’s Überführung in die WKP(B) ab.

Quelle: "Dittbender"-Liste mit Charakteristiken von Politemigranten „M/F v. 3.10.36 ‚Streng vertraulich’“, RGASPI 495/ 21/35 Bl. 74f

 

Knodt, Hans

Schmidt, Lichter in der Finsternis S. 114ff

Lebenslauf: SAPMO BArch RY 1/I 6/10/95

Veröffentlichungen in der DZZ: „Thälmanns Name in aller Welt“ in DZZ v. 26.11.35; „John Scheer“ in DZZ v. 2.2.36; „Die Bischofskonferenz in Fulda – Spannung zwischen Katholizismus und Faschismus“ in DZZ v. 16.2.36; „Der Dividendenwalzer“ in DZZ v. 9.4.37; „Ludendorff – Hitler“ in DZZ v. 25.4.37.

Wehner-Attacke: R.Müller, Die Akte Wehner, S. 124,145,247,262,304.

Verhaftung, Prozeß, Verurteilung: R.Müller, Der Fall des „Antikomintern-Blocks“, Jahrb.f.hist.Komm.forsch. 1996, S. 187ff, Dokumentenanhang S. 202ff. Derselbe, „Schrecken ohne Ende“, Exil Jahrg. 1997 Nr.2 S. 63ff(79f)

Knodts Frau: Wehner, Zeugnis, S. 222

 

Kölbel, Kurt

Alle Angaben: PAAA Vernehmungen etc R 104557 und Stammkarte Bundesknappschaft

Haft auch: R 104559 Niefeld und HStA Düsseldorf RW 58 26262 (Hertwig) Bl. 36

 

Kösling, August

Personendaten, Arbeit und polit. Tätigkeit bis Ende 1934: RCChIDNI 495/205/683 Kaderakte. Auch „NKWD“. Personendaten auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Ruhrbergbau: Stammkarte Bundesknappschaft. Die aufgefundene Karte verzeichnet nur Tätigkeiten seit April 1928.

Sowjetstaatsbürgerschaft: PAAA Vernehmungen etc. R 104557 J.Kurz. Hildegard Handke-Kösling, Berlin,  erinnert sich nicht sicher, wann die Mutter Sowjetbürgerin wurde.

Auguste Kals Melkerin: Emma Tromm, Erinnerungen, Bl. 34, BArch Sg y 30 1293

Verhaftung, Verurteilung: „NKWD“. Archiv Peter Erler, Berlin. Auskunft Hildegard Handke-Kösling.

Parteiausschluß: RCChIDNI. 495/175/100 Nr. 613

Schicksal von Auguste Kund Tochter: Auskunft von Hildegard Handke-Kösling.

Nachträgliche Ergänzung:

Weder im Zentralarchiv des FSB noch im Auskunftszentrum des Staatl. Histor. Zentrums des russ. Innenministeriums finden sich Informationen bezüglich einer Verurteilung oder zum Aufbewahrungsort der Strafakten.

Q: Schr. Der Generalstaatsanwaltschaft der Russ. Föderation an Botschaft Moskau v. 20.11.2001, Nr. 13-2207-01

 

Kollmeier, Theodor

Kollmeier, Hans

Personendaten: Th. K. Auskunft Stadt Dortmund, Melderegister, Geburtsurkunde. H.K. PAAA Vernehmungen etc R 104557. Auskunft Stadt Werdau, Heiratsregister Nr. 190/1947 mit Vermerken. [H.K. hat den Bezug zum Ruhrgebiet nur über seinen Vater; er ist hier nur wegen der miteinander verflochtenen Schicksale aufgenommen.]

Th.K. politische Tätigkeit, Emigration, CSR/Dänemark, Maria Knackalowa, Gestapo-Festnahmeausschreibung: „NKWD“. BArch RY 1/I 2/3/350. RCChIDNI 495/175/134 Nr. 1082. BArch R 58 2301 Bl. 44

Verhaftung, Entlassung, Beschwerde wg Frau, Parteiverfahren: BArch RY 1/I 2/3/84 Bl. 7. Tischler, Flucht in die Verfolgung, S. 117f mit Quellenangabe: Brief von K. an die deutsche Sektion, 17.12.39 [nach BArch RY 1/I 2/3/84 vom 7.12.39], RCChIDNI 495/73/93, S.8.- Verhaftung auch: HStA Düsseldorf RW 58 26576 Vernehm. Rautenberg

Neue Inhaftierung 1941: Erler, Zwischen stalinist. Terror und Repression, Jahrb. f. hist. Komm.forschung 1996 S. 148ff(150)

H.K. alle weiteren Angaben: Vernehmung aaO. Sterbeurkunde ...Nachruf des Sekretariats der SED-Kreisleitung  Werdau in Zeitung ohne Quellenangabe aus Archiv Stadt Werdau.

 

Koritsch, Paul

Personendaten: Sonderfahndungsliste UdSSR. Stammkarte Bundesknappschaft.

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Beteiligung bei der Sache Pfaff, Emigration: BArch R 58 3236 (Akte Karl Käseberg). BArch RY 1/I 2/3/346, Bl. 11, Schr. an Deutsche Vertretung in der Komintern, Gen. Heckert, unterzeichnet „Hans“ v. 21.6.1933. Illegal, ohne Paß: PAAA Vernehmungen etc. R 104558 Ludewig

Sowjetbürgerschaft: M. Sommer, Zuschrift in DZZ v. 5.11.35. PAAA Vernehmungen etc R 104561 Roos

Zur Festnahme ausgeschrieben: BArch R 58 2301 Bl. 44

Verhaftet: PAAA Vernehmungen etc R 104562 Auguste Siemers

Nachträgliche Ergänzung:

Weder im Zentralarchiv des FSB noch im Auskunftszentrum des Staatl. Histor. Zentrums des russ. Innenministeriums finden sich Informationen bezüglich einer Verurteilung oder zum Aufbewahrungsort der Strafakten.

Q: Schr. Der Generalstaatsanwaltschaft der Russ. Föderation an Botschaft Moskau v. 20.11.2001, Nr. 13-2207-01

 

Koszykowski, Valentin

Personenangaben, polit. Tätigkeit, Sowjetbürgerschaft, Ermittlungsverfahren ORA: Stammkarte Bundesknappschaft. HStA Düsseldorf RW 58 47722 u. 63479

Komintern-Listen: RCChIDNI 495/175/117 „Liste B nach draußen“ Nr. 336 „Koschukowski, Valentin“

Arbeit in Grischeno, Verhaftung: Auszug aus Vernehmung Waltl in HStA Düsseldorf RW 58 606 (Joh.Radusch). Dort ist zwar von „Alfred Koschikoski“ aus Gelsenkirchen die Rede. Aber die Ortsangabe paßt zu der Einbürgerungsdienststelle, die angegebene Ankunftszeit in der SU ist korrekt, das angegebene Alter ist ziemlich genau und auch die Tatsache der Sowjetbürgerschaft richtig, wenn auch mit unrichtiger Zeitangabe. Mit erheblicher Wahrscheinlichkeit dürfte Identität anzunehmen sein.

 

Kozjek, Franz

Personendaten: Auskunft Stadt Recklinghausen, Geburtsurkunde

Schule, Arbeit in Deutschland, Kirchenaustritt, Einbürgerung in Deutschland: PAAA Vernehmungen etc R 104557/ HStA Düsseldorf RW 58 51948. Stammkarte Bundesknappschaft. HStA Düsseldorf RW 58 51948. Die Angaben über die Staatsangehörigkeit bis zur Einbürgerung sind nicht eindeutig: Nach den Unterlagen der Stadt RE war Johann Kozjek Österreicher. Die Gestapo-Akten geben für Franz Kozjek bis zur Einbürgerung die jugosl. Staatsangehörigkeit an.

Anwerbung, Ausreise, Aufenthalt in der SU, Heirat, Haft, Ausweisung: PAAA Vernehmungen etc R 104557, auch HStA Düsseldorf RW 58 51948. PAAA Botschaft Moskau 419, Botsch. an AA 26.12.1937, Haftliste 11.10.1937. Danach wurde K. am 10.9.37 verhaftet, nach eigener Angabe am 10.8.37. Seiner Angabe wird gefolgt.

Heimfahrt nach Essen: PAAA R 104402, Schr. GStAmt an AA v. 15.2.1938 (dort versehentlich „Altmeesen“ statt Altenessen)

Einreise von Ludmilla K.: HStA Düsseldorf RW 58 51948 und die Darstellung bei Beusch.

 

Kralemann, Hermann

Personendaten: Auskunft Stadt Bochum, Geburtsurkunde DO-Mengede.

Arbeit in Deutschland, polit. Betätigung, Ausreise, Aufenthalt in der SU: PAAA Vernehmungen etc. R 104557. Auch HStA Düsseldorf RW 58 74318

HStA Düsseldorf RW 58 74318

Einbürgerungsantrag: DZZ v. 17.12.36, Staudinger, „im Auftrag der Gruppe ausländ. Arbeiter von Leninsk und Baikaim (Westsibirien)“.

Ausweisung, Sammelausweis: Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S. 144,68. Dem von Schafranek angegebenen Verhaftungsdatum 1.4.38 wird die eigene Angabe von Kralemann vorgezogen.

Wohnsitz DO-Dorstfeld nach 1945: Auskunft von Dieter Kralemann, Gelsenkirchen

 

Kratzke, Hans

Kratzke, Johanna, Geb. Gelhar, verwitw. Konopka

Konopka Willi, Walter, Arthur, Kurt, Gustav

Personendaten: HStA Düsseldorf RW 58 42884 (Frau Balzert), Gestapo-Auswertung der Vernehmung von Frau Balzert in Schr. Essen an Stapo Düsseldorf v. 11.7.38. Für Hans Kratzke, Willi und Arthur Konopka auch Sonderfahndungsliste UdSSR. Für Gustav Konopka sen. PAAA Vernehmungen etc R 104557 (Walter Konopka) und HStA Düsseldorf RW 58 48683

Berufstätigkeit Hans Kratzke: Stammkarte Bundesknappschaft

PolitTätigkeit Hans Kratzke: HStA Düsseldorf RW 58 48689, Gestapo Essen an Düsseldorf v. 28.1.39. Vernehmung Walter Konopka aaO

Ausreise in die SU: Vernehmung Walter Konopka aaO. HStA Düsseldorf RW 58 48689 aaO

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/292/83/Bl.38/45. Vernehmung Walter Konopka aaO

Haushaltshilfe Auguste Lutscher: PAAA Vernehmungen etc R 104565 (Auguste Wortmann)

Konsomol-Ausschluß Walter Konopka: Vernehmung aaO

Sowjetbürgerschaft: PAAA Vernehmungen etc R 104565 (A.Wortmann) für Hans Kratzke. HStA Düsseldorf RW 58 66133 (Franz Sellikat) für Hans und Johanna Kratzke. HStA Düsseldorf RW 58 42884 (Frau Balzert) für Hans Kratzke, Willi u. Arthur Konopka. HStA Düsseldorf RW 58 48689, Gestapo Essen an Düsseldorf v. 28.1.39 für Willi u. Arthur Konopka. HStA Düsseldorf UdSSR-Rückkehrer-Kartei, HStA Düsseldorf RW 58 4229 für Walter und Willi Konopka.

Dittbender-Liste: RCChIDNI 495/292/83/Bl.38/45

„Nach draußen“: RCChIDNI 495/175/117 Liste B Nrn. 342f

Verhaftung/Erschießung Hans Kratzke: Vernehmungen A. Wortmann u. Walter Konopka aaO. PAAA Vernehmungen etc R 104557 Willi Klaus. Weber, Weiße Flecken, S. 81. „NKWD“

Verhaftung von Willi u. Arthur Konopka: PAAA Vern. etc R 104551 Kath. Balzert

Verhaftung Johanna Kratzke: Vernehmung Walter Konopka aaO. Franz Sellikat Vern. HStA Düsseldorf RW 58 66133 (Franz Sellikat). Er gibt an, daß sie ins Gefängnis Lugansk gekommen sei. Die Darstellung folgt der Angabe des Sohnes Walter Konopka. Im übrigen können beide Angaben richtig sein, da Verlegungen häufig waren.

Verhaftungen von Gustav und Kurt Konopka: Vernehmung Walter Konopka aaO

Festnahmen von Irmgard und Hans Kratzke: Vernehmung Kath. Balzert aaO

Helene Konopka/Grete Kratzke, Verurteilungen von Arthur, Gustav und Kurt Konopka, Haft/Ausweisung/Rückkehr von Walter Konopka: Vernehmung Walter Konopka aaO

Nachträglich bekannt geworden:

Staatl. Gebietsverwaltung Lugansk, Staatl. Archiv des Gebiets Lugansk, Ukraine, 91053 Lugansk, wul. Radjanska 85, Nr. 9 v. 29.April 2002, Bezug Nr. 241 v. 16.Jan. 2002

Archivbescheinigung

Iwan Iwanowytsch / Johann Johannowytsch / Krazke, kam 1930 im Rahmen der Anwerbung von Arbeitskräften gemeinsam mit seiner Familie in die UdSSR. Aufnahme in den sowjet. Staatsverband 1934. Wohnte in Brjanka; arbeitete als Schlosser auf Schacht 12 des Trusts „Sergowugillja“. Verhaftet am 27.4.1937 von der Stadtabteilung Sergow der Verwaltung des NKWD im Donezk-Gebiet. Verurteilung durch das Militärkollegium des Obersten Gerichtshofes der UdSSR gem. Art. 54-8, 54-9, 54-11 [des Strafgesetzbuchs der UkrSSR] zum Tod durch Erschießen mit Beschlagnahme des persönlichen Eigentums. Urteilsvollstreckung am 20.9.1937 in Stalino. Urteil außer Kraft gesetzt durch Beschluß des Militärkollegiums des Ob. Gerichtshofes der UdSSR v. 29.6.1961, eingestellt, da die Tatbestandsvoraussetzungen nicht gegeben waren. Rehabilitiert.

Grund(lage): Bescheinigung Nr. 10/11736-r vom 28. März 2002 der Verwaltung des Sicherheitsdienstes der Ukraine im Gebiet Lugansk

 

Weitere Archivbescheinigung Nr. 9a mit sonst gleichen Daten für

Frau Johanna Johanniwna Krazke, wohnte in der Stadt Sergo, Rudnik Brjanka, hat nicht gearbeitet.

Am 20.11.1937 festgenommen von der Stadtabteilung Sergow der Verwaltung des NKWD im Donezk-Gebiet. Inhaftiert in einer Haftanstalt in Woroschylowgrad.

Durch Sonderberatung beim NKWD der UdSSR v. 16.12.1937 als Familienangehörige eines Volksfeindes 5 J Haft (beginnend am 20.11.37) in einem Besserungs- und Arbeitslager. Mit Beschluß des Gebietsgerichts Lugansk v. 26.12.1966 wurde der Beschluß der Sonderberatung v. 16.12.37 außer Kraft gesetzt, da die Tatbestandsvoraussetzungen nicht erfüllt waren. Frau Krazke wurde rehabilitiert.

Grund(lage): R-3747, op. 2 Sache 11632-r

 

Weitere Archivbescheinigung Nr. 9b mit sonst gleichen Daten für

Willi Gustawowitsch, * 1909 in Essen-Schonnebeck

Wohnte in Brjanka, arbeitete als Schlosser auf Schacht 12 des Trust „Sergowugillja“.

Am 20. Juni 1937 von der Stadtabteilung Sergow des NKWD festgenommen.

[Nicht verhaftete] Familienmitglieder zur Zeit der Verhaftung: Ehefrau Maria Abramiwna (Abramowna), Sohn Willi Arturowitsch, 4 Jahre. Mutter Johanna Kratzke. Schwestern: Galina (Helene) Konopka, Grete und Irma Kratzke, Brüder: Johann (Hans)  und Harry Kratzke.

Die Troika der NKWD-Verwaltung des Donezker Gebietes hat W.K. am 26. August 1937 auf Grund der  Art 54-7, 54-10, 54-11 des Strafgesetzbuchs der Ukraine wegen Spionage, Diversion und Schädlingstätigkeit zum Erschießen verurteilt.

W.K wurde am 10. Juli 1989 durch die Staatsanwaltschaft Woroschilowgrad rehabilitiert.

Grund(lage): R-3747, op. 1, Sache. 16418-r

 

Item

Nr. 9 w v. 29.4.2002

Artur Gustawowitsch, * 1913 in Essen-Schonnebeck, wohnte in Brjanka, arbeitete als Schlosser auf Schacht 12 des Trust „Sergowugillja“ in Brjanka.

Am 21. Juni 1937 von der Stadtabteilung Sergow des NKWD festgenommen.

[Nicht verhaftete] Familienmitglieder zur Zeit der Verhaftung: Mutter Johanna Kratzke, Ehefrau Tatjana Petriwna (Petrowna), Sohn Erwik (Erwin?), 3 Jahre. Schwestern: Galina (Helene) Konopka, Grete und Irma Kratzke, Brüder: Johann (Hans)  und Harry Kratzke.

Die Troika der NKWD-Verwaltung des Donezker Gebietes hat A.K. am 26. August

1937 auf Grund der Art. 54-6, 54-7, 54-9, 54-10, 54-11 des  Strafgesetzbuchs der Ukraine wegen einer konterrevolutionären-faschistischen-Diversions-Aufstandsbewegung zum Erschießen verurteilt. Das Urteil wurde am 29. August 1937 von der 8. Abteilung der NKWD-Verwaltung des Donezker Gebietes ausgeführt.

Mit Beschluß des Präsid. des Gebietsgerichts Lugansk v. 4.1.1967 rehabilitiert.

Grund(lage): R-3747, op. 2 Sache 11654-r

 

Item

Nr. 9 g v. 29.4.2002

Kurt Gustawowitsch, * 1916 in Düsseldorf-Schonnebeck [richtig: Essen-Stoppenberg], wohnte in Brjanka, arbeitete als Elektroschlosser auf Schacht 12-21 in Brjanka.

Am 7. Juni 1937 von der Stadtabteilung Sergow des NKWD festgenommen.

[Nicht verhaftete] Familienmitglieder zur Zeit der Verhaftung: Mutter Johanna Kratzke. Schwestern Olena (Helene) Konopka, Grete und Irma Kratzke. Brüder Hans und Harry Kratzke.

Die Troika der NKWD-Verwaltung des Donezker Gebietes hat K.K. am 26. August 1937 auf Grund der Art.54-6, 54-9, 54-11 des Strafgesetzbuchs der Ukraine wegen Beteiligung an einer konterrevolutionären-faschistischen-Diversions-Aufstands –bewegung zu 10 Jahren Besserungslager verurteilt.

K.K wurde am 28. Dezember 1989 durch die Staatsanwaltschaft Woroschilowgrad rehabilitiert.

Grund(lage): R-3747, op. 2 Sache 18443-r

 

Item

Nr. 9 d v. 29.4.2002

Gustav Gustawowitsch, * 1918 in Essen-Schonnebeck [richtig: E-Stoppenberg], arbeitete auf Schacht 12-21 in Brjanka als Elektroschlosser

Am 7. Juni 1937 von der Stadtabteilung Sergow des NKWD festgenommen.

[Nicht verhaftete] Familienmitglieder zur Zeit der Verhaftung wie bei Kurt K.

Verurteilung genauso wie Kurt K. Ebenso Rehabilitierung.

Grund(lage): R-3747 op. 2 Sache 18677-r

 

Alle Bescheinigungen gesiegelt und gezeichnet durch M.M. Starowoitow, Direktor des Staatl. Archivs des Gebiets Lugansk, übersandt mit Schreiben der Deutschen Botschaft Kiew GZ RK 544.10 SE Krazke v. 11.9.2002

 

 

Krollmann, Erich

Personendaten: Erich Krollmann Geburtsurkunde (darin auch Namensänderung), Heiratsurkunde Stadt Bochum, Maria Burbaum Geburtsurkunde Stadt Herne. Scheidung LG Lübeck 2 R 233/46 v. 12.11.1946 Stadtarchiv Lübeck

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Polit. Tätigkeit E.K.  in Deutschland: RCChIDNI 495/205/6347 (Kaderakte), Formular und Lebenslauf vom 8.IV.33. (Zu der auffallend frühen KPD-Mitgliedschaft: Mitglied konnten nach der Parteisatzung von 1919 bereits 14jährige werden; im Parteistatut von 1925 gab es keine Altersgrenze. Aufgenommen wurden aber später in der Regel erst 18jährige; vgl. den Fall Hans Boden/G.Sobottka jun. Vgl. H.Weber, Dokumente 1915-1945, S. 249, 254.- Die Zeitangabe 1927 für den Wechsel nach Hamburg bei Weber, Weiße Flecken, S. 81, und Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S. 145, ist angesichts der übereinstimmenden und ihre Tätigkeiten benennenden Angaben 1929 bei Erich und Maria Krollmann nicht überzeugend.) Tätigkeit bei der sowjet. Handelsvertretung: RCChIDNI 495/205/7870 (Kaderakte M.Krollmann-Burbaum unter Deckname Maria Backer). Altonaer Blutsonntag: Autorenkollektiv, Geschichte der Militärpolitik der KPD 1918-1945, S. 236.

Lebenslauf Maria Krollmann-Burbaum: Kaderakte aaO. Schumacher, MdL Nr. 689. Auch „Widerstand als ‚Hochverrat‘, Fiche 488. Nach Schumacher kam sie im April 1933 aus der SU zurück; ein Vermerk auf Blatt 15 der Kaderakte spricht deutlich dafür, daß sie nicht vor April 193zurückkehrte.

Emigration E.K., Tätigkeit in der SU bis 1937, Einbürgerung: Kaderakte aaO. Ausschreibung in Deutschland: BArch R 58 2301 Bl.44. Eidesstattliche Versicherung: PAAA R 99668 Ausbürgerungen, beim Vorgang Hermann Schubert.(Edgar André: Weber, Die Wandlung Bd 2, S. 61f) Vorschlag für aktive Verwendung: RCChIDNI 495/175/117 Nr. 156.

Verhaftung, Aussetzung an der Grenze: Schafranek aaO; Weber, Weiße Flecken, aaO. Der Bericht des dort als Zeuge für die Aussetzung benannten Viktor Priess ist schon von C.Tischler, Flucht in die Verfolgung, S. 134 Anm. 126 praktisch widerlegt. Im übrigen stehen die Belege für Krollmanns Aufenthalt in der SU bis 1942 dagegen.

E.K. in der SU 1938-1942: RCChIDNI 495/175/124 S.2 (1938 in Moskau). RCChIDNI 495/175/134 S. 157 (Dez. 1940, kranke Frau, 2 kleine Kinder). Kaderakte aaO Enquête v. 9.3.1941. RCChIDNI 495/175/141 S. 36 Nov. 1942 in Tomsk)

495 Op 175 de 141 S. 36

Scheidungsverfahren, keine Nachrichten von E.K., ergebnislose Nachforschungen: Stadtarchiv Lübeck aaO. Schafranek und Weber, Weiße Flecken, aaO.

Else Thielmann: „Ihr Schicksal in der Sowjetunion“. Deutsche Kommunisten als Opfer der NKWD. Agentin: Hofmann, Der spezifische Antifaschismus der DDR, in Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat Nr. 7, 1999, S. 68ff(73)

 

Nachträgliche Ergänzung:

Verhaftet 9.9.1943 in Tomsk. Urteil: wegen antisowjet. Agitation am 6.4.1944 8 Jahre Haft.

Rehabliliert im Jan. 1989

Quelle. Memorial, http://lists.memo.ru/ index11.htm Stand Jan. 2013

 

Kronheim, Erwin

Personendaten: Auskunft Stadt Herne. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Beruf, polit. Tätigkeit, Emigration, KUNMS, Verhaftung: „NKWD“. KUNMS (?): BArch ZPA I 2/3/81, S. 20. Verhaftung auch RCChIDNI 495/175/118 Nr. 216 „Edwin Kronheim“

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Bl. 11 korrig in 29, Nr. 585

 

Krück, Kurt

Personendaten: Auskunft Stadt Essen. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR, dort „Karl“ Krück.

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft (dort mit der Schreibung „Krick“, sonst alles übereinstimmend). Dreher: PAAA Vernehmungen etc R 104564 Heinrich Wagner

Politische Tätigkeit: Weber, Weiße Flecken. „NKWD“. PAAA Vernehmungen etc. R 104560 L.Pilny

Ausreise, Tätigkeit in der SU: HStA Düsseldorf RW 58 62504. Pilny aaO (P. war mit Krück auf dem Transport und arbeitete ebenfalls in Schtschokino).

Sowjetbürgerschaft, Verhaftung: Heinrich Wagner aaO. Kurt Krück, HStA Düsseldorf RW 58 48568, 30257, 3898, PAAA Vernehmungen etc R 104560 Pauline Pilny. Weber aaO. „NKWD“.

Nachträgliche Ergänzung: war im Gef. in Tula zwischen Ende 1937 und Sommer 1938, PAAA Vernehmungen etc R 104552 Axel "Broßka“ [richtig Brzoska]

Gestapo: HStA Düsseldorf RW 58 42869

Weitere Ergänzung:

Schreiben der Staatsanwaltschaft d. Russ, Föderation, Militärstaatsanwaltschaft v. 23.5.2013 No 4/R-139(PU -

Buchstaben im AZ kyrill. geschrieben).

Krück wurde im August 1937 verhaftet. Offenbar mit einem Verweis wieder freigelassen. Wurde am 2.8.1945 erneut verhaftet. Urteil 8 J Gef. Rehab. 2.7.1989.

Weitere Angaben sind bei kasachischen Behörden einzuholen, da Verurt. u. Vollstreckung in Kasachstan stattfanden.-


Diese Angaben finden sich auch in der Opferliste von Memorial.

In keinem Fall ein Sterbedatum.

 

 

Krützner, Fritz

Personendaten, Lebenslauf: PAAA Vernehmungen etc R 104557 / HStA Düsseldorf RW 58 62536, auch 61201. Vater katholisch: DZZ v. 15.2.37, Beitrag „Schulter an Schulter“

Abendarbeit, Wanderschaft: DZZ v. 15.2.37 aaO

DZZ-Beiträge: v. 8.8.1936 Beitrag „Mehr Selbstkritik!“. v. 5.11.36 „Bilanz unseres Wachstums“.

Arbeitsplatz in der SU: DZZ v. 5.11.36 aaO. Gießereileiter: DZZ v. 15.2.37 aaO

Verhaftung, Ausweisung: Vernehmung aaO. RCChIDNI 495/175/118 Nr. 221 (allerdings dort ohne Kader-Nummer; das kann Zweifel an der Parteimitgliedschaft begründen). PAAA Botsch.Moskau 420, Schr. Botsch an AA v. 14.3.1938 mit Liste. PAAA Pol V 58-5, Listen Nr. 1108 v. 29.3.38 Rückkehrer-Obdach Berlin.

Nach der Rückkehr: Peukert, S. 296, 334 unter Berufung auf eigenen Bericht Krützners

Nachträgliche Ergänzung:

Viktoria Kern,* 1912. Schon ihr Vater war Mitglied der KPS. Viktoria trat 1928 dem KJV bei. Lernte in Zürich Max Hoelz kennen. Kam dank ihm mit zwei Genossen 1929 nach Berlin. Kam im Frühjahr 1930 auf Drängen der Parteileitung und der Eltern zurück nach Zürich. Wurde Mitglied des ZK des KJV. Lernte Fritz Krützner kennen. Der war PolLeiter des KJV, Mitglied des ZK der KPS, arbeitete bei der Sulzer AG in Winterthur. Wurde im Nov. 1931 durch Bundesratsbeschluß des Landes verwiesen.

F.K. und V.K. gingen im Sommer 1932 nach Moskau, wurden als Emigranten anerkannt. Viktoria K. war seit 1933 bei der DZZ, erst Schreibkraft, später Redakteurin.

Sept. 1935 Geburt des Sohnes Fritz.

Krützner hatte Auseinandersetzungen im Betrieb mit sowjetischen Funktionären. Keine Übernahme in die Partei, keine Einbürgerung.

Krützner im Juli 1937 im Betriebentlassen, am 20.8.37 verhaftet. Aus der KPS ausgeschlossen.

Viktoria K. war zunächst weiter bei der DZZ (war schwanger). Ausweisung im November 1937. [Ihr Bittschreiben an Kony Mayer (Konrad M., Schweizer Parteivertreter in Moskau 1935-38) in Moskau v. 6.5.1937, in dem sie ihre tiefe Verbundenheit mit der SU beteuert, ist auszugsweise wiedergegeben bei Studer/Unfried, Der stalinistische Parteikader, Köln 2001, S. 42f nach der Kopie der Kaderakte in: Schweizerisches Sozialarchiv, Zürich, Ar. 198.7.1]

Da sie von der KPS als "Aussätzige2 behandelt wurde, verließ ihr Vater die Partei.

Krützner durfte nach seiner Ausweisung wg. fortbestehender Ausweisungsanordnung nicht in die Schweiz. Ende 1938 kam seine Frau zu ihm nach Essen. Die Ehe wurde beim Schweizer Konsul registriert.

Beide gingen nach Kriegsende in die KPD. Krützner wurde Kreistagsabgeordneter, deswegen im Betrieb entlassen. Viktoria K. erhielt 1956 wg Arbeit für die verbot. KPD Gefängnis auf Bewährung.

Beide hatten große Probleme  im Umgang mit Chrustschows Enthüllungen auf dem XX. Parteitag.

Q: Peter Huber, Stalins Schatten in die Schweiz. Schweizer Kommunisten in Moskau: Verteidiger und Gefangene der Komintern, Zürich, 1994, S. 95-107(eingehender Lebensbericht der Krützners)

 

Kubb, August

Personendaten: Auskunft Stadt Dortmund, Geb.urk.

Lebenslauf: PAAA Vernehmungen etc R 104557

PolitBetätigung: Vernehmung aaO. Hans Spethmann, Die rote Armee an Ruhr und Rhein, S. 130, nennt einen Kubb, Führer der Wache Polsum. August Kubb kann das aus Altersgründen kaum sein; eine etwaige verwandtschaftliche Beziehung ließ sich nicht klären.

Verhaftung: Vernehmung aaO.

Ausweisung: PAAA Botschaft Moskau 463, Schr. GenKons Kiew an AA v. 18.11.37. Schneidemühl: PAAA R 104402, Obdachliste MindInn v. 29.3.38

 

Kuhn, Paul

Personendaten: Auskunft Stadt Lünen, Geburtsurkunde. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit bis 1928: Stammkarte Bundesknappschaft

Emigration: BArch RY 1/I 2/3/346, Bl. 11, Schr. an Deutsche Vertretung in der Komintern, Gen. Heckert, unterzeichnet „Hans“ v. 21.6.1933

Aufenthalt in Brjansk: PAAA Vernehmungen etc. Auguste Wortmann R 103565. Auch R 104557 F.Kozjek.

Verhaftung, Tod: „NKWD“. Die Angabe „Butyrka-Gefängnis“ in der Sonderfahndungsliste UdSSR dürfte auf eine (bisher nicht identifizierte) Rückkehrer-Aussage zurückgehen.

Nachträgliche Ergänzung:

Wohnte zuletzt in Molotowa, Region Schachtinsk, Verwaltungsgebiet Rostow. Inhaftiert am 14.7.38, verurteilt am 23.12.1940 durch Beschluß der Sonderberatung des Sicherheitsministeriums der UdSSR nach Art. 58 6-9-11 des StGB der UdSSR zu 5 J Freiheitsentzug im Besserungs- und Arbeitslager, Datum der Haftentlassung: keine Angaben vorhanden.- Rehabilitiert 20.7.2001

Q: Rehabilitierungsbescheid der Generalstaatsanwaltschaft der Russ. Föderation – Militärhauptstaatsanwaltschaft – Nr. 7ud-3566-88 v. 20.7.2001 gerichtet an Deutsche Botschaft Moskau.

 

Kuschnereit, Albert, sen. und jun.

Personendaten: Auskunft Stadt Bottrop. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR. Nach den Meldeunterlagen der Stadt Bottrop ist A.K. sen., abweichend von den Angaben in allen sonst aufgefundenen Akten, am 17.8.1882 geboren.

Berufliche und polit. Tätigkeit von A. K. sen. in Deutschland: PAAA R 100077 Ausbürgerungsakte

Ausreise und Tätigkeiten in der SU für AK. sen. und jun.: PAAA Vernehmungen etc R 104557 A.K.jun. Auch R 104552 J.Breilmann. Für Gestüt auch R 104560 Gustav Perplies.

Eingabe von Minna K.: Ausbürgerungsakte aaO.

 

Lange, Heinrich

Personendaten: Auskunft Stadt Recklinghausen, Geburtsurkunde. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Lebenslauf bis 1936: RCChIDNI 495/205/4542, Kaderakte.

Emigration, Verhaftung, Verurteilung, Parteiausschluß: „NKWD“. RCChIDNI 495/175/134 Nr. 663, Emigrantenliste. RCChIDNI 495/175/100 Nr. 124, Liste der Parteiausschlüsse.- Ob die Rußland-Rückkehrerin Nadeschda Lange die Ehefrau von H.L. war, ließ sich nicht überprüfen, da es im PAAA kein Vernehmungsprotokoll von ihr gibt.

 

Lange, Oskar

Personendaten: Sonderfahndungsliste UdSSR

Alle übrigen Angaben: RCChIDNI. 495/ 205/ 551, Kaderakte. HStA Düsseldorf RW 58 24750, 4261

Nachträgliche Ergänzung: Eingetragen in die Liste „B“ nach draußen vom Spätsommer 1937 unter Nr. 365. Quelle: RCChIDNI 495/175/117  

 

Lipphard, Hans

Personendaten: Auskunft Stadt Duisburg. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR.- Schreibweise des Namens nach der Geburtsurkunde ohne End-t, sonst sehr häufig Lipphardt.

Arbeit in Deutschland: Zeppenfeld/Pasch, Auf der Suche (besonders Bl. 1 Lebenslauf). Auch Stammkarte Bundesknappschaft.

Familie, Vertrag und Ausreise in die SU, Leben dort bis 1934, Lenin-Orden, Brief an Else Lücking Nov. 1940 und Bericht Rita Dguravljova: Zeppenfeld/Pasch aaO

Einbürgerung, Rückkehr der Ehefrau, Nachforschungen: HStA Düsseldorf RW 58 18471

KP-Mitgliedschaft: HStA Düsseldorf RW 58 57344, 68108, PAAA Vernehmungen etc R 104557 Josef Klaus (Mitteilungen der Rückkehrer Josef und Willi Klaus erscheinen auch bei Zeppenfeld/Pasch aaO)

 

Lochthofen, Bernhard

Personendaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen, Geburtsurkunde. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Berufstätigkeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Ausreise, Trennung von der Ehefrau, Vetter Lorenz Lochthofen, Sowjetbürgerschaft: HStA Düsseldorf RW 58 13004. Die Angabe „1936“ für die Ausreise in „NKWD“ ist offenkundig unrichtig.

Aktive Verwendung: RCChIDNI 495175/117 Nr. 180

U-Haft, Wiederaufnahme in die Partei: BArch RY 1/I 2/3/84 Bl.4

Ende 1940 in Perm: Archiv Peter Erler, Berlin

Arbeitsarmee: C.Tischler, Flucht in die Verfolgung, S. 188f mit Belegen

 

Lochthofen, Lorenz

Personendaten: Auskunft Stadt Dortmund (Heiratsurkunde Eltern). Sonderfahndungsliste UdSSR.

Lebenslauf: BArch DY 30/IV 2/11/v.5001, Kaderakte, Lebensläufe vom 6.2.57 u. vom 9.12.62.

Studium KUNMS: BArch RY 1/I 2/3/81 Bl.33 Liste III. Jahresschule der Westuniversität (dort auch der Hinweis „ledig“). Auch B. Herlemann, Der deutschsprachige Bereich an den Kaderschulen der Kommunistischen Internationale, S.210f, und Biograph. Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 sowie PAAA Vernehmungen etc. R 104551 K.Antes.

WKP(b): BArch RY 1/I 2/3/81 aaO

Engels/Redakteur: Kaderakte aaO. Auch Biograph. Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 und Jarmatz u.a., Exil in der UdSSR, S. 317, 603. Feuilletons „Das Schreiben“ in DZZ v. 12.2.35 und „Von ‚Bettelowka‘ zum wohlhabenden Kollektivdorf“ in DZZ v. 9.1.36.

Verhaftung, Haftzeit, Workuta: Neuscheler, Die größte Sklaverei, S. 32. Kaderakte aaO Lebenslauf v. 6.2.57.

Brief an Pieck: Kaderakte aaO Schr. v. 14.VIII.47.

Rehabilitation in der SU: Kaderakte aaO Lebenslauf v. 6.2.57

Rückführung: PAAA Bestand Berlin A 505 Bl.88ff

SED-Rehabilitation: Gabert/Prieß, Dokumente, S. 161

Tätigkeiten in der DDR: SBZ-Biographie 3.A. Nachdruck 1965 S.217. „NKWD“ (Die Angaben dort über Tätigkeiten in der SU und die Verurteilung sind ungenau/unrichtig. Die Angaben bei Weber, Weiße Flecken, S. 83 sind falsch.)

Nachträglich bekannt geworden:

Tuttas traf L.L., den er als Leiter der KP im UB Buer abgelöst hatte, während seiner Zeit an der Lenin-Schule (1933/34) in Moskau. L.L. studierte an der KUNMS und stand vor dem Abschluß der Ausbildung als Journalist.

Q: Karl Tuttas, Einer von jenen  Erinnerungen, Halle 1980, S. 172ff.

 

Der Sohn Sergej L., Journalist , veröffentlichte 2014 eine Biographie seines Vaters

 

Lodenkämper, Hermann

Personendaten: Sonderfahndungsliste UdSSR (dort unrichtige Schreibung „Lodenkämpfer“)

Feuerüberfall auf SA: HStA Düsseldorf RW 58 51563 (A.Empting), Gestapo Frankfurt/M am Gestapo Düsseldorf 20.5.38, Gestapo Essen an Gestapo Düsseldorf am 24.6.38. HStA Düsseldorf RW 58 45025 (Angaben über Wwe. F.Lodenkämper).

HStA Düsseldorf RW 58 45025

Genehmigung der Emigration: BArch RY 1/I 2/3/346, Bl. 11, Schr. an Deutsche Vertretung in der Komintern, Gen. Heckert, unterzeichnet „Hans“ v. 21.6.1933 (dort unrichtige Schreibung „Lodenkemper“)

Brjansk: PAAA Vernehmungen etc R 104557 F. Kozjek

Bockermann: RCChIDNI 495 / 205 /6769 Kaderakte

Verschollen: Weber, Weiße Flecken, S. 63

 

 

Ludewig, Paul

 

Personendaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen und Stadt Recklinghausen. Danach amtliche Schreibweise „Ludewig“; sonst oft „Ludwig“.

Alle übrigen Angaben: PAAA Vernehmungen etc. R 104558. Sotschi außerdem: Zit aus Vernehmung Theodor Beyer in HStA RW 58 61179 Schwintling. Haft außerdem: HStA RW 58 57344, 68108, PAAA R 104557 Josef Klaus. Ausweisung: PAAA Vernehmungen etc R 104559 Nowicki. Rückkehr nach Recklinghausen: HStA Düsseldorf RW 58 39162 und 55655

 

Lückel, Mathias

Personendaten: Auskunft Stadt Essen, Geburtsurkunde. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit und polit. Tätigkeit in Deutschland, Emigration: RCChIDNI 495/205/4610 Kaderakte. HStA Düsseldorf RW 58 3498. Nach BArch Ry 1/I 2/3/346/50 entgegen Vermerk in der Kaderakte doch Anerkennung als Emigrant am 14.6.34.

Tätigkeit in der SU, Verhaftung, Parteiausschluß, Verurteilung: „NKWD“. HStA Düsseldorf aaO. Parteiausschluß: „NKWD“ S. 373, Kop. d. Orig. Auch RCChIDNI 495/175/100 Nr. 28

Ausbürgerung: PAAA R 100079 Ausbürgerungsakten. Hepp, Ausbürgerung S.41, Liste 38 vom 26.3.1938.

Nachträglich bekannt geworden: Verurteilung wg. „Teiln. an einer konterrev. terrorist. Org.“. Rehabilitierung am 21.71992 (Dokumentation Plener/Hedeler in Neues Deutschland v. 27.7.2001 S. 14)

 

Machmüller, Friedrich

Machmüller, Fritz

Personendaten: Für Eltern und Fritz: Stadt Bochum, Geb.urk. mit Vermerken. Für Herta: Stadt Gelsenkirchen, Meldekarte. Sonderfahndungsliste UdSSR

Sonstige Angaben: K.-H.Jahnke, Aus der UdSSR ins faschistische Deutschland ausgewiesen, BzG 2/91, S. 243f und die von ihm (ohne Quellenangabe) genutzte Gestapo-Akte HStA Düsseldorf RW 58 31770

Haft und Ausweisung Fritz Machmüller: PAAA Botschaft Moskau 393, Haftliste Okt. 1938 ( danach verhaftet März 1938). Mitteilung Botschaft Moskau an AA 10.1.1939 über Löschungen aus der Haftliste Okt. 1938. Auch Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S.148.

Nachträgliche Ergänzung

Am 4.12.1937 wurde Friedrich Machmüller von der Sondersitzung beim NKWD der UdSSR (ohne Bezug auf ein Gesetz) zu 10 Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Er starb am 21. April 1943 im Lager „Karlag“ (Verwaltungsgebiet Karaganda, Kasachische SSR). Es fanden sich zunächst keine Angaben über Todesursache, Bestattungsort sowie das Vorhandensein und den etwaigen Aufbewahrungsort der Archiv-Untersuchungsakte/ Strafakte F. Machmüller. Deshalb war ein Rehabilitierungsbeschluß nicht möglich.

Nach weiterer Suche wurden die Strafakten bei den ukrainischen Archivbehörden aufgefunden. Friedrich Machmüller, verhaftet am 16.11.1937 durch die NKWD-Abteilung Makejewka/Donezk, angeklagt der Spionage und konterrevolutionärer Tätigkeit, wurde mit Bescheid der Generalstaatsanwaltschaft der Russ. Föderation vom 14.1.2003 rehabilitiert.

Q: Schr. der Generalstaatsanwaltschaft der Russ. Föderation an Botschaft Moskau v. 20.11.2001, Nr. 13-2207-01. Bestätigt auf weitere Nachfrage durch Schreiben v. 19.9.2002, Nr.  7ud-607/02.

 Schreiben und Bescheid der GenStA der Russ. Föderation Nr. 7 ud-4987-02 v. 14.1.2003

Hinweis: nach den Erfahrungen aus anderen Fällen (vgl u.a. Böllert, Winter) ist mindestens nicht auszuschließen, dass die Angabe über den Todeszeitpunkt unrichtig ist.

 

Mai, Willy

Personendaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen, Meldeblatt (Dort auch Scheidung/Wiederheirat von Käthe Mai, in 2. Ehe Kiwitt). Auch Sonderfahndungsliste UdSSR.

Arbeit im Ruhrbergbau: Stammkarte der Bundesknappschaft

Lebensläufe von Willy und Käthe Mai: RCChIDNI 495/205/551 [d.i. zugleich Kaderakte Oskar Lange, zusammengeheftet]. PAAA Vernehmungen etc. R 104558 K.Mai.

Wohnung in Prokopjewsk: Emma Tromm, Erinnerungen  Leben unter dem „gewöhnlichen Stalinismus“, in: BzG 2/92, S. 188

Verhaftung: RCChIDNI 495/175/118 Bl.8, Nr. 257. Emma Tromms Brief vom 4.12.37 an die deutsche Sektion der Komintern bei: F.Zimmermann, „Ich liebe...“, S. 207f. „NKWD“ (dort allerdings ungenau „Dezember 1937“)

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Bl. 11 korrig in 29, Nr. 564.

Nachträgliche Ergänzung:

Auf Grund der Anordnung der NKWD-Kommission und des Staatsanwalts der UdSSR wurde Wilhelm (Willi) Reinholdowitsch Mai wegen der Teilnahme an konterrevolut. Tätigkeit nach Art. 58 2-6-9-11 des Strafgesetzbuches der UdSSR am 27.12.1937 zur Höchststrafe verurteilt. Auf Beschluß Nr. 816 des Militärtribunals des Militärbezirks Sibirien v. 28.8.1957 wurde die Anordnung aufgehoben, das Verfahren wurde eingestellt, da kein Straftatbestand vorlag. Mai ist in dieser Sache vollständig rehabilitiert.

Q: Schr. des Militärgerichts des Bezirks Westsibirien an die Deutsche Botschaft Moskau v. 27.8.2001 Nr. 1866

 

Marcinczyk, Johann

Personendaten: Sonderfahndungsliste UdSSR (mit Schreibung Marcinzik und Marczinczikfür Wilhelmine Marzinzik). HStA Düsseldorf RW 58 63476.

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft. Diese Stammkarte enthält einen Hinweis auf eine am 29.5.1961 bei der Aachener Knappschaft angestellte Dienstaltersberechnung. Der Vorgang wurde dann bei der Knappschaft unter dem unrichtig geschriebenen Namen „Johann Marzinzik“ mit dem richtigen Geburtsjahr geführt und inzwischen nach den üblichen Aufbewahrungsregeln vernichtet.

Ausreise: HStA aaO

KUNMS: PAAA Vernehmungen etc R 104551 K.Antes. Auch HStA aaO und PAAA Vernehmungen etc R 104563 Stawoski. Zwar berichtete Karl Szymzcak aus Essen (HStA Düsseldorf RW 58 39516 J.d.Graaf, Bl. 9ff, Vernehmung Essen 7.5.38), J.M. sei im Nov. 1934 auf der Lenin-Schule gewesen; aber er sagte das auch bei Maria Zacher, von der urkundlich belegt ist, daß sie auf der KUNMS war. S. kann die Einrichtungen wohl nicht unterscheiden.

Nachträgliche Ergänzung:

Das KUNMS-Studium bestätigt auch J.Köstenberger, Die Geschichte der KUNMZ, Jahrb. f. hist. Komm.forsch. 2000/2001, 248ff(276)

 Einbürgerung: HStA aaO

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 887

 

Margies, Rudolf sen. und jun.,

Margies, Stanislawa

Personendaten: Sonderfahndungsliste UdSSR. Auskunft Stadt Bochum, Geburtsurkunde Rudolf M. jun. (dort auch die korrekte Schreibweise des Geburtsnamens der Mutter). Auch PAAA R99661 Ausbürgerungen. Auch „NKWD“ weist auf die unterschiedlichen Angaben über das Geburtsjahr von R.M. sen. hin. Akten aus dem KPD/Komintern-Bereich nennen in der Regel die Geburtsjahre 1884 oder 1889. „Westliche“ Akten deuten eher auf das Jahr 1882 hin. Eine Geburts- oder Heiratsurkunde ließ sich nicht finden.

Nachträgliche Ergänzung:

Zur Biographie von R. Margies sen. weist Reinhard Müller, Menschenfalle Moskau, S. 111, Anm. 33, hin auf: Staatsanwalt, höre. Heraus mit Margies!, Berlin 1927; RGASPI f. 495, op. 205, d. 1786

 

Kriminelle Karriere: Volksstimme v. 1.11.1930 mit Zitat des „Vorwärts“ in HStA Düsseldorf RW 58 39689: „M hat sogar schon vor 30 J mit seiner Verbrecherlaufbahn angefangen“. Weber, Weiße Flecken, S. 84. „NKWD“.

Tscheka-Prozeß: Polizeipräsidium Stuttgart (Hrsg.), Die Komm. Partei, S. 59ff. M.Buber-Neumann, Kriegsschauplätze, S. 149ff. A. Brandt, Der Tscheka Prozess  Denkschrift der Verteidigung, S. 110. Auch PAAA R99661 Ausbürgerungen und B.Gross, Willi Münzenberg, S. 166f.-

Kundgebungen nach Amnestie: HStA Düsseldorf RW 58 39689. Auch Weber aaO.

Emigration der Familie: PAAA aaO. Für R.M. sen. RCChIDNI 495/175/ 134 Nr. 284

Nachträgliche Ergänzung:

Bald nach Margies’ Ankunft in Moskau schrieb Max Hoelz am 7.4.1931 an Stassowa, MOPR, und setzte sich für ihn ein (R.Müller, Menschenfalle Moskau, S. 111 Anm 32 unter Hinweis auf RGASPI f. 495, op. 205, d. 6506 (I) Bl. 29-32)

 

R.M. jun.: Mussijenko in Meyer-Stiens, Opfer wofür?, S. 72. NKWD-Akte Boden 3.Bd Bl.169R Nr. 10 in der Liste seiner Bekannten.

Lenin-Schule, Filmfabrik: „NKWD“

Dimitrow-Film: C.Tischler, Flucht in die Verfolgung, S. 38; Jarmatz u.a., Exil in der UdSSR 2. .A, S. 577f.- Herausgeschnitten: Krautter, Wie ich Russland erlebte, S. 190f (Sie nennt ihn „der dicke M“)

Deutschlehrer: Auf dem Donskoe-Friedhof beerdigt, ND v. 2.11.1993

Zur Biographie von R. Margies sen.: Staatsanwalt, höre. Heraus mit Margies!, Berlin 1927; RGASPI f. 495, op. 205, d. 1786

Nachträgliche Ergänzung:

R.Margies sen. wurde beschuldigt, Mitglied einer terroristischen trotzkistischen Gruppe unter Führung von Erich Wollenberg zu sein. Er sollte u.a. einen Bombenanschlag auf Dimitroff geplant haben. Der Fall findet sich eingehend dargestellt bei R. Müller, Menschenfalle Moskau (siehe oben).

 

Verhaftung: Auf dem Donskoe-Friedhof beerdigt, ND v. 2.11.1993 (Bis zu dieser Veröffentl. war das genaue Datum wohl nicht bekannt; so ausdrücklich: BArch DY 30/IV 2/4/459 Bl.6.). RCChIDNI 495/175/118 Nr. 268 (wie alle ohne Datum).

Parteiausschluß: Faksimile des Prot. v. 28.1.37 „NKWD“ S. 374, entsprechend RCChIDNI 495/175/100 Nr. 99. Für das in BArch DY 30/IV 2/4/459 Bl.6 (Rehabilitierung) genannte Datum 1.12.1936 findet sich keine Bestätigung.

Verurteilung, Erschießung: Auf dem Donskoe-Friedhof beerdigt, ND v. 2.11.1993

Ausbürgerung: Hepp, Ausbürgerungen, S. 17, Liste 14 v. 28.4.1937 (PAAA R 99661)

Verurteilung Stanislawa M.: „NKWD“

Ausreise, Arbeit, Verhaftung, Erschießung R.M. jun.:  Schurawlow, S. 300 Anm. 17. Mussijenko aaO. Die Toten von Butowo, Neues Deutschland 17.6.1993, S. 7

Rehabilitierung R.M. sen.: Auf dem Donskoe-Friedhof beerdigt, ND v. 2.11.1993. „NKWD“

 

Markewitsch, Alfred

Alle Angaben: „NKWD“ und BStU MfS HA IX/11 SV 170/88, Bd. 13 Bl. 29, Bd. 15 Bl. 61, Bd. 17 Bl. 5, Bd. 23 Bl. 7, Bl. 290, Bd. 24 Bl. 102.

 

Marzinzik, Friedrich

Schmidt, Lichter in der Finsternis, S. 50ff

Personendaten: Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft und RCChIDNI 495/205/549 Kaderakte.

Ausreise in die SU: Kaderakte aaO. PAAA Vernehmungen etc R 104558 Anna Marzinzik

Tätigkeiten auf Amerikanka: Vernehmung Bernhard Feldkamp PAAA Vernehmungen etc R 104553 Bernhard Feldkamp (Propagandaschriften). HStA Düsseldorf RW 58 44805 Vernehm. Albert Lemke, Zusatzblatt (Lenin-Schule). PAAA Vernehmungen etc. R 104555 Karoline Herzig und R 104557 Krök (Ossoviachim, Rote Armee). HStA Düsseldorf RW 58 63476 Johann Marcinczyk, Aussage S.Kasper, Vermerk Bl. 2 v. 3.8.37 und Abschrift Bl. 10 (Nach den Umständen ist offenbar F.M. gemeint. Die schwierig zu schreibenden, ähnlich klingenden Namen haben öfter zu Verwechslungen geführt.).

Dittbender-Liste: RCChIDNI 495/292/83 Bl. 38/47

Verhaftung, Verurteilung: Vernehmung B.Feldkamp aaO (19.7.37). R 104557 W. Klaus (Juli 1937). (Anna Marzinzik nennt zwar den 19.6.37; aber die übereinstimmende Datierung durch Klaus und Feldkamp und dessen zutreffende Beschreibung der Umstände sprechen für den Juli.) R 104560 Ossenkemper.

 

Meier, Erich

Personendaten: Auskunft Stadt Essen

Lebenslauf, Verfolgung SU und Deutschland: K.-H.Jahn, Aus der UdSSR ins faschistische Deutschland ausgewiesen, BzG 2/91, S.244f. Auch Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S.149, auch S.68, und „NKWD“.

Emigration: BArch RY 1/I 2/3/346, Blatt 44

Ausweisung: PAAA Botschaft Moskau 422, Verbalnote der Botschaft Moskau vom 1.12.1939 an VfAA.

Ausbürgerung: Hepp, Liste 140 v. 2.11.1939, PAAA R 99818

Hinweis: Bei HStA Düsseldorf liegt RW 58 4210, bei PAAA Vernehmungen etc R 104559 liegt das Rückkehrer-Vernehmungsprotokoll. Keine Auswertung aus Gründen des Datenschutzes.

 

Meinhold, Max

Transport, Tod: HStA Düsseldorf RW 58 4304. Danach Herkunft „Gegend von Essen“.

In Anscherka-Sudschenka: Auskunft P.Erler gestützt auf RCChIDNI 495/292/83/9

Herkunft Ruhrgebiet, Herbst 1937 in Haft: PAAA Vernehmungen etc. R 104553 Dworznik

Liste „nach draußen“: RCChIDNI 495/175/117/66

Ergänzung auf Grund von BArch R 58/9678 (RSHA/Kartei Gestapo-Verfolgte, M Bd. 15)

*19.11.1900 Oberlungwitz/ Chemnitz  +7.8.1938

 

Mergenthal, Karl

Schmidt, Lichter in der Finsternis, S. 64ff

Personendaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Im Donbass: PAAA Vernehmungen etc R 104555 Karoline Herzig

Arbeiter-Erfinder: H. Biefang, Ruhrkumpels in Sowjetschächten, S. 20ff

Verhaftung: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 270. Auch „NKWD“

Rückkehr Frau und Tochter: PAAA Vernehmungen etc R 104559 Anna Mergenthal

Repatriierung: PAAA Bestand MfAA Bd 1065 Bl.147, 131, Remigr.-Listen der SED

Cottbus: Ges. f. DSF, auf neuer straße

 

Michaelis, Ernst

Personendaten: Auskunft Stadt Bottrop. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit im Ruhrgebiet: Stammkarte Bundesknappschaft

Sowjetunion: „NKWD“. Emigrantenliste RCChIDNI 495/175/134 Nr. 734, 3.7.1934. Referenz für Oslislok: RCChIDNI 495/205/3071 Kaderakte. RCChIDNI 495/175/117 Nr. 426 („nach draußen“). Parteiausschluß RCChIDNI 495/175/100 13.3.1937 Nr. 131

 

Möllenhoff, Dietrich

Personendaten: Für D.M. Auskunft Stadt Dortmund, Geburtsurkunde. Für K.M. geb. Rebbe Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Umzug nach Marl, Ausreise in die SU: HStA Düsseldorf RW 58 61194 (Akte Franz Lewin)

Juny Kommunar, Leiter des komm. Theatervereins, Lenin-Schule: HStA Düsseldorf RW 58 44805 (Vernehm. Albert Lemke, auch Schr. Gestapo Essen an Gestapo Düsseldorf v. 10.1.39). PAAA Vernehmungen etc R 104558 F.Lewin

Verhaftung Eheleute M.: PAAA Vernehmungen etc. R 104563 Stawoski

Verurteilung Heinrich Möllenhoff: VdN-Kartei BArch

 

 

Mühlbeck, Ferdinand

 

Personendaten: Sonderfahndungsliste UdSSR. HStA Düsseldorf RW 58 54018. Bei „NKWD“ und in RCChIDNI 495/175/100 Nr. 517 „Herbert“.

Lebenslauf: PAAA Vernehmungen etc R 104559 (auch für Josef Mühlbeck) und HStA aaO. Auch „NKWD“

Verhaftung, Parteiausschluß, Ausweisung: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 276. RCChIDNI 495/175/100 Nr. 517 v. 2.12.1937. PAAA Botsch.Moskau 421, Schr. Poln.Rotes Kreuz 29.12.1938 an Botschaft Moskau. Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S.151u. 49 Anm. 166. Schafranek, Die Betrogenen  Österreicher als Opfer stalinistischen Terrors in der SU, S. 209.

Nachträgliche Ergänzung:

Rehabilitierung: Beschluß des Ob. Sowjets der UdSSR v. 16.1.1989

Quelle: Walter Baier/Franz Muhri, Stalin und wir  Stalinismus und die Rehabilitierung österr. Opfer, Wien 2001, S. 137. Dort auch Bestätigung der Ausweisung wegen Spionage

 

Zu Mühlbeck siehe auch Barry McLoughlin/Josef Vogl, ...Ein Paragraf wird sich finden  Gedenkbuch der österreichischen Stalinopfer (bis 1945), Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Wien 2013, S. 381f; dort auch eine Kurzbiografie des Bruders Josef M. Etliche Daten bei McLoughlin/Vogl weichen von den hier angegebenen ab.

 

Niefeld, Ernst

Personendaten, Lebenslauf, Ausreise, Arbeit in der SU, Eheschließungen, Haft und Rückkehr: PAAA Vern. etc R 104559. HStA Düsseldorf RW 58 32234.

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Stachanow: „Rückstände in der Planerfüllung werden aufgeholt – Ausländ. Bergarbeiter in Stachanow-Brigaden“ in DZZ v. 26.1.1935

Eingefleischter Kommunist: PAAA R 104402, AA am 24.1.1938 an GestapoAmt Berlin. Auch Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S. 125.

Nicht in der KP: PAAA Vernehmungen etc R 104557 W.Kitscha

 

Nowatzki, Franz und Klara, geb. Busch

Personendaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen, Geburtsurkunde Clara Busch. Sonderfahndungsliste UdSSR.

Lebenslauf: BArch DY 30/ IV 2/11/ v. 5047, Kaderakte Klara Nowatzki.

Repatriierung: Kaderakte aaO. PAAA Bestand MfAA, A 1065 Bd 16 Fiches 1 u. 2, Bl. 59-110

Parteirehabilitierung: Gabert/Prieß S. 164. In BArch DY 30/IV 2/4/474 ist der 16.12.1959 angegeben.

 

Nysenbaum, Max

Personendaten: Auskunft Stadt Castrop-Rauxel, Meldedaten, Geburts- u. Heiratsurkunden. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR. Todeserklärung Beschluß AG Castrop-Rauxel AZ 4 II 20/49. (Auch in amtlichen Akten findet sich wiederholt die Namensschreibung Nissenbaum)

Angaben zur Familie Meier Nysenbaum und zu den Familien Nysenbaum/Smilowski: Bericht von R. Herrmann-Nysenbaum

Aufenthaltsermittlung Gestapo: BArch R 58 2301 Bl. 239

Politemigrant: Emigrantenliste RCChIDNI 495/175/134 Nr. 529

Tätigkeit in Prokopjewsk: GAKO 177/3, Liste der ausl. Arbeitskräfte v. 1.7.1937 (dort auch SU-Staatsbürgerschaft). PAAA Vernehmungen etc R 104561 E.Rattay. F.Zimmermann, Ich liebe zu schreiben S. 190. Bericht R.Herrmann-Nysenbaum.

Verhaftung: „NKWD“. Verhaftetenliste RCChIDNI 495/175/118 Nr. 298.

Parteiausschluss: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 516 v. 2.12.37

SED-Rehabilitierung: BArch DY/30/IV 2/4/468 (Zu der dort erwähnten NS-Haft von 2 Wochen ist es nach der Familienerinnerung wegen der rechtzeitigen Flucht nicht gekommen.). Gabert/Prieß S. 164

Nachträgliche Ergänzung:

Der Zugang zur Kaderakte von Max Nysenbaum (RGASPI 495/205/6445) ermöglicht eine Reihe von Ergänzungen und Korrekturen zu seiner Biographie:

M.N. war das älteste von 5 Kindern des Metzgers Meyer Nisenbaum und seiner Frau Esther Adele Brzozowski. Er ging in Warschau zur Schule und machte dort eine Schneiderlehre. Während des 1. Weltkriegs wurde er von der deutschen Armee zur Dienstleistung in einem Pferdelazarett in Frankreich herangezogen. 1920 kam er in den Ruhrbergbau (Zeche Scharnhorst, später „Graf Schwerin“  in Castrop-Rauxel), arbeitete 1924 auch vorübergehend in Südfrankreich. 1923 KPD bis zum Verbot, dann wieder seit 1929; auch RFB-Mitglied; Funktionen auf örtlicher Ebene. Ende 1930 arbeitslos. Gefängnisstrafe im Zusammenhang mit der Parteiarbeit. Schutzhaft von März bis Anfang Juni 1933. Wegen erneut drohender Verhaftung nach Holland. Mit nachgekommener Ehefrau im Nov. 1933 über London per Schiff nach Leningrad, mit Unterstützung eines jüdischen Hilfskomitees, aber mit Genehmigung der Emi-Leitung der Partei in Holland. Im Dezember 1933 von Moskau nach Prokopjewsk. Erwerb der Sowjetstaatsbürgerschaft, auch für seine Frau. Fortbildung zum Steiger.

Tod der nachgeholten Tochter Edith im September 1936.

Ablehnung der Übernahme in die WKP(b) nach Anschwärzung in einem Schreiben der Parteigruppe Prokopjewsk (zugleich mit → Alois Binder).

Wiederholte vergebliche Versuche, von Prokopjewsk wegzugehen.

Parteiausschluß wegen Beitragsrückständen im Sommer 1937. Verhaftung am 11.11.37 nach Vorwürfen wegen eines Grubenunfalls und „antisowjetischen Verhaltens“.

Weitere Ergänzung:

Nysenbaum, Max Meierowitsch, vor der Inhaftierung in Prokopjewsk, ul Internationalnaja 8, Wohnung 7, verhaftet am 12. November 1937, verfolgt nach Beschluß der NKWD-Kommission und des Staatsanwalts der UdSSR vom 6. Januar 1938, verurteilt unter dem Vorwurf konterrevolutionärer Tätigkeit  zur Höchststrafe – Tod durch Erschießen. Rehabilitiert 1. August 1958, Militärtribunal des Militärbezirks Sibirien.

Quelle: Schr der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation, Moskau, Nr. 13-2207-2001 v. 17.5.2002, AW Nr. 004092, an Deutsche Botschaft Moskau. [Danach ist wohl davon auszugehen, daß M.N. am 6.1.1938 erschossen worden ist.]

 

Die Einsichtnahme in Akten der ehem. DDR zur Remigration der Politemigranten aus der SU zeigte, dass Ida Nysenbaum dort als 1948 remigrierte Politemigrantin geführt wurde. In den entspr. Akten des sowjet. Roten Kreuzes erscheint sie als Antragstellerin für eine Remigration. Die Ausreise scheint auf Seiten der SU und der SED/SBZ. als endgültig angesehen worden zu sein.

 

 

Oesterwind, Peter

Alle Angaben: PAAA Vernehmungen etc R 104560. PAAA Botschaft Moskau 416, Bericht Haftliste 11.10.1937, Amtsbezirk Botschaft Moskau, schweb. Verfahren, Ergänzung Bericht Jan. 1938 u. Bl. 502, 513. PAAA R 104402, GStAmt an AA v. 8.2.1938 mit Obdach-Listen

 

Oslislok, Ferdinand

Personendaten und Arbeit in Deutschland: Auskunft Stadt Bottrop. Stammkarte Bundesknappschaft. Die Schreibweise des Namens geht oft durcheinander, häufig sind Oslisloh und Oslislo.

Emigration, Verhaftung, Parteiausschluß: „NKWD“. Emigrantenliste RCChIDNI 495/175/134 Nr. 733. Verhaftetenliste RCChIDNI 495/175/118 Nr. 304. Parteiausschluß RCChIDNI 495/175/100 Nr. 130.

Emigration Theophil O. sen.: RCChIDNI 495/205/3071 Kaderakte

Theophil O. jun.: BVorst IG Bau, Bauarbeiter im Widerstand S. 87.Zu ihm und seinem Vater auch Auskunft von Walter Oslislok, Bottrop.

 

Ossenkemper, August

Personendaten: Auskunft Stadt Hamm, Heiratsurkunden

Lebenslauf: PAAA Vernehmungen etc R 104560

Verhaftung, Ausweisung: Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S. 152. Der sah damals, wohl wegen der Ausbürgerung, noch Zweifel, ob O. nach Deutschland zurückgekehrt sei.

Ausbürgerung: PAAA R 100076 Ausbürgerungsakten. M.Hepp, Ausbürgerung, , Liste 26, 11.12.1937.

 

Pautz, Josef

Pautz, Karl

Personendaten: Auskunft Stadt Essen, Urkunden. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR und PAAA R 100079 Ausbürgerungen.

Lebenslauf: PAAA Vernehmungen etc. R 104560/ HStA Düsseldorf RW 58 42572. PAAA R 104402, Schreiben Reichsführer SS an AA v. 15.1.1938. PAAA Vernehmungen etc R 104555 Heerwagen.

Ausweisung, Ausbürgerung: PAAA Botschaft Moskau 463, Schr. Botsch. Moskau an AA 26.12.1937. Schreiben Reichsführer SS aaO. PAAA R 104402, GenKons Kiew am 14.1.1938 an AA, AA am 24.1.1938 an GestapoAmt Berlin. Josefine Pautz: M.Hepp, Ausbürgerung Liste 38, 26.3.1938. Unwirksam: PAAA R 100079 Schreiben ReichsInnMin an Reichsführer SS v. 14.4.38.

Karl Pautz, Rückkehr Helene: HStA Düsseldorf RW 58 47653

KZ, Gnadengesuch: HStA Düsseldorf RW 58 42572

Helene nach Österreich: HStA Düsseldorf RW 58 42574

 

Pietsch, Paul

Personendaten: Sonderfahndungsliste UdSSR. Stammkarte Bundesknappschaft

Arbeit in Schlesien und im Ruhrgebiet: Stammkarte Bundesknappschaft

Vertrauter von J.d.Graaf: PAAA Vernehmungen. etc R 104557 Kuschnerus

Aktivist auf Juny Kommunar: DZZ v. 10.2.35 „Rekordleistungen durch sozialistischen Wettbewerb“. DZZ v. 11.3.35 „Kampf um die Wanderfahne“. DZZ v. 6.6.1935 „Sorgsame Behandlung der Menschen  -  Das Geheimnis der Erfolge des Gen. Pietsch“. DZZ v. 5.7.35 „Otlitschniki werden bevorzugt“.

SU-Staatsbürgerschaft: Zuschrift von M. Sommer in DZZ v. 5.11.35. HStA Düsseldorf RW 58 26262 Hertwig.

Verhaftung: PAAA Vernehmungen etc R 104563 Stawoski (Rückkehr Dez. 1937: „in der letzten Zeit verhaftet“). Auch Hertwig aaO.

Rückwandererheim Mettmann: : PAAA Vernehmungen R 104551 Friedrich Bachor sen

 

Pilny, Pauline

Personendaten: HStA Düsseldorf RW 58 48568, 30257, 3898, PAAA Vernehmungen. etc R 104560.

Eltern, Ausreise, Rückkehr: PAAA Vernehmungen etc. R 104560 / HStA Düsseldorf RW 58 30201. Auch HStA Düsseldorf Rückkehrer-Kartei, RW 58 62229. Kleingärtner: DZZ v. 3.6.1935 „Kleingärten in Schtschekino“. Ausschluß wegen Meckerei: PAAA Vernehmungen etc R 104564 Heinrich Wagner

 

Plathner, Wilhelm

Personendaten: Auskunft Stadt Duisburg und Familie P.

Leben in Deutschland, Ausreise, Leben in der SU, Verhaftung: K.-H. Jahnke, Aus der UdSSR ins faschistische Deutschland ausgewiesen, BzG 2/91 S.240 (Jahnke gibt nur den allgemeinen Quellenhinweis „Gestapoakten HStA Düsseldorf“. Dort findet sich allerdings weder eine Akte von Plathner noch ein Hinweis auf ihn in einer anderen Akte.) und : PAAA Botsch.Moskau 416, Haftliste Moskau, Zusammenstellung der in der UdSSR verhafteten deutschen Reichsangehörigen. Stand Juli 1937. Hier: Amtsbezirk Konsulat Charkow, schwebende Verfahren und PAAA Vernehmungen etc. R 104565 Heinrich Willems.

Ausweisung, Paßausstellung: PAAA Botsch. Moskau 419, Schr. GenKons Kiew an Botsch.Moskau v. 15.9.37. Nach Auskunft von P. Erler, Berlin, stammt das Ausweisungsurteil vom 22. August. In PAAA Botsch. Moskau 419, Blatt 431, Nr. 7 wird – wohl versehentlich und offenkundig unrichtig – der 28. März angegeben.

KZ-Haft und Rückkehr: K.-H. Jahnke aaO. Auskunft Stadt Duisburg

Hinweis: Ein im Jahre 2000 nicht freigegebenes Vernehmungsprotokoll des Rückkehrers W.Plathner liegt unter R 104560 im PAAA. (später durch eine in den USA lebende Enkelin freigegeben)

 

Proboll, Fritz

Alle Angaben: PAAA Vernehmungen. etc R 104560 Emma Proboll. HStA Düsseldorf RW 58 24605, 24606, 37894. PAAA Vernehmungen etc R 104553 Fenüs

F.P wurde am 10.5.2001 von der Staatsanwaltschaft der Oblast Kemerowo rehabilitiert. Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation an den Autor vom 7.5.2013, No. 12/13-793-01.

Die Rehabilierungsbescheinung wurde angeblich im Jahre 2001 von der Militärstaatsanwaltschaft an die Deutsche Botschaft Moskau gegeben. Sie ist in den Akten nicht auffindbar.

Nachfrage läuft.

 

Radusch, Johann

Personendaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen. HStA Düsseldorf RW 58 606. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR und Adreßbuch Essen 1929ff.

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Polit. Tätigkeit in Deutschland und in der SU: RCChIDNI 495/205/4687 Kaderakte. PAAA Vernehmungen etc. R 104553 Paul Hensel. PAAA Vern. etc R 104561/ HStA Düsseldorf RW 58 53156 Elfriede Roos. Auch „NKWD“ und PAAA Vern. etc R 104555 Hellmann. Für J.R. jun. Auskunft P. Erler, Berlin.

Verhaftung, Gef. Kiew, Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 321. PAAA Vern. etc R 104553/HStA Düsseldorf RW 58 8339 P.Drawert. RCChIDNI F 495 op 175 d 100 Nr. 425.

Verfahren Oberreichsanwalt: HStA Düsseldorf aaO. 1936 in Deutschland: PAAA Vernehmungen etc. R 104558 Ludwig.

Familie: Auskunft von Frau A. Radusch, Essen

Nachträgliche Ergänzung:

Weder im Zentralarchiv des FSB noch im Auskunftszentrum des Staatl. Histor. Zentrums des russ. Innenministeriums finden sich Informationen bezüglich einer Verurteilung oder zum Aufbewahrungsort der Strafakten.

Q: Schr. Der Generalstaatsanwaltschaft der Russ. Föderation an Botschaft Moskau v. 20.11.2001, Nr. 13-2207-01

 

Frau Karoline Radusch, die wohl einzige Überlbende der in die SU gereisten Familie, kehrte 1975 (sie muß um die Zeit ca 80 Jahre alt gewesen sein) als remigrierte Politemigrantin nach Deutschland (DDR) zurück. Über ihren Verbleib in der DDR ist nichts bekannt..

 

Rautenberg, Erich

Personendaten: HStA RW 58 63318. PAAA Vernehmungen etc R 104561 . Auch Sonderfahndungsliste UdSSR (dort Vorname Rudolf statt Erich). PAAA Vern. etc R 104561/ HStA Düsseldorf RW 58 53156 E.Roos

Herkunft in Deutschland, polit. Tätigkeit, Ausreise, Leben in der SU, Rückkehr: PAAA aaO. PAAA Vernehmungen etc R 104561/ HStA Düsseldorf RW 58 53156 Elfriede Roos. PAAA Vernehmungen etc R 104561/ HStA Düsseldorf RW 58 53156 P.DrawertHStA Düsseldorf RW 58 26576 Vernehmung Waltl.- Max Roos: HStA Düsseldorf RW 58, 53166, 67975, * 31.12.1901 in Altona, war nur 1932-1933 in der SU.

 

 

Robatzek, Wilhelm

 

Alle Angaben: PAAA Vernehmungen etc R 104561 Wilhelm und Elisabeth Robatzek.

Sportleiter: PAAA Vernehmungen etc R 104557, W.Kitscha

Rückkehr: PAAA Botschaft Moskau Personenakte Hermann Beusch, Karton 577

Nach der Rückkehr: Auskunft Elisabeth Karbaum, Gelsenkirchen

 

Rogalla, Hans

Personendaten: In den Meldeunterlagen und dem Geburtenregister für 1893 in Recklinghausen findet sich Hans Rogalla nicht. In keiner der sonst aufgefundenen Akten war mehr als das Geburtsjahr angegeben.

Angaben zum Lebenslauf: C.Tischler, Flucht in die Verfolgung S. 16, 18

Mitarbeiter der IAH: Babette Gross, Willi Münzenberg, S.137. Auch „NKWD“

Als RFB-Vertreter in Fernost: PAAA Botschaft Moskau 219 Polit. Beschwerden, Aufzeichnung AA v. 1.4.1930

Rügen: Auskunft P. Erler, Berlin (Archiv)

Verhaftung: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 336

Verurteilung, Rehabilitierung: U.Plener, Auskünfte einer NKWD-Akte über letzten Weg und Tod deutscher Kommunisten in der Sowjetunion (1936-1939), in: UTOPIE kreativ Heft 39/40, Jan./Febr.1994, S.130ff

 

Rosenthal, Leo

Personendaten: Auskunft Stadt Hamm. Für M. Franck-Rosenthal: BArch DY 30/IV 2/11/v. 3136 Kaderakte

Lebensläufe einschl. Parteitätigkeit in Deutschland und in der SU: SAPMO BArch RY 1/I 2/707/143, Bl. 23 (Buchhandlung Stuttgart). Kaderakte Margaritha R. aaO. Emigration: RCChIDNI 495/175/134 Nr. 1063. „Aktive Verwendung“: RCChIDNI 495/175/117 ListenNr 263f. Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 783. Nach der Verhaftung: Stammberger/Peschke, Gut angekommen – Moskau, S. 152. Weiterführung der Parteimitgliedschaft Margaritha R.: BArch RY 1/I 2/3/84 Bl. 17 und 20. BArch ZPA NL 36/517 S.7. Auch „NKWD“.

Alle auf Max Fürst gestützten Angaben: M.F., Talisman Scheherezade, S. 52ff(60), 200ff((207-209)

Rückführung Margaritha R., Rehabilitierung Leo R.: PAAA Bestand MfAA A 1065 Bd 31 Bl. 179ff und Kaderakte aaO

Die Toten von Butowo: ND v. 17.6.1993, S. 8

 

Rozowski, Willi

Personendaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen. PAAA Vernehmungen etc. R 104551 Friedrich Bachor und Anna Bachor. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Ausreise, Heirat, SU-Staatsangehörigkeit: Auskunft Stadt Gelsenkirchen. Vernehmung F.Bachor aaO. HStA Düsseldorf RW 58 11682 Wilhelmine Ruhrmann. Auch HStA Düsseldorf RW 58 63476 Marcinczyk und PAAA Vernehmungen etc R 104563 Stawoski.- Die Mitteilung von Anna Bachor aaO, W.R. sei im Kaukasus, läßt sich nicht einordnen. Der Verbleib in Baikaim und die Verhaftung dort sind belegt; für eine Zwischenzeit im Kaukasus gibt es sonst keine Anhaltspunkte.

Verhaftung: HStA Düsseldorf RW 58 8882 Martha Klein. Auch Wilhelmine Ruhrmann aaO.

Todesurteil/Rehabilitierung: Bescheinigung des Bezirksmilitärgerichts Westsibirien vom 25. September 2000 Nr. 1943

 

Ruhrmann, Willi

Personendaten: Auskunft Stadt Essen. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Lebenslauf: HStA Düsseldorf RW 58 11682. Auch  32247 (Einbürgerung), 2403 (Brief aus Baikaim, Anfrage W.R. sen. 1939), 11681 (Nachforschung 1937)

Nachträgliche Ergänzung: Eingetragen in die Liste „B“ nach draußen  vom Spätsommer 1937 unter Nr. 558. Quelle: RCChIDNI 495/175/117

Todesurteil/Rehabilitierung: Bescheinigung des Bezirksmilitärgerichts Westsibirien vom 25. September 2000 Nr. 1943

 

Saddei, Ernst

Personendaten: Auskunft Stadt Bottrop. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR.

Arbeit im Ruhrbergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Polit. Betätigung: Stadt Bottrop, 6. Jahrbuch 1929/30 - 1930/31, Bottrop 1932 (Typoskript). „NKWD“

Ausreise, Tätigkeit in der SU, Verhaftung: Auskunft Stadt Bottrop. „NKWD“. PAAA Vernehmungen etc R 104551 K.Antes. HStA Düsseldorf RW 58 66133 Franz Sellikat. RCChIDNI 495/175/118 Nr. 346 (Verhafteten-Liste). RCChIDNI 495/175/100 Nr. 417

 

Scheckenreuter, Charlotte

Schmidt, Lichter in der Finsternis, S. 118ff

Personendaten: Auskunft Stadt Essen (Beim Geburtsdatum gibt es Abweichungen in den verschiedenen Quellen)

Weitere Angaben: „NKWD“. R. Müller, Die Akte Wehner, S.295, 297, Anm. 179. M.Buber-Neumann, Als Gefangene, S.25f.- W. Eberlein, Geboren am 9. November, S. 87, erinnert sich anscheinend nicht mehr an das Zusammenleben mit M. Buber-Neumann und Ch. Sch., der langjährigen Partnerin seines Vaters.- Verhaftung: RCChIDNI 495/175/118 Bl. 40. Hepp, Ausbürgerungen Liste 14 v. 28.4.1937, PAAA R 99662.

Hinweis: Das Protokoll der Vernehmung von Ch.Sch. als Rückkehrerin findet sich bei PAAA Vernehmungen etc. R 104563.- Der von E.Schmidt genannte Ehemann oder Partner von Ch.Scheckenreuter namens Heinrich Schürmann ist am 6.5.1896 in Altendorf/Ruhr geboren, war KPD-Funktionär in Essen und später in der Emigration in NL, B, F. vgl. Handbuch der deutschspr. Emigr., 620,672.

 

Schmitt, Georg

Schmidt, Lichter in der Finsternis, S. 117. Der dort „Georg Schmidt“ genannte dürfte mit dem im Elsaß geborenen Georg L. H. Schmitt identisch sein.

Personendaten: BArch R 58 3230, Personalbogen Stapo RP Düsseldorf v. 14.9.1934. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR (dort „Schmidt, G.L.H.“)

Politund berufl. Betätigung: „NKWD“ (dort richtig „Schmitt“)

Tätigkeit im AM-Apparat der KPD-Ruhrbezirk, Beteiligung in der Sache Niederwerfer/Kloß: BArch Z/C 12065 Bde 1-4 (Erm.verf. Arnold Klein)

Politemigrant: BArch RY 1/I 2/3/346, Blatt 44 (Emigrationsgenehmigung, dort „Schmidt“). RCChIDNI 495/175/134 Nr. 345 (Anerkennung als PE). Auch HStA Düsseldorf RW 58 14824. Zum Emigrationsmotiv: BArch Z/C 12065 Bde 1-4 Bl.254 Aussage Karl Rattai v. 30.9.41.

Mil.pol. Schule in Moskau: Tischler, Flucht in die Verfolgung, S. 50 Anm. 83; auch schon B. Herlemann, Der Deutschsprachige Bereich an den Kaderschulen der Komm. Intern., IWK 2/82 S. 224 unter Hinweis auf HStA Düsseldorf (RW 58) 71901

Tätigkeit bei der MOPR: C.Tischler, Vom Helfer zum Verräter, in „Komm. verfolgen Komm.“, S. 299f

Referenz für Staudinger: RCChIDNI 495/205/5640

Verhaftung: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 376. Auch „NKWD“.

Rehabilitierung, Nachricht aus Uchta: BArch DY 30/IV 2/4/459 Bl. 8. (dort „Schmidt, Georg“)

Helmut Schmitt: HStA Düsseldorf RW 58 14824

 

Schürmann, Heinrich

Personendaten: Auskunft Stadt Duisburg, Geburtsurkunde, Stadt Mülheim/R., Meldeblatt. Sonderfahndungsliste UdSSR. RCChIDNI 495/205/4708 Kaderakte.- Hinweis: H.Sch. ist nicht identisch mit dem „Essener Kommunisten H.Sch.“, mit dem Charlotte Scheckenreuter zusammenlebte.

Lebenslauf: Kaderakte aaO

„Nach draußen“: RCChIDNI 495/175/117 Liste „B“ nach draussen Nr. 666

Verhaftung: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 393. Auch Kaderakte aaO

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 157

Wwe Schürmann: Adreßbuch Mülheim/R 1950

 

Schulz, Erich

Personendaten: Auskunft Stadt Essen, Geburtsurkunde

Lebensläufe Schulz und Wiernik: Asylantrag aus der Kaderakte und Lebenslauf Wiernik, Archiv Peter Erler, Berlin. Auch „NKWD“

Emigration: RCChIDNI 495/175/134 Nr. 1219

Begegnung Finkemeier: PAAA Vernehmungen etc R 104553, Gertrud Finkemeier

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 468

Repatriierung: PAAA Berlin Bestand MfAA A 505 Bl.88ff Liste Familienzusammenführung Botschaft Moskau

 

Schulz, Karl

Personenangaben: Auskunft Städte Gladbeck, Gelsenkirchen und Viersen, Heiratsurk. Ehefrau und Stieftochter

Arbeit im Ruhrbergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Ausreise in die SU, Arbeit im Bereich Charkow: Archiv P.Erler, Berlin, Sonderfahndungsliste UdSSR.- Ein „Schulz,K.“ in der Emigrantenliste der Komintern läßt sich nicht mit gehöriger Sicherheit mit ihm identifizieren.

Verhaftung; Rückkehr von Frau und Töchtern, Tod des Sohnes, Todeserklärung: Todeserklärungsakte AG Gelsenkirchen 11 Hs Sch 75-50.- Ein „Schulz, Karl“ ohne Geburtsdatum und -ort, verhaftet in Jaroslawl, ca. 200 km nordöstlich von Moskau und später aus der SU ausgewiesen, PAAA Botsch.Moskau 420, Zus.stellung der Ausweisungen Febr. 1938, scheint nicht mit ihm identisch zu sein.

 

Schwenk, Josef

Personendaten: Auskunft Stadt Essen, Geburtsurkunden Joseph und Margarete Maria Schwenk, letzte mit Sterbevermerk. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR und PAAA R 99694 Ausbürgerungen

Arbeit im Bergbau: Stammkarte Bundesknappschaft. Darin auch Hinweis auf Militärdienst im 1. Weltkrieg und Kindergeburten 1919 und 1920.

Ehefrau: Sonderfahndungsliste UdSSR. RCChIDNI 495/175/117 Liste „Besondere Entscheidung nötig“ Nr. 168. PAAA Vernehmungen etc R 104551 / HStA Düsseldorf RW 58 35919, Emma Bammerlin.- ASB-Schriftführerin: HStA Düsseldorf RW 26994.

PolitFunktionen in Deutschland: HStA Düsseldorf RW 58 37154. BArch R 58 3230 (Personalbogen StaPo Düsseldorf).

Ausbürgerung: PAAA R 99694 Ausbürgerungen und HStA Düsseldorf RW 26994. Hepp, Ausbürgerungen, Liste 92 v. 22.4.38.

Emigration: HStA Düsseldorf RW 58 37154 und PAAA R 99694 Ausbürgerungen (Paßverweigerung, -fälschung). RCChIDNI 495/175/134 Nr. 525 v. 23.11.33 „Müller, Josef Johannowitsch“).

Referenz für PE: RCChIDNI 495/205/5640 Kaderakte J.Staudinger. RCChIDNI 495/205/6769 Kaderakte K.Bockermann („Grete Schwänk“).

Beim Moskauer Rundfunk: HStA Düsseldorf RW 58 37154, Gestapo Düsseldorf 13.8.37

Ansherka-Sudshenka: PAAA Vern. etc R 104551 / HStA RW 58 35919, Emma Bammerlin und R 104553 Dworznik. DZZ v. 14.12.36 „Im Kampf um 6000 Tonnen Kohle“;

Nachträgliche Ergänzung: J. Sch. schrieb am 4.4.37 einen Bericht an Wilhelm Florin beim EKKI. Darin schilderte er sehr deutlich die unauskömmlich niedrigen Löhne der ausländ. Bergarbeiter, ihre schlechten Arbeitsbedingungen, ihre Beschimpfung als „Faschisten“ als Reaktion auf Reklamationen bei Schachtleitung und Gewerkschaft und die für ihn als „Kult-Massenarbeiter“ völlig fehlende Unterstützung durch Partei und Gewerkschaft.- Der Brief steht in drastischem Kontrast zu Schwenks Berichten in der DZZ. Ein Zusammenhang mit Schwenks Verhaftung ein gutes halbes Jahr später kann nur vermutet werden.

Quelle: Abschrift in der Kaderakte von Willi Harzheim RGASPI F. 495 op. 205 d. 4663 Bl. 23 (Zum Wortlaut siehe den link im Vorspann)

DZZ v. 15.4.37 „Bresche auf Schacht ‚Kirow‘“; DZZ v. 10.9.37 „Wir wollen dem Kusbass ein Beispiel geben“.

Agitator: Dworznik aaO.

Sowjetbürgerschaft: Emma Bammerlin aaO. Auch HStA Düsseldorf RW 26994

Komintern-Liste „Besondere Entscheidung“: RCChIDNI 495/175/117 Nrn. 168f („Müller, Helene und Müller, Josef“)

Verhaftung, Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/118 Nr. 278 („Müller, Josef“). RCChIDNI 495/175/100 Nr. 757 („Schwenk, Josef“). Auch Emma Bammerlin aaO.

Verbleib von Helene und Grete Schwenk: Stammberger/Peschke, Gut angekommen – Moskau, S. 250, 295, 302, 346 und 357. Schreiben des Zentralen Schriftarchivs des Stadtgerichts Prag v. 7.12.2000.

Hinweis: zu Paul Schwenk vgl. A. Vatlin, Die Komintern, S. 361

 

 

Schwintling, Georg

Personendaten (einschl. Heirat): Sonderfahndungsliste UdSSR (dort Schwindling, auch sonst häufige Schreibungsvarianten ). Auskunft Stadt Castrop-Rauxel. Die Stammkarte der Bundesknappschaft nennt als Geburtsort Ritterstraße Kr. Saarbrücken.

Arbeit in Deutschland, Militär: Stammkarte Bundesknappschaft

Polit. Betätigung, Flucht: BArch R 58 3236 (Akte Karl Käseberg). BArch R 58 2293 (Verzeichnis flüchtiger Kommunisten). Auch HStA Düsseldorf RW 58 61179; RW 58 33384.

Emigration: BArch RY 1/I 2/3/346, Bl. 11, Schr. an Deutsche Vertretung in der Komintern v. 21.6.1933. RCChIDNI 495/175/134 Nr. 447.

Im Donbass, Bergmann, Lehrer, Schulleiter, Zellenleiter, Sowjetbürger, KP-Redner, aktive Verwendung, Verhaftung: PAAA Vernehmungen etc R 104561 Roos; R 104555 Hensel; R 104558 Ludwig; R 104562 A.Siemers; HStA RW 58 26576 Erich Rautenberg. RCChIDNI 495/175/117 „aktive Verwendung“ („Schwindenig, Georg)

 

Selbiger, Josef

Personendaten: Auskunft Stadt Duisburg, Geburtsurkunde. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Lebenslauf bis zur Flucht ins Saargebiet: HStA Düsseldorf RW 58 66131. „NKWD“

Kurt Selbiger: HStA aaO. Peukert, Die KPD im Widerstand, S. 144

Frankreich: HStA aaO Polizeivermerk Saarbrücken v. 17.3.34 „ist nicht mehr hier, jetziger Aufenthalt unbekannt“. BArch RY 1/I 2/3/346 Bl.98 (Emigrationsgenehmigung)

Sowjetunion: R. Müller, Der Antikomintern-Block, in utopie kreativ Heft 81/82 (1997), S. 91f. Derselbe, Anhang zu „Der Fall des ‚Antikomintern-Blocks‘“, in Jahrbuch für hist. Kommunismusforschung 1996, S. 202ff. Auch derselbe, Der Antikomintern-Block. Prozeßstruktur und Opferperspektive, in: Utopie kreativ, Sonderdruck Dezember 1997, S.46ff und 51. RCChIDNI 495/175/134 Nr. 1101 (Anerkennung als PE). RCChIDNI 495/175/100 Nr. 839 v. 15.1.38 (Parteiausschluß)

Nachträgliche Ergänzung:

Passage aus dem Verhör von J.S. v. 2.4.1938 über die „Hauptaufgaben der konterrev. trotzkist.-terrorist. Gruppe“, der S. angeblich angehörte, zit. bei Reinhard Müller, Menschenfalle Moskau, S. 226

Weitere Ergänzung:

Eingehende biographische Darstellung Selbigers in:

Reinhard Müller, Josef Benjaminowitsch Selbiger – Zur Biographie eines „namenlosen“ Emigranten, in: EXIL  Forschung Erkenntnisse Ergebnisse, Nr. 1 2002, 23ff

Rehabilitierung: NKWD-Akte Hans Boden/G.Sobottka jun. 9.Bd Bl. 394ff.

 

Selitsch, Michael

Quellen: Herkunft und Auswanderung Archiv Peter Erler, Berlin. Arbeitslos: Biefang, Achtung! Hier sprechen..., S. 14. PAAA Vernehmungen etc R 104553 Peter Feldkamp und R 104558 Anna Marzinzik.

Nachträgliche Ergänzung: Selitsch, der im Donbass noch eine Tochter bekam, ist – wohl während des 2. Weltkrieges im Frühsommer 1943 -  nach Gladbeck zurückgekehrt. Er starb am 8.5.1947 bei einem Grubenunglück auf der Schachtanlage Zweckel.

Quelle: Stammkarte Bundesknappschaft, Meldekarte Stadt Gladbeck und „Nachrichten der Stadt Gladbeck“ Nr. 222 v. 27. Mai 1947

 

Sellikat, Franz

Sellikat, Karl

Personendaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen für Franz S. und Ehefrau. Für Karl S.: HStA Düsseldorf RW 58 24732 und RW 58 55282 und 4212 F.Rogalla.

Arbeit und polit. Tätigkeit in Deutschland Franz S.: HStA Düsseldorf RW 58 66133, Vernehmung v. 14.2.38. Stammkarte Bundesknappschaft.

Ausreise und Tätigkeit in der SU: Vernehmung aaO. PAAA Vernehmungen etc R 104561 F.Rogalla, R 104561 W.Robatzek, R 104557 W.Kitscha.

Parteireinigung, Antrag auf Sowjetbürgerschaft: Vernehmung aaO. PAAA Vernehmungen etc R 104551 Kath. Balzert.

Verhaftung, Ausweisung: Vernehmung aaO. PAAA Botschaft Moskau 463 Schr. Botschaft an AA v. 26.12.1937. Emmy S.: PAAA Vernehmungen etc R 104402 und HStA Düsseldorf RW 58 66132.

Ausbürgerungsantrag Franz S.: PAAA Botschaft Moskau 463, Schr GenKons Kiew an Botsch. Moskau v. 8.12.1937.

Karl S./L. Szymczak: HStA Düsseldorf RW 58 24732 Vernehmung 22.6.38, RW 58 66133 Bl. 27

Karl Sin der Konsomolzenschule und in der Roten Armee: HStA Düsseldorf RW 58 32112 F.Lewin. PAAA Vernehmungen etc R 104557 W.Klaus, R 104561 W.Robatzek.

KZ Buchenwald: HStA Düsseldorf RW 58 66133 Franz S., RW 58 24732 L.Szymczak.

Streit Buber-Neumann/Carlebach: Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S.. 112

 

Siemers, August

Alle Angaben: PAAA Vernehmungen etc. R 104562 August, Auguste und Luise Siemers.

 

Siepmann, Otto

Personendaten: Auskunft Stadt Hattingen. PAAA Vernehmungen etc R 104562 O.Siepmann

Arbeit in Deutschland und in der SU, Ausreise, Heirat, Haft, Ausweisung: Vernehmung aaO und R 104562 E.Siepmann. Stammkarte Bundesknappschaft. Auch R 104552 J.Breilmann, R 104557 A.Kuschnereit jun.

 

Splittorf, Franz

Personendaten und alle Angaben zum Lebenslauf: HStA Düsseldorf RW 58 61507 (Vernehmungsprotokoll auch im PAAA). Stammkarte Bundesknappschaft (dort Geburtsort Somborn Kr. Dortmund. Somborn liegt auf Bochumer und Dortmunder Gebiet).

Arbeit in Brjansk und Kramatorsk, Ausweisung auch: PAAA Vern. etc R 104557 W.Kitscha

Rückkehr nach Oberhausen: PAAA R 104402 (Obdachliste 29.3.1938 Nr. 315)

 

Stark, Else

Personendaten: Sonderfahndungsliste UdSSR. BArch DY 30/IV 2/11/ v. 5169 Kaderakte Else Stark. PAAA Bestand MfAA A 1065 Bd. 40 Bl. 19-58 Repatriierungsakten

August Stark im Ruhrbergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Emigration August Stark: RCChIDNI 495/175/134 Nr. 787 v. 2.9.1934

Leben in der SU, August Stark nach Spanien, Else Stark in Internierung und Zwangsansiedlung, Repatriierung: Kaderakte und Repatriierungsakten aaO. Auch PAAA Vernehmungen etc R 104551 Hermann Beusch und R 104551 Kath. Balzert (zu der Zeit in Brjansk). Zur Zwangsansiedlung auch SAPMO BArch IV 2/11/188/108.

SED-Rehabilitierung: Gabert/Prieß, Dokumente, S. 172. Auch SAPMO BArch IV 2/4/458.

 

Staudinger, Hermann

Staudinger, Josef

Schmidt, Lichter in der Finsternis, S.124ff

Personendaten: Auskunft Stadt Essen. Für Josef St. auch Sonderfahndungsliste UdSSR und PAAA Ausbürgerungen R 99703 sowie Hepp, Ausbürgerung, S. 58, Liste 53 v. 24.6.1938. Für den Sohn Walter gibt es nur Angaben von H.Staudinger in RCChIDNI 495/205/1366 Kaderakte; er ist danach 1938 gestorben. Das Todesdatum von H.Staudinger ist dem Brief von Lucie Eggert in ihrem Brief v. 11.5.1942 an Gen. Dietrich, Kaderakte aaO Bl. 22 entnommen. Das bei E.Schmidt, Lichter in der Finsternis, Bd. I, S. 386 angegebene Datum v. 31.12.1942 dürfte der Zeitpunkt einer Todeserklärung sein.

Lebenslauf H.St.: Kaderakte aaO. Aufgabe des Friseurgeschäfts: RCChIDNI 495/205/5640 Kaderakte J.St. Lebensläufe v. 24.XI 33 und v. 14.XII 33.

Lebenslauf J.St.: Kaderakte aaO. Heirat, Kind und Scheidung: Auskunft Stadt Essen. Auch Fragebogen Bl. 3ff Kaderakte. HStA Düsseldorf RW 58 32247 Vernehm. Wilhelmine Ruhrmann.

Rote Ruhr-Spartakiade: National Zeitung Organ der NSDAP 4.7.1932 S. 1. Darstellung J.St. Kaderakte aaO Lebenslauf v. 24.XI 33 Bl. 5f

Haltung der Parteileitung, Emigration von J.St.: : Zeugenaussage Karl Rattai, Vernehmung V-Mann in Amsterdam [früher Kraftfahrer bei KPD/Ruhr-Echo in Essen] am 27.8.41, Bl. 240ff, in BArch Z/C 12065 (Strafverfahren gegen Arnold Klein) und Ermittlungsakte BArch R 58 3236 Karl Käseberg. Käseberg wurde in dem Zusammenhang im Juni 1938 zu 3 Jahre Zuchthaus verurteilt. Er starb am 8.1.40 in Sachsenhausen an Lungenentzündung.

„an verschiedenen Frontabschnitten der Partei“: Gesuch v. 9.5.41 an Berija u.a. in Kaderakte H.St. aaO

Verhaftung und Schutzhaft H.St., Schicksal von Theo Staudinger: HStA Düsseldorf RW 58 20912. Gesuch v. 9.5.41 an Berija u.a. in Kaderakte H.St. aaO

Emigration von H.St., Einbürgerung: Kaderakte aaO, Schr. Heckert, Deutsche Vertr. beim EKKI an MOPR v. 8.7.34. RCChIDNI 495/175/134 Emigrantenliste Nr. 981, 13.5.1935. Bericht v. 14. April 1942 an Genossen Grusman, Sekretariat Bagara-Kirowkogo Rayon, Station Sir-Darja, Taschkent Eisenbahn in der Kaderakte. Auch Darstellung im Gesuch v. 9.5.41.

J.St. in Stalingrad und an der KUNMS: Kaderakte aaO Fragebogen v. 27.I.35

H.St. Ablehnung der Übernahme in die KPdSU: Kaderakte aaO Vorlage an die Prüfungskommission für den 13.6.36 und handschrftl. Vermerk von Weber.

Begegnung mit Anna Herzig: vgl. Schmidt, Lichter in der Finsternis, Bd.3 S.124ff. Vgl. auch HStA Düsseldorf RW 58 32247 Wilhelmine Ruhrmann, die berichtet, daß H.St. wohl im Emigrantenheim als Heilpraktiker arbeite.

Nachfrage der Gesundheitsbeh., Geldprämie, Rentenangelegenheit, Hausbau mit R.Kluczkowski: Kaderakte aaO Schr. und Vermerke vom 15.II.37, 18.II.37, 2.VII.37 und 23.IV.39 sowie Gesuch v. 9.V.41. BArch RY I 2/3/81 Bl. 32

J.St. als Instrukteur im Kusbass: Kaderakte H.St. aaO Gesuch v. 9.V.41. HStA Düsseldorf RW 58 32247 Vernehm. Wilhelmine Ruhrmann. HStA Düsseldorf RW 58 65284 Fritz Waschwill und RW 58 65282 Minna Waschwill. – Mahnung an W.Harzheim: Emma Tromm,. Erinnerungen  Leben unter dem „gewöhnlichen Stalinismus“, in: BzG 2/92, S. 185ff(190). Bericht an die deutsche Vertretung“ bei R.Müller, Deutsche Politemigranten in der SU, in Weber/Mählert, Terror, S. 157

Ausbürgerung J.St.: vgl. Angaben bei Personendaten

Verurteilung von J.St., Gesuch von H.St.: Kaderakte H.St. aaO

Information an EKKI wg Grete Krause: Vermerk „Aus einer Mitteilung von Dietrich“ v. 11.2.41 in Kaderakte H.St. aaO

R. Kluczkowski: siehe dort

Evakuierung, Haft, Tod von H.St.: Bericht an Genossen Grusman, Sekretariat Bagara-Kirowkogo Rayon, Station Sir-Darja, Taschkent Eisenbahn v. 14.April 1942 in Kaderakte H.St. aaO. Schreiben Lucie Eggert an Gen. Dietrich v. 11.5.42 ebenda.

Brodnik: Der Name dieser österreichischen kommunistischen Emigrantin taucht im Zusammenhang mit H.St. zum ersten Mal in der Zeit seiner Evakuierung auf. Der „Bericht an Genossen Grusman“ enthält folgende Angaben zu L.B.: Brodnik Ludmilla Branzewna, * 1889 in der Steiermark, Österreicherin, jetzt staatenlos oder Sowjetbürgerin, wegen KP-Zugehörigkeit aus Österreich ausgewiesen, mit Parteizustimmung in die SU emigriert. Krank, sieht schlecht.- Hund: Möglicherweise Fritz Hundt aus Hannover, der nach Verhaftung 1939 wieder freigelassen worden war.

Brief Ulbricht an Kaderabt. v. 29.5.42 in Kaderakte H.St. aaO. Der Brief von L.B. liegt nicht in der Kaderakte.- Lucie Eggert jedenfalls überlebte die Verbannung; ihr Name erscheint in einer Kaderliste von Jan. 1944, vgl. P. Erler, Heeresschau und Einsatzplanung, in Schroeder/Wilke, Geschichte und Transformation des SED-Staates, S. 64.

 

Steinberg, Walter

Personenangaben: G.von Roden, Geschichte der Duisburger Juden, Duisburger Forschungen, Bd 34, S. 1317f

Alle anderen Angaben: PAAA Vernehmungen etc R 104563. Zu Agro-Joint vgl. Tischler, Flucht in die Verfolgung, S. 65ff

 

Steinmetz, Siegfried

Einzige Quelle für alle Angaben: PAAA Vernehmungen etc R 104563 und HStA Düsseldorf RW 58 15028.

 

Stickling, Emil

Personendaten: Auskunft Stadt Bochum, Geburtsurkunde mit Vermerken. Stammkarte Bundesknappschaft. PAAA Vernehmungen etc. R 104563

Lebenslauf Deutschland und SU: Vernehmungsprotokoll aaO

Aussagen des Vorgesetzten in Leninsk: HStA Düsseldorf RW 58 36218 Heinrich Reckert, Obersteiger/Betriebsleiter, in Recklinghausen am 4.2.38.

Sozialistischer Wettbewerb mit dem Donbass: DZZ v. 17.1.35

Prozeßbericht: DZZ v. 20./21./22./23.11.1936. Aussagen über Verurteilung auch: PAAA Vern. etc R 104560 Frau Proboll, R 104553 Fenüs.- Nach einem Vermerk in GAKO R-177/3 Delo 5 Bl. 275 betrug die Zahl der Getöteten 10, dazu kamen 14 Verletzte. An den mit Stickling Verurteilten wurde die „Höchststrafe“ vollstreckt.

Nachträgliche Ergänzung:

Stickling wurde von der  Sicherheitspolizei Lublin  noch bis zum 28. Februar 1940 festgehalten, ehe er mit einem Sammeltransport ins „Reich“, zunächst nach Neu-Bentschen „überführt“ wurde.

Q: BArch Z/R 925 Akte 4 Bl. 12, Bescheinigung über die Berechtigung, die Gouvernementsgrenze zu überschreiten

 

Symanek, Willi

Personendaten: Auskunft Stadt Bochum, Geburtsurkunde mit Beischreibungen. Stammkarte Bundesknappschaft. HStA Düsseldorf RW 58 13638

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Leben in der SU, Haft, Rückkehr, Ermittlungsverfahren in Deutschland: BArch NJ 12239 Bde 1-2, mit Vernehmungen u.a. von Kurt Antes, Paul Ludwig, Theodor Beyer, Erich Rautenberg, Wilhelm Hellmann und Paul Hensel. HStA Düsseldorf RW 58 61179 Schwintling, dort Vernehmung Th. Beyer. PAAA Vernehmungen etc R 104559 F.Nowicki

 

Szymczak, Ludwig

Personendaten und Lebenslauf : HStA Düsseldorf RW 58 24732, auch PAAA Vernehmungen etc R 104562. Zur Heirat auch PAAA Vernehmungen etc R104551 Katharina Balzert.

Aktives Mitglied der KP-Zelle: PAAA Vernehmungen etc R 104555 / HStA Düsseldorf RW 58 30708 Harpeng, mit Hinweis auf Kozjek und Drawert. PAAA Vernehmungen etc R 104561 Robatzek.

FSellikat und KZ-Einlieferung: HStA Düsseldorf RW 58 24732 und RW 58 66133 Vernehmungen VI ´37 und II ´38.
Nachträgliche Ergänzung:
L.S. wurde am 4.4.1945 im Lager Dora des KZ Buchenwald erschossen. L.S. hatte sich zusammen mit seinem Genossen Georg Thomas der KPD freiwillig für die Funktion der Lagerältesten im Außenlager Dora zur Verfügung gestellt. Beide hatten sich dort geweigert, auf Verlangen der SS zwei angebliche Saboteure unter den Mithäftlingen zu erhängen. Q: L. Niethammer, Der 'gesäuberte' Antifaschismus Die SED und die roten Kapos von Buchenwald, Berlin 1994, S. 443

 

Tessmer, August

Personendaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen und Stadt Hamm. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Leben und Verhaftung in der SU: DZZ v. 23.4.36 „Stachanow-Methoden durchgesetzt – die DZZ hilft“. PAAA Vernehmungen etc R 104557 F.Kozjek, R 104557 W.Kitscha. HStA RW 58 35907, 42884 Vernehm. Katharina Balzert und Gestapo-Auswertung dazu. HStA Düsseldorf RW 58 66133 Vernehmungen Franz Sellikat VI´37 und II´38.

 

 

Tobeler, Karl

 

Personendaten: Auskunft Stadt Dortmund, Geburts-, Heiratsurkunde. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Lebensläufe: BArch DY 30/IV 2/11/v.5192. „NKWD“. RCChIDNI 495/175/100 Nr. 794 Parteiausschluß. Ehe mit H.Pigorsch: Archiv P. Erler, Berlin. Erschossen: Die Toten von Butowo, Neues Deutschland 17.6.1993, S. 7. Rehabilitierung: Gabert/Prieß S. 173

 

Trussat, Max

Personendaten: Auskunft Stadt Ahlen. Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit im Ruhrbergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Aus der SU: PAAA Vernehmungen etc R 104557 Kath. Balzert, R 104559 Niefeld. HStA Düsseldorf RW 58 66133 Vernehmung Franz Sellikat. PAAA Vernehmungen etc R 104561 Frau Robatzek, polizeil. Vermerk.

 

Umek, Hermann

Personendaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen

Lebenslauf: PAAA Vernehmungen etc R 104564.

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Verhaftung, Abschiebung: PAAA Botschaft Moskau 422, 393 Haftlisten, Sammelausweis VII

Rückkehr Frau und Sohn: Auskunft Stadt Gelsenkirchen und Mitteilung von Hermann Umek jun., Lemgo

 

Verfürden, Hubert

Personendaten: Hepp, Ausbürgerungen, S. 76, Liste 67 v. 9.9.1938. Sonderfahndungsliste UdSSR.- Weder Geburts- noch Heiratsurkunde enthalten eine Beischreibung über Tod/Todeserklärung (Auskunft Stadt Mülheim/Oberhausen)

Arbeit im Ruhrbergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Politische Tätigkeit in Deutschland und Emigration: „NKWD“. BArch RY 1/I 2/3/346 Bl.98. BArch R 58 2293, Verzeichnis flüchtiger Komm. Nr. 401. HStA Düsseldorf RW 58 16854 und RW 58 6665. RCChIDNI 495/175/134 Nr. 1023.

Aufenthalt in der SU, Verhaftung, Parteiausschluß: : PAAA Vernehmungen etc R 104565 Heinrich Willems. PAAA Botsch.Moskau 419, Zus.stellung der Haftfälle, die vom 15.8. bis 9.9.37 bekannt wurden. PAAA Botschaft Moskau 416, Liste April 1938, Kons. Kiew Nr. 14. PAAA Botschaft Moskau 463, Verbalnote Botschaft Moskau an VfAA v. 6.12.1937. PAAA Botschaft Moskau 393 Haftliste Jan. 1941 Nr. 39. RCChIDNI 495/175/118 Nr. 427, Verhaftetenliste. RCChIDNI 495/175/100 Nr. 398, Parteiausschluß.

Ausbürgerung: PAAA R 99718 Ausbürgerungen.

Nachtrag: Nachkommen von H.V. leben heute noch in Nordrhein-Westfalen.

Vostry, Josef

Personendaten: Auskunft Stadt Duisburg, zu Alinda Reichardt-Vostry Auskunft Stadt Wolmirstedt, Geburtsurkunde.- In „NKWD“ ist es zu einer Verwechslung gekommen. Das dort genannte Geburtsdatum und der Geburtsort gehören zu einem Gleichnamigen, möglicherweise entfernt Verwandten, der in Gladbeck und Gelsenkirchen gewohnt hat, in einem Hochverratsprozeß vor dem OLG Hamm am 31.12.1935 freigesprochen wurde und am 17.1.1940 die deutsche Staatsangehörigkeit erhielt. Die Verwechslung scheint einen frühen Ursprung zu haben, da von diesem J.V. anscheinend schon zu NS-Zeiten zu Unrecht notiert wurde, er sei in die SU emigriert. Vgl. Meldekarte Stadt Gelsenkirchen; BArch VGH/Z-D 18, Bl. 1-3,43 und R 58 2277 Bl. 153ff; HStA Münster Personenakten 8820 und 44562; Sammlungen des Instituts für Stadtgeschichte Gelsenkirchen.

Übrige Angaben: PAAA Bestand MfAA A 1065 Bd 44 Bl. 10, 14ff. SED-Rehabilitierung: Gabert/Prieß S. 174. Todesdatum Alinda Vostry: Auskunft Archiv P.Erler, Berlin, nach VdN-Akte 25220.

 

Waschwill, Fritz

Alle Angaben: HStA Düsseldorf RW 58 65284 und RW 58 65282 Fritz und Minna W. Auch RW 58 32247 Wilhelmine Ruhrmann

 

Weber, August

Personendaten: Auskunft Gemeinde Selm. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Politische Tätigkeiten: „NKWD“

In der SU: „NKWD“. PAAA Vernehmungen etc R 104558 Wilh. Lindemann; R 104560 H. Ogrzal; R 104562 Schmittka; R 104553 A. Dreyer. Emma Tromm, Erinnerungen, Bl. 34, BArch Sg y 30 1293. RCChIDNI 495/175/118 Nr. 435 (Verhaftung). RCChIDNI 495/175/100 Nr. 567 (Parteiausschluß).- Auskunft Frau Maria Reitenbach-Weber.

Nachträgliche Ergänzung

Rehabilitierungsbescheinigung Bezirksmilitärgericht Westsibirien: die Anordnung der Kommission des NKWD v. 31.12.1937 aufgrund einer unbegründeten Anklage auf Höchststrafe wegen Beteiligung an konterrev. Tätigkeit wird aufgehoben durch Beschluß des Militärtribunals des Militärbezirks Sibirien Nr. 1363 v. 22.11.1957. Das Verfahren wird wegen fehlenden Tatbestandes eingestellt. August Augustowitsch Weber ist in dieser Sache vollständig rehabilitiert.

Q: Schr des BezMilitärgerichts Westsibirien Nr. 2756 an die Botschaft Moskau  v. 24.12.2001

A.W. ist also nicht am 16.2.1942 in der Haft gestorben, sondern wohl noch am 31.12.1937 erschossen worden.

 

Wergowski, Erich

Personendaten: Auskunft Stadt Gelsenkirchen. Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit in Deutschland: Stammkarte Bundesknappschaft

Aufenthalt und Verhaftung in der SU: PAAA Vernehmungen etc R 104561 W.Robatzek, HStA Düsseldorf RW 58 66133 Vernehmungen. Franz Sellikat VI´37 und II´38, PAAA Vernehmungen etc R 104557 / HStA Düsseldorf RW 58 61224 W.Kitscha.

 

Wieser, Hans

Personendaten: Personenstandsurkunde, NRW Personenstandsarchiv, StA Essen I 645/1896. Auch Sonderfahndungsliste UdSSR

Arbeit im Bergbau: Stammkarte Bundesknappschaft

Alle übrigen Angaben: PAAA Botschaft Moskau 393. HStA Düsseldorf RW 58 46203 Vermerke v. 19.2.34 und v. 15.5.1941

 

Willmers, Hermann

Alle Angaben: PAAA Vernehmungen etc. R 104555; HStA Düsseldorf RW 58 26262, 50763 Hertwig

 

Winter, Franz

Alle Angaben: PAAA Vernehmungen etc R 104565 und : HStA Düsseldorf RW 58 42870, 11930. Auch PAAA Vernehmungen etc R 104564 Umek.

Nachträgliche Ergänzung:

Vgl. die auch Winter betreffende Ergänzung bei Fritz Baltes

 

Wortmann, Adolf

Personendaten: Auskunft Stadt Witten

Alle übrigen Angaben: PAAA Vernehmungen etc R 104565 Adolf und Auguste Wortmann.- KPD-Mitgliedschaft: „W. soll nach Auskunft des GStAmtes Berlin der KPD nahegestanden haben“, PAAA Botsch.Moskau 416, Haftliste Moskau, Stand Juli 1937. Amtsbezirk Konsulat Charkow schweb. Verfahren Nr. 12. „KPD-Mitglied“, Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, allerdings ohne Quellenangabe. Wortmann selbst verneint jedes polit. Engagement.- Die Zeitangaben für die Ankunft in Witten gehen etwas auseinander: Meldeunterlagen: Adolf W. 25.12.37, Auguste W. 17.3.38. Eigene Angaben: Adolf W. 14.1.38, Auguste W. 10.3.38. Liste Nordmarkstraße, Berlin für Auguste W.: 11.3.38, Veränd. v. 9.-16.März 1938 zum Verzeichnis der ... Rückwanderer aus Sowjet-Russland, Nr. 954 und 955, PAAA Pol V 58-5 Band 3.

 

Wrobbel, Gustav

Personendaten: Auskunft Stadt Hagen, Geburtsurkunde, Adreßbuch. Darin kein Sterbevermerk.

Polit. Aktivitäten und Verhaftung in Deutschland: HStA Düsseldorf RW 58 890 und BArch R 58 3742. Auch „NKWD“

Emigration: RCChIDNI 495/175/134 Nr. 1153 v. 23.2.1935. RCChIDNI 495/175/117 Nrn 209f Liste A „Emil und Emilie Stölzer“.

Verhaftung: „NKWD“

Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 763

Nachträgliche Ergänzung/Änderung: Die Anerkennung als Emigrant ist vom 23.2.1936. Die Jahresangabe 1935 beruhte auf einem Lesefehler.
G.W. wurde nach seiner Entlassung aus dem KZ Esterwegen, verraten von dem damals (und 1944/45 noch einmal) als Vertrauensmann der Gestapo tätigen Wuppertaler Genossen Heinrich Muth, Anfang Mai 1935 in Lüdenscheid noch einmal festgenommen; der Zeitpunkt der Entlassung ist nicht bekannt. Q: StArch Münster GStA Hamm 1. Inst. Nr. 6382 Vernehm. Muth v. 15.5.1935

 

Wrobel, Paul

Alle Angaben: PAAA Vernehmungen etc R 104565 Wrobel und R 104557 Krützner

 

Zacher, Maria

Zacher, Gustav

Personendaten: Auskunft Stadt Marl. Ob der Geburtsort von Maria Prizibylla Ellguth Kr. Namslau oder Kr. Neumarkt war, ließ sich nicht feststellen. Sonderfahndungsliste UdSSR

Leben in Marl, Ausreise in die SU, Leben dort: RCChIDNI 495/205/6437 Kaderakte Maria Zacher. Studium KUNMS auch: B.Herlemann, Der Deutschsprachige Bereich an den Kaderschulen der Kommunistischen Internationale, S. 211. PAAA Vernehmungen etc. R 104551 K.Antes

Verhaftung, Tätigkeit der Kinder: PAAA Vernehmungen etc. R 104563 Stawoski, R 104555 Anna und Karoline Herzig, R 104558 F.Lewin. HStA Düsseldorf RW 58 39516 J.d.Graaf, Bl. 9ff, Vernehmung Karl Szymczak 7.5.38.

 

 

Ohne Verhaftung Ausgewiesene und zur Ausreise Genötigte

 

Dworznik, Josef

Quelle: PAAA R 104401, Bericht Botschaft Moskau an AA v. 17.12.1937 Anl.1.

 

Feldkamp, Peter

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104553

 

Grünheid, Hugo

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104564 Heinrich Wagner

 

NachträglicheEinfügung:

Klar, Alfred

Quellen: HStA Düsseldorf RW 58 21735, 66194 (Vernehmung in Duisburg am 23.9.37) und RW 36-30 Bl. 68f

 

Kurz, Julius

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104557. Stammkarte Bundesknappschaft. Auskunft vom 30.6.99 von Heinz Remus, Herne-Wanne

 

Lietz, Walter

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104558. Auch Biefang u.a., Achtung! Hier sprechen, S. 45

Murach, Emil

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104559

 

Mutmann, Fritz

Quellen: PAAA Vernehmungen etc. R 104559. Auskunft Stadt Herne. Stammkarte Bundesknappschaft. PAAA Vernehmungen etc R 104557 J. Kurz, R 104562 Schmittka, R 104561 Grete Remus

Nachträgliche Ergänzung:

Mutmann war jedenfalls im November 1938 im KZ Sachsenhausen

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104566 Otto Zähler, angehängter Polizeibericht BO 18.11.38

 

Nowicki, Franz

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104559 / HStA Düsseldorf RW 58 5108. PAAA Vernehmungen etc R 104559 Emil Murach, R 104559 Niefeld.

Perplies, Gustav

Quelle: PAAA Vernehmungen etc. R 104560. Stammkarte Bundesknappschaft. PAAA Vernehmungen etc R 104552 J.Breilmann.

 

Plüter, Arthur

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104560. Auskunft Stadt Gelsenkirchen. Stammkarte Bundesknappschaft. PAAA Vernehmungen etc Emil Murach R 104559 und R104560 Joh. Oschelewski.

Rattay, Emil

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104561. RCChIDNI 495/292/83 Bl. 38/50. BArch RY 1/I 2/3/20. F. Bajohr, Verdrängte Jahre, S. 132ff.

 

Rogalla, Hans

Quelle: PAAA Vernehmungen etc. R 104561/HStA RW 58 55282 und 4212. „Wo früher Morast und Urwald war“, DZZ v. 11.8.35. „Arbeitet nach den Beschlüssen des ZK-Plenums!“, DZZ v. 9.2.1936. Ehefrau nach Deutschland: HStA RW 58 55283.

 

Schildheuer, Willi

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104557 W.Klaus. HStA Düsseldorf RW 58 25108 F.Nowicki

Schmittka, Wilhelm

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104562. Stammkarte Bundesknappschaft. HStA Düsseldorf RW 58 59074, RW 58 71908. Betty Schmittka auch: GOKA R-177/3 Delo 9 Bl. 24 v. 1.5.37.

 

Stawoski, Johann

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104563. HStA Düsseldorf Rückkehrer-Kartei, HStA RW 58 43660, 57335

 

Stöhr, Fritz

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104563. RCChIDNI 495/175/117 („aktive Verwendung“) Nr 322, 495/175/117 Nr 688 („nach draußen“). PAAA Vernehmungen etc R 104562 Schmittka, R 104557 J. Kurz

Wagner, Heinrich

Quelle: HStA Düsseldorf RW58 59034, 41562. E. Schmidt, Lichter in der Finsternis Bd. 3 S. 84ff  berichtet über ihn.

 

 

Nachträgliche Ergänzungen:

 

Kreidl, Max,

Ging 1932 aus dem Aachener Kohlerevier in die SU, arbeitete im Kusbas. Im Juni 1937 zurück nach Deutschland, ohne Haft wegen der schlechten Gesamtbedingungen.,

 Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104557 B

 

Verschollene, von deren Verhaftung nichts bekannt ist

Baer, Simon

Quelle: RCChIDNI 495/175/117 Bl. 16 und HStA Düsseldorf RW 58 60069.

RCChIDNI 495/292/83 Bl. 38f. RCChIDNI 495/175/134 Bl. 24. RCChIDNI 495/175/100 Nr. 204 und BArch RY 1/I 2/3/20

Glombotzki, Otto

Quelle: Stammkarte Bundesknappschaft. HStA Düsseldorf RW 58 65016 Gebhardt, Schr. Außendienststelle Essen an Stapo Düsseldorf v. 20.6.38. : Biefang u.a., Hier sprechen, S. 21. RCChIDNI 495/175/117 „nach draußen“ Nr. 191

Jung, Gustav

Quelle: PAAA Vernehmungen etc R 104552 J.Breilmann, R 104560 G. Perplies. RCChIDNI 495/175/100 Nrn. 235 u. 236. BArch RY 1/I 2/3/20. Archiv P. Erler, Berlin

Krautwar, August

Quelle: PAAA Vernehmungen etc. R 104563 Stöhr, R 104557 J.Kurz.

Kühlein, Alfred

Quelle: Geburtsurkunde Standesamt Lichtentanne uns Adressbuch Zwickau 1906/7. Stammkarte Bundesknappschaft (dort: Kühlheim). PAAA Botschaft Moskau Personenvorgang Dreyer, Aktennotiz Kons. Nowosibirsk v. 13.2.36. HStA Düsseldorf RW 58 48196 Franzisko. Sonderfahndungsliste UdSSR(dort auch Ehefrau).

Lawniczak, Anton

Quellen: Stammkarte Bundesknappschaft. PAAA Vernehmungen etc R 104557 J.Kurz. Sonderfahndungsliste UdSSR (dort mit etwas veränderter Namensschreibweise und abweichendem Geburtsort bei gleichem Geburtsdatum)

Monsen, Bruno

Aus Datteln nach Prokopjewsk: PAAA Vern. etc R 104557 J.Kurz

Brigadier „Fritz Heckert“: Photo aus dem Besitz von Charlotte Kiese, Datteln, Schwägerin von Max Kiese. Auch PAAA Vern. etc R 104558 W.Lindemann, dort auch Hinweis auf KP-Mitgliedschaft

Planübererfüllung: „Kohlengewinnung in Westsibirien“ in DZZ v. 3.1.35

Osoaviachim-Vors.: Ebel in DZZ v. 8.4.1935 über DZZ-Brigade.

Nachträglich ermittelt:

Nach einer Aussage von Margarethe Remus vom 20.12.1937 (PAAA Vernehm. etc R 104561) nach Deutschland zurückgekehrt. Allerdings gibt es keine Rückkehrervernehmung und auch sonst keine Bestätigung dafür.

Richter, August

Personendaten: Auskunft Stadt Witten und Sonderfahndungsliste UdSSR

Kommunist, in Baikaim/Leninsk: PAAA Vernehmungen etc R 104561 Wilhelm Brück

Selitsch, Michael

Quellen: Meldekarte, Stadtarchiv Gladbeck. Arbeitslosigkeit: Biefang u.a., Achtung! Hier sprechen..., S. 14. Von Zeche Moltke ½ nach Amerikanka: Archiv Peter Erler, Berlin; PAAA Vernehmungen etc R 1104553 Peter Feldkamp und R 104558 Anna Marzinzik.

Nachträgliche Ergänzung:

Selitsch (auch Selic geschrieben) ist zu einem bisher unbekannten Zeitpunkt nach Deutschland zurückgekehrt. Er hat ab 1.6.1943 wieder  im Ruhrbergbau gearbeitet und ist am 8.5.1947 bei einem Grubenunfall auf der Zeche  Zweckel I/II getötet worden. Quelle: Stammkarte Bundesknappschaft

Skerbic, Alois

Quelle: Auskunft Stadt Marl. Stammkarte Bundesknappschaft. HStA Düsseldorf RW 58 61194 Lewin. PAAA Vernehmungen etc R 104551 K. Antes. HStA Düsseldorf RW 58 39516 J.d.Graaf, Bl. 9ff, Vernehmung Karl Szymczak Essen 7.5.38.

Stühlmeyer, David

Quellen:  Auskunft Stadt Melle. PAAA Vernehmungen etc R 104561 Wilh. Brück. RCChIDNI Komintern-Liste „nach draußen“. Sonderfahndungsliste UdSSR.

Nachträglich bekannt geworden:

Erscheint auf einem Gruppenphoto der deutschen „Kolonie“ in Baikaim Leninsk wohl von 1933. Soll mit einer „Russin“ verheiratet gewesen sein und im Schacht ein Bein verloren haben.

Quelle: HStA Düsseldorf RW 58 32247, Bl. 27, Aussage von Frau W. Ruhrmann

Hat von Ende Oktober 1908 – mit Unterbrechungen wohl für Militär- und Kriegsdienst – bis zum 15.12.1930 im Ruhrbergbau gearbeitet, zuletzt bei den Herbeder Steinkohlenbergwerken.

Quelle: Stammkarte Bundesknappschaft


 

  

3. Nachträglich bekanntgewordene Opfer des Stalinschen Massenterrors aus dem Ruhrgebiet

 

Nach der Veröffentlichung von "Von der Ruhr in den GULag" gingen dem Autor noch Hinweise auf weitere Personen aus dem Ruhrgebiet zu oder es wurden ihm solche bekannt, die nach den gewählten Kriterien in die Veröffentlichung aufzunehmen wären.

Diese Angaben werden in Kurzfassung  hier aufgenommen. Bei Quellen- und Literaturangaben werden die für "Von der Ruhr in den GULag" gewählten Abkürzungen verwendet (lediglich die Archivbezeichnung RCChIDNI wird bei den nach 2001 aus Moskau eingegangenen Dokumenten durch RGASPI ersetzt). Entsprechendes gilt für Verweisungen auf dort vorkommende Personen.

Bei den Signaturen der Vernehmungsprotokolle des PA AA ist zu beachten, daß sie inzwischen durch Aufteilungen jeweils in die Gruppen "A" und "B" verfeinert wurden.

 

 

Birke, Reinhold, * 29.1.1894 in Lodz, verschollen in der SU

Geburtsdatum/-ort. Zuzug in RE am 24.9.1919 von Grottau /Böhmen. Heirat am 1.9.1921 mit Maria geb. Vietze, *, 1.2.1899 in Grottau. Wegzug nach Tula/SU am 15.8.1930 mit Frau und 2 Kindern

Birke arbeitete Ende September 1919 auf der Zeche General Blumenthal I/II, später bis Ende Juli 1930 auf König Ludwig IV/V.

Birke war KPD-Mitglied.

Die Birkes reisten im Aug 1930 gemeinsam mit der Fam. Sobiech aus Gelsenkirchen nach Bobrik-Donskoy. Reinhold Birke wurde Sowjetbürger. Er scheint als Politlehrer tätig gewesen zu sein und leitete wohl die deutsche KP-Gruppe in Bobrik.

Gegen Ende 1937 wurde er verhaftet, aus der Partei ausgeschlossen und nach Sibirien verschickt. Seine Familie ist ihm (wohl nach Ablauf seiner Lagerzeit) nachgereist. Die mit einem Sohn von Adalbert Zwingmann zusammenlebende Tochter Isolde hat noch nach 1945 aus Sibirien mit der Familie Sobiech Kontakt gehabt.

Nachrichten über Reinhold Birke aus der Nachkriegszeit sind nicht bekannt.

Quellen: Auskunft Stadt Recklinghausen (Personendaten, Herkunft, Heirat, Wegzug). Sonderfahndungsliste UdSSR (Personendaten); Stammkarte Bundesknappschaft (Arbeitsort/-zeit); Vernehmung Ernst Hoffmann, Essen 27.1.38, PAAA Vernehmungen etc R 104555; Parteiausschluß Jan. 1938 RCChIDNI 495/175/100 Nr. 716; in Haft Febr. 1938 RCChIDNI 495/175/124 Bl. 19; mdl. Auskunft von Frau Bury-Sobiech, Gelsenkirchen-Rotthausen. (Sibirien, Nachkriegszeit)

 

Nachtrag:

Rehabilitierung durch das Präsidium des Moskauer Gebietsgerichts am 8.3.1957

Danach war der in Donskoi lebende Birke zuletzt Deutschlehrer.

Er wurde am 23.10.1937 wegen Verdachts von Straftaten nach Art. 58-6 und 58-10 StGB der RSFSR verhaftet

Verurteilt wurde Birke durch Sonderberatung beim NKWD der UdSSR v. 20.3.1938 wegen konterrevolutionärer Aktivitäten (ohne Bezug auf das Gesetz) zu 10 Jahren in einem Besserungs- und Arbeitslager.

Quelle: Bescheinigung der Generalstaatsanwaltschaft der Russ. Föderation v. 10.6.03, Nr. 13-1890-03, AW Nr. 058577,  übersandt von der Deutschen Botschaft in Moskau RK 544-25.045-25.407 v. 1.10.2003

 

 

 

Brzoska, Alex, * 1.8. 1902 in Friedrichshof Kr. Ortelsburg/Ostpr., + 12.1.1940 im KZ Sachsenhausen

Er wurde schon mit 6 Jahren Vollwaise, kam 1917 nach Gelsenkirchen, arbeitete seit November 1920 auf der Zeche Dahlbusch, später auf der Zeche Zollverein in Katernberg, wo er im September 1929 arbeitslos wurde. Am 1. 8.1930 ging er mit dem Sammeltransport in die Sowjetunion. Dort arbeitete er im Braunkohlen-Bergbau in Bobrik-Donskoi (später Stalinagorsk Ogel), Region Tula.

Er heiratete die Sowjetbürgerin Nathalie Yerschowa und hatte zwei Kinder mit ihr. Nach eigenem Bekunden war Brzoska sowohl in Deutschland wie in der SU politisch nicht engagiert.

Am 19.11.1937 wurde er verhaftet. Trotz Dauersteh-Folter legte er kein Geständnis ab. Am 23.2.1938 wurde ihm das Ausweisungsurteil wegen Spionage und Schädlingsarbeit mitgeteilt. Der Abschiebungstransport über Minsk zog sich bis zum 20.10.1938 hin. Er kam nach Königsberg, wurde dort zu einem bisher nicht bekannten Zeitpunkt verhaftet. Am 12. Januar 1940 starb er im KZ Sachsenhausen

Frau und Kinder gelangten nach Deutschland; sie lebten jedenfalls während des 2. Weltkrieges in Berlin-Charlottenburg.

Quellen: Auskunft Stadt Gelsenkirchen, Stammkarte Bundesknappschaft, PAAA Vernehmungen etc R 104552 (dort – bei offenkundiger Identität - Namensschreibung Broßka), Auskunft Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen v. 15.10.2001, gestützt auf Originalquelle JSU 1/96, Bl. 012 (Veränderungsmeldungen) und 1940 Sterbebuch-Nr. 0214 Standesamt Oranienburg, PAAA Vernehmungen etc R 104562 Rudolf und Maria Sobiech, mdl. Auskunft von Waltraud Bury-Sobiech, Gelsenkirchen-Rotthausen.

 

 

Dimic, Franz, * 7.4.1898 in (heute Bochum-)Hordel, verschollen in der SU

Die Eltern Franz und Pauline Dimic kamen 1893 nach Deutschland (=>Johann Dimic, jüngerer Bruder von Franz D.). Die von ihnen mitbekommene österreichisch-ungarische (slowenische) Staatsangehörigkeit führte Franz Dimic zur Weltkriegsteilnahme in der Österr.-Ungar. Armee. In Ungarn beteiligte er sich an dem kurzlebigen Revolutionsregime 1919.

Es folgte die Rückkehr nach Deutschland, Wohnsitz in Moers-Meerbeck, Arbeit auf der „Schachtanlage V Rheinpreußen“.

1920 war Dimic Mitgründer der örtl. KPD-Gruppe. Wegen Widerstands gegen die belgische Besatzungsarmee erhielt er eine Gefängnisstrafe.

1921 Heirat mit Theresia Bahcic, * 8.10.1903 in Amvec/Slowenien. Sie war 1904 mit den Eltern nach Deutschland gekommen. 1922 wurde der Sohn Franz, 1924 der Sohn Johann geboren.

Auch Theresia D. war seit ihrer Heirat KPD-Mitglied.

Die Tätigkeit für die KPD (und RFB und RGO) sowie ein Streikaufruf brachten 1930 Entlassung und Arbeitslosigkeit. 1932 wurden die Dimic aus Deutschland ausgewiesen; unmittelbarer Anlaß war eine kritische Wortmeldung von Theresia D. in einer SPD-Versammlung. Da Jugoslawien für die Familie aus persönlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage kam, entschlossen sich die Dimic zur Reise in die SU. Einen Vertrag erhielt er bei der Handelsvertretung in Berlin

Von August 1932 bis Sommer 1936 lebte die Familie in Prokopjewsk. Dimic war Brigadier auf Schacht „Koksowaja“. Theresia D. war zunächst Biliothekarin, später Kindergärtnerin.

Die Eheleute erhielten die SU-Staaatbürgerschaft.

 Möglicherweise trug der Umzug der Familie Dimic im Herbst 1936 nach Anscherka-Sudschenka dazu bei, daß Franz Dimic nicht verhaftet wurde. Ein Verwandter von Theresia D., Jakob Bahcic,  kam von dort über Jugoslawien sogar 1938 heil nach Deutschland zurück.

Franz Dimic wurde stattdessen (wie fast alle nicht verhafteten Deutschen) nach Kriegsbeginn 1941 zur „Trud armija“, der Arbeitsarmee, geholt. Von dort kam er nie zurück. Er ist wohl, wie viele, verhungert oder an Erschöpfung gestorben.

Der Sohn Hans wurde in der SU (Moskau) in eine jugoslawische Armeeeinheit  mobilisiert. Auch er ist seitdem verschollen.

Nachforschungen von Theresia Dimic nach Ehemann und Sohn blieben ergebnislos.

 Therese Dimic und ihr Sohn Franz wurden 1961 in die DDR „repatriiert“. Im Juli 1991 starb Theresia Dimic in Eisenhüttenstadt

 Q: Mitteilungen von Franz Dimic jun.im Jahre 2002. Abschrift Schr. Landrat Moers an Stapoleitstelle Düsseldorf v. 14.1.1941 in LA  Düsseldorf RW 58 21735, Bl. 44 (Alfred Klar).

Schr. Deutsche Vertretung beim EKKI / Heckert an Parteileitung des Schacht Koksowaja, gen. Stalina, Kusbass/Prokopjewsk v. 15.Sept. 1934, RGASPI 495/205/6445 Bl. 8 (M.Nysenbaum)

 

 

Hartmann, Helene, * ??.??.1906 in Dortmund, + 29.1.1940 (erschossen auf dem Donskoe Friedhof)

Die Tochter von Christopher Hartmann war Arbeiterin. Wann sie in die SU kam, ist nicht bekannt. Sie hatte eine „nicht abgeschlossene Hochschulausbildung“, war Mitglied der KPdSU, arbeitete zuletzt in der Auslands- abteilung des NKWD als Inspekteurin der Kaderabteilung des Komitees für Maße und Meßwerkzeuge in Moskau. Verhaftung am 27.2.1939. Verurteilung zur Höchststrafe durch das Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR. Rehabilitierung am 29.12.1957.

Quelle: „Die Toten von Butowo und Donskoe“, Dokumentation von Plener/Hedeler, Neues Deutschland v. 27.7.2001, S. 14

 

 

Heinemann, Lambert, * 15.2.1904 in (heute GE-) Rotthausen, verschollen in der SU 

Heinemann lebte bis zum Sommer 1929 ununterbrochen in Rotthausen. Dann ging er auf Wanderschaft und – anscheinend ohne heimzukehren – in die Sowjetunion. Bis 1937 arbeitete er in Bobrik-Donskoi, Region Tula, im Bergbau. Er wurde im März 1936 Sowjetbürger. Gegen Ende 1937 wurde Heinemann verhaftet und soll zu 10 Jahren Arbeitslager verurteilt worden sein. Abgesehen von seinem Ausschluß aus der KP im Januar 1938 gibt es keine weitere Nachricht von ihm.

Quellen: Auskunft Stadt Gelsenkirchen (auch für Einbürgerung), Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 715, Verhaftung: Vernehmung Ernst Hoffmann, Essen 27.1.38, PAAA Vernehmungen etc R 104555,  RCChIDNI 495/175/124/19. Verurteilung: PAAA Vernehmungen etc R 104552 Vernehmungen Rudolf und Maria Sobiech, Sonderfahndungsliste UdSSR

 

Nachtrag:

Rehabilitierung durch die Staatsanwaltschaft des Verwaltungsgebiets Tula am 8.6.1989 aufgrund von Art. 1 des Erlasses des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR „Über zusätzliche Maßnahmen zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit in Bezug auf die Opfer politischer Repressionen während der 30, 40er und Anfang der 50er Jahre“ vom 16.1.1989

für Lambert Heinrichowitsch Heinemann, Siedlung des Schachts Nr. 16, Haus Nr. 8, Wohnheim, zuletzt Kohleverlader am Förderer, Schacht Nr. 16.

Heinemann wurde verhaftet am 6.11.1937 wegen des Verdachts von Straftaten im Sinne von Art. 58-6 und 58-10 StGB der RSFSR.

Er wurde durch die Sonderberatung beim NKWD der UdSSR vom 20.3.1938 „wegen konterrevolutionärer Aktivitäten“ (ohne Bezug auf das Gesetz) zu 10 Jahren in einem Besserungs- und Arbeitslager verurteilt.

Quelle: Bescheinigung der Generalstaatsanwaltschaft der Russ. Föderation v. 10.6.03, Nr. 13-1890-03, AW Nr. 058576, übersandt von der Deutschen Botschaft in Moskau RK 544-25.045-25.407 v. 1.10.2003

 

 

 

Kresal, Johann, * 22.11.1901 in Vrdnik/Slowenien (Österreich-Ungarn), + Ende November 1937 im Donbass (erschossen)

Kresal kam mit der Familie nach Duisburg und nahm dort im Juli 1916 die Arbeit im Bergbau auf. Nachdem er im Sommer 1930 erkrankt war und vom Dezember bis zum Juli 1932 Invalidenrente bezogen hatte, ging er 1932 von Duisburg-Laar aus mit seiner Frau Emma, geborene Maaßen, und dem Sohn Werner nach Prokopjewsk. Er war KPD-Mitglied.

Frau und Sohn kehrten 1933 zurück; Frau Kresal, von der Gestapo erheblich drangsaliert, starb1939.

Kresal wechselte später nach Anschero-Sudschensk; er lebte dort in der Ausländerkolonie.

Zu einem nicht bekannten Zeitpunkt übersiedelte er in den Donbass und arbeitete auf der Schachtanlage Tschuwirina in Ekonomiceski Rudnik, später auf Schacht 1/3 der Schachtanlage Postischewsk.

Im Oktober 1940 erhielt Kresals Schwiegermutter von dem Rückkehrer August Siemers einen Brief: Johann Kresal sei verhaftet worden. Im Gefängnis Stalino sei er im November 1937 mit ihm zusammen in der Zelle gewesen.

Durch einen Rehabilitierungsantrag wurde bekannt: Johann Kresal, bis zuletzt auf der Schachtanlage „Postischewskaja“ im Donbass tätig, verhaftet am 20.7.1937, wurde am 23.11.1937 von einem Vertreter des NKWD und des Staatsanwalts der UdSSR wegen aktiver Teilnahme an einer deutschen konterrevolutionären Sabotage-Organisation, Werbung weiterer Mitwirkender an der Sabotage-Tätigkeit und Vornahme von Sabotage-Akten auf dem Bergwerk Nr. 12 „Brjanka“ zur Höchststrafe, zum Erschießen, verurteilt. Bei seiner Verurteilung wurde er als parteilos angesehen; wie seine Parteimitgliedschaft erlosch, ist nicht bekannt.

Im Juli 1989 wurde er auf Grund des Beschlusses des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR über zusätzliche Maßnahmen zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit hinsichtlich der Opfer von Repressalien in den 30er bis 40er Jahren  und Anfang der 50er Jahre vom 16. Januar 1989 rehabilitiert.

Quelle: Auskunft der Familie des Sohnes Werner Kresal, Dorsten; Stammkarte Bundesknappschaft, Abschrift des Schreibens von A.Siemers, Postkarte von J.K. aus Anschero-Sudschensk. Rehabilitierungsbescheinigung der Ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft Nr. 09/3-20902-02 v. 16.5.02 und Rehabilitierungsbeschluß der Staatsanwaltschaft des Donezk-Gebietes für Kresal J.J. in der Strafsache Archivnummer 11108 vom 24. Juli 1989.

 

 

Luschewski, Eugenie, * 26.8.1916 in Essen-Borbeck, + 19.12.1938 in Butowo (erschossen)

Sie hatte von ihrem Vater Alexander, Bergmann auf der Zeche Carolus Magnus, wohl die polnische Staatsangehörigkeit. Der Zeitpunkt der Ausreise in die SU ist nicht bekannt. Jewgenija Ljuschewskaja, wie sie in der SU hieß, lebte in Podolsk, Moskauer Gebiet. Bis zu ihrer Verhaftung wegen Spionage für Polen war sie Kassiererin in der Näherei eines Kombinats. Am 17.5.1938 wurde sie zur Höchststrafe verurteilt. Rehabilitiert wurde sie am 28.11.1989.

Quellen: Auskunft Standesamt und Stadtarchiv Essen; „Die Toten von Butowo und Donskoe“, Dokumentation von Plener/Hedeler, Neues Deutschland v. 27.7.2001, S. 14

 

 

Sittsamstein, Max, * 1.4.1903 Walsum, + Mai 1945 bei Berlin (gefallen)

Eingehend dargestellt bei Ernst Schmidt, Lichter in der Finsternis S. 101ff.

 Sittsamstein ging in Walsum zur Schule. Nach Arbeit im Ruhrgebiet und in Luxemburg, wurde er 1931 arbeitslos. Im Mai 1932 wurde ihm durch die sowjet. Handelsvertretung ein Jahresvertrag in der SU vermittelt. Bis Okt. 1936 arbeitete er bei Elektrostahl, ca 70 km von Moskau. Er wurde krank, suchte lange einen anderen Arbeitsplatz, fand ihn schließlich in der Grammophonfabrik in Gluchowo (Noginsk). Dort wurde er am 27.8.1937 vom NKWD festgenommen. Es folgten Transport nach Moskau, Ljubjanka-Vernehmungen mit 36 Stunden Stuhlsitzen. Dann Verlegung in die  Butyrka. Am 12. November erhielt er die Mitteilung, die Untersuchung sei abgeschlossen. Erst im Februar 1938 folgte eine Vorführung mit der abgenötigten Verpflichtung, für das NKWD zu arbeiten. Am 5.4.38 Ausweisung wegen konterrevolutionärer Tätigkeit. Am 3. Mai kam er nach Minsk, am 9.5. nach Stolpce.

1932 heiratete Sittsamstein die „Russin“ Klawdia „Sinkowa“ [richtig wohl Saliewa], sie hatten einen Sohn. Im Februar 1936 ließ er sich scheiden.

Sittsamstein arbeitete in Deutschland zuletzt bei Hoesch in Hohenlimburg. Er heiratete noch einmal im Oktober 1944. Als Wehrmachtsangehöriger fiel er im Mai 1945 bei Berlin.

Der Sohn Gennadij Petrowitsch Saliew suchte später nach seinem Vater. Ernst Schmidt berichtet von der dazu geleisteten Unterstützung.

Quelle: PAAA Vernehm. etc R 104562 (Vernehmung im Juni 1938 in Essen; darin eine Vielzahl von Namen anderer Emigranten und Häftlinge); auch LA  Düsseldorf RW 58 21300

 

 

Sobiech, Rudolf, * 28.5.1895 in Klein-Zechen Kr. Allenstein/Ostpr., + 12.4.1967 in Gelsenkirchen

Sobiech kam 1913 zunächst nach Bochum, am 7.3.1914 zur Zeche Hugo II. Er war Kriegsfreiwilliger. Nach dem 1. Weltkrieg arbeitete er ab November 1919 auf der Zeche Dahlbusch in Rotthausen, später auf Zollverein in Essen-Katernberg. Er heiratete während des Krieges die auch aus Ostpreußen stammende Maria Kolossa. Von vier Kindern starben drei.

Seit 1920 war Sobiech in der KPD, seit 1929 bei der Roten Hilfe.

Im August 1930 fuhr er mit Frau und Kind nach Bobrik-Donskoi. 1935 wurde er dort Steiger. Verhaftung im Oktober 1937, Parteiausschluß im Januar 1938, Verurteilung zur Ausweisung im März 1938, Ausweisung Mitte November 1938. Ehefrau und Kind kamen bereits im August 1938 zurück.

Am 9.12.1938 nahm Sobiech die Arbeit auf Consolidation I/II/VIII auf.

Quelle: Mdl. Bericht Waltraud Bury-Sobiech. Stammkarte Bundesknappschaft , PAAA Vernehmungen etc R 104562 Rudolf und Maria Sobiech. Verhaftung: RCChIDNI 495/175/124/19. Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 714

 

 

Wolf, Franz, * 8.5.1894 in Kleinklöpfach

Wolf wuchs unter 11 Geschwistern in Niederbayern auf. Er wurde Landarbeiter, machte den 1. Weltkrieg mit und ging danach als Bergarbeiter nach Duisburg-Hamborn. Aus seiner Ehe mit Regina Prasser hatte er  2 Kinder.

1923 trat er aus der katholischen Kirche aus, wurde 1926 Mitglied der Roten Hilfe, 1927 bei der KPD, 1929 bei der RGO. Über die sowjetische Handelsvertretung in Berlin erhielt er im Sommer 1932 einen Vertrag und reiste am 24. Sept. 1932 mit einer kleinen Gruppe nach Sibirien. Bis zum Herbst 1937 arbeitete Wolf in Anschero-Sudschensk/Westsibirien. Am 7.10.1937 wurde er verhaftet und am 23.10.1938 wegen „Spionage, terroristischer Akte und antisowjetischer Propaganda“ zu 10 Jahren Haft verurteilt; er selbst sagte nach seiner Rückkehr, das Strafmaß seien 25 Jahre gewesen. Er wanderte durch sechs Gefängnisse.

Am 17. Dezember 1939 wurde Wolf von einem Moskauer Gefängnis aus an Deutschland ausgeliefert. In Lublin nahm ihn der SD fest, erst am 18. Januar 1940 vernahm man ihn und hielt ihn bis Anfang März in Haft. Dann durfte er unter Beobachtungsauflagen nach Duisburg zu seiner Familie zurück.

Seine Frau mit den Kindern war schon im Dezember 1937 nach Deutschland zurückgekehrt.

Als der Reichspropagandaminister Goebbels 1942 eine Broschüre mit Briefen ehemaliger Kommunisten herausgeben wollte, möglichst solcher, die an der Ostfront standen und womöglich früher in der SU gewesen waren, nannte die Gestapo-Außenstelle Duisburg unter den wenigen, die in Freiheit waren, und mehr oder weniger den Bedingungen entsprachen, Franz Wolf, der unterdessen wieder auf der Schachtanlage Thyssen 2/5 arbeitete.

Quelle: Schafranek, Zwischen NKWD und Gestapo, S. 165. LA  Düsseldorf RW 58 67683 (Personenakte), RW 36-30 Bl. 68f, Schreiben der Außendienststelle Duisburg an die Gestapo-Leitstelle Düsseldorf v. 5.3.1942.

 

 

Zwingmann, Adalbert, * 21.11.1900 in Brodsack, verschollen in der SU 

Der Schmied A.Z. lebte seit Mai 1919 in Gelsenkirchen und wohnte in Rotthausen mit der sechs Jahre älteren Johanna Stahl geb. Gerber zusammen. Zwingmann gehörte der KPD an. Er ging mit dem Transport am 1. August 1930 in die Sowjetunion; sie folgte am 27. November.

In Bobrik-Donskoi scheinen die beiden geheiratet zu haben. Sie arbeitete dort als Verkäuferin. A.Z. wurde Mitglied der KPdSU. Nach dem Bericht eines Rückkehrers aus Bobrik hatte er eine „kleine Funktion im Pressewesen der Partei“. Die KPD setzte Adalbert und Johanna Zwingmann 1937 auf ihre Liste „nach draußen“. Wohl im Herbst 1937 wurde Zwingmann verhaftet, im Januar 1938 aus der Partei ausgeschlossen. Seither fehlen weitere Nachrichten von den Zwingmanns.

Trotz Verlustes der deutschen Staatsangehörigkeit erschienen sie später noch in der Sonderfahndungsliste UdSSR der Gestapo. Die Ausbürgerung wurde dem sowjetischen Außenkommissariat ausdrücklich mitgeteilt. Dennoch erhielt die Botschaft am 23.11.1938 die Mitteilung, Zwingmann sei zur Ausreise aus der Sowjetunion verurteilt. Zu einer Ausweisung ist es aber offenbar nicht gekommen.

Quellen: Auskunft Stadt Gelsenkirchen, Liste B „nach draußen“: RCChIDNI 495/175/117/177, Verhaftung: PAAA Vernehmungen etc R 104555 (Ernst Hoffmann, Essen 27.1.38) und RCChIDNI 495/175/124/19. Parteiausschluß: RCChIDNI 495/175/100 Nr. 713; PAAA Vernehmungen etc R 104562 Rudolf und Maria Sobiech; Sonderfahndungsliste UdSSR. Mitteilung der Verurteilung zur Ausreise: BArch Z/R 925 Akte 4 Bl. 22 u. 30, Zusammenstellung der Botschaft Moskau v. 4.1.1939

 

Nachtrag:

Rehabilitierung durch die Staatsanwaltschaft des Verwaltungsgebiets Tula am 19.5.1989 aufgrund von Art. 1 des Erlasses des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR „Über zusätzliche Maßnahmen zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit in Bezug auf die Opfer politischer Repressionen während der 30, 40er und Anfang der 50er Jahre“ vom 16.1.1989

für Adalbert Korneliusowitsch Zwingmann, Bobrik-Don Schacht Nr. 13, Haus Nr. 2 der technischen Ingenieure,  zuletzt Kompressorenmonteur im Schacht Nr. 13 der Bobrik-Don-Grube des „Stalinogorskugol“-Trusts.

Zwingmann wurde verhaftet am 9.9.1937 wegen des Verdachts von Straftaten im Sinne von Art. 58-6 und 58-10 StGB der RSFSR.

Er wurde durch die Sonderberatung beim NKWD der UdSSR vom 4.1.1941 „wegen konterrevolutionärer Aktivitäten“ (ohne Bezug auf das Gesetz) zu 5 Jahren in einem Besserungs- und Arbeitslager verurteilt.

Quelle: Bescheinigung der Generalstaatsanwaltschaft der Russ. Föderation v. 10.6.03, Nr. 13-1890-03, AW Nr. 058579, übersandt von der Deutschen Botschaft in Moskau RK 544-25.045-25.407 v. 1.10.2003

 

NKWD und Gestapo